Wieder konnte Hertha BSC ein 6-Punkte-Spiel gegen den Abstieg nicht für sich entscheiden. Nach souveräner 2:0 Halbzeitführung reichte es beim Abpfiff nur zu einem enttäuschenden 2:2 Unentschieden beim SC Freiburg. Mit welch enormem Kraftaufwand sich die Breisgauer in der 2. Halbzeit gegen die drohende Heimpleite zur Wehr setzten, war Abstiegskampf und Überlebenswillen in reinster Form.
Das Abstiegsgespenst
Ohne die leidvolle und grausame Erfahrung im Jahre 2010, Bundesliga-Abstieg trotz konkurrenzfähiger Mannschaft, könnte man mit bislang 17 erreichten Punkten aus 13 Ligaspielen für einen Aufsteiger ganz zufrieden sein. Aber das Abstiegsgespenst ist bei allen Hertha-Fans nur allzu gut in Erinnerung. Und so erhebend ein Auswärtssieg beim Deutschen Meister Borussia Dortmund auch sein mag, Siege gegen Augsburg, Nürnberg, Mainz und Freiburg hätten jeweils doppelt gezählt. Und Siege gegen die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt hätten auch das Abstiegsgespenst vertreiben können. Nun muss in der Rückrunde in den 6-Punkte-Spielen brilliert werden, damit am Saisonende die Nichtabstiegs-Party steigen kann.
Adrian Ramos mit Jetlag
Herthas Torjäger Adrian Ramos konnte wegen akutem Jetlag Top-Torchancen nicht verwerten. In zwei Eins-gegen-Eins-Situationen hatte Ramos nur noch Torhüter Oliver Baumann vor sich, der die Freiburger aber solide vor der drohenden Niederlage bewahrte. Ein Adrian Ramos ohne beschwerlichen Länderspiel-Südamerika-Trip hätte mit Sicherheit ein zweites Tor für Hertha erzielt.
3. Sechser Taktikfehler?
Der Wunsch war Vater des Gedankens. Nachdem sich die Freiburger in der 2. Halbzeit zunehmend in die Partie kämpften, wechselte Markus Babbel für den Stürmer Lasogga Fabian Lustenberger als 3. Sechser ein und signalisierte damit irgendwie, den schönen 2:0 Vorsprung über die Zeit schaukeln zu wollen. Aber schon zwei Minuten später passierte das, was unbedingt verhindert werde sollte. Der wie entfesselt aufspielende Stefan Reisinger erzielte den Anschlusstreffer und Hertha ließ sich fortan einen 30-minütigen Freiburger Sturmlauf aufzwingen. Im Nachhinein ist man eben immer schlauer. Die Einwechslung des 3. Sechsers ging taktisch nicht auf und kostete möglicherweise den so sehnlich erhofften Auswärtssieg.
Hertha kurz im Glück
Mit einer Entscheidung sorgte Schiedsrichter Markus Wingenbach für hellste Aufregung bei Freiburger Spielern und Fans. Denn vom aufmerksamen Schiedsrichtergespann wurde ein nach einem Eckstoß vermeintlich regulär erzielter Kopfball-Treffer nach langer Verzögerung, alle Spieler waren schon auf dem Weg zum Anstoßkreis, doch noch annulliert. Eine richtige aber doch auch sehr mutige Entscheidung. Der Ball war vom Schiedsrichter nicht zum Eckball freigegeben. Den Regeln entsprechend hätte Markus Wingenbach nach Unterbrechung und Gelber Karte für Ebert das Spiel aber aktiv wieder freigeben müssen, was er vor Ausführung des Eckballs nicht getan hatte. Also musste die Ecke zum Leid aller Freiburger und zur ungläubigen Freude aller Herthaner erneut ausgeführt werden. Wenn dieser Treffer gezählt hätte, wären die Berliner wahrscheinlich sogar als Verlierer vom Platz gegangen.
Schiedsrichter Markus Wingenbach
Ticker. SC Freiburg – Hertha BSC – 2:2 (0:2). 21.500 Zuschauer sahen im Badenova-Stadion eine zum Ende hin hochdramatische Partie, in der wild entschlossen anrennende Freiburger doch noch ein gerechtes Unentschieden erzwangen. Schiedsrichter Markus Wingenbach zeigte den fünf Hertha-Spielern Raffael, Ottl, Ebert, Kobiashvili und Kraft jeweils die Gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielten Ramos in der 20. nach wieder einmal glänzender Vorarbeit von Raffael sowie Peter Niemeyer in der 45. Spielminute aus dem Strafraumgewühl heraus nach einem mehr oder weniger gelungenen Freistoßtrick. Die Tore für den SC Freiburg erzielte Einwechselspieler Stefan Reisinger in der 61. und der 90. Minute. Herthas Rekordläufer der Partie: Peter Niemeyer mit 12,76 gelaufenen Kilometern.
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Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
21. Februar 2010 – SC Freiburg – Hertha BSC – 0:3
20. September 2009 – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:4
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1. Bundesliga 13. Spieltag:
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1. Bundesliga 13. Spieltag:
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23. November 2011 um 21:20
Mann, Mann, Mann
wenn ich hier in die Fußballhistorie zum letzten Spiel gegen Freiburg blättere …. 🙄 🙄 🙄 was für ein schöner Asuwärtssieg damals. Leider finde ich nicht zum Vergleich die Aufstellung mit der Abstiegsmannschaft.