Schiedsrichtergespann

Hertha BSC Blog – Berlin Fußball Bundesliga

Hertha in der Relegation

Auf den allerletzten Drücker, dem 34 Spieltag, besiegte Hertha BSC die Mannschaft von 1899 Hoffenheim mit 3:1, schob sich mit diesen drei gewonnenen Punkten in der Tabelle doch noch am 1. FC Köln vorbei und kletterte von Abstiegsplatz 17 auf Relegationsplatz 16. Spannender hätte die Dramaturgie dieses Abstiegskampfs nicht sein können. Nach aberwitzig vielen Pleiten, Pech und Pannen in dieser Saison schlägt Hertha BSC im schier unendlich andauernden Kampf gegen den Abstieg ein weiteres, finales Kapitel auf, die Relegation.

Relegation Hertha BSC – Fortuna Düsseldorf

Monate des Hoffens und Bangens, der Trauer, Wut und Verzweiflung sind vorüber und zum Schluss reicht ein Sieg gegen Babbels Hoffenheim, um an den noch desolateren Kölnern locker vorbeizuziehen. Ein kleines Fußballwunder. Mit schlappen 31 Punkten in die Relegation, wer hätte das jemals für möglich gehalten. Ob Hertha diese allerletzte aller Rettungschancen in den Spielen gegen Fortuna Düsseldorf nutzen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Viel zu oft in dieser Saison verkrampfte die Mannschaft immer dann, wenn es um die Wurst im Abstiegskampf ging. Die Düsseldorfer werden gierig in die Relegations-Partien gegen Hertha gehen. Jedenfalls ganz, ganz anders als die eher tiefenentspannt wirkenden Hoffenheimer am Samstag, die auch vom schwer beleidigten Topmotivator und Ex-Hertha-Trainer Markus Babbel nicht auf volle Betriebstemperatur gebracht werden konnten. Schlussendlich werden Markus Babbel und sein Co-Trainer Rainer Widmayer wahrscheinlich sogar irgendwo froh sein, dass es nun nicht genau sie waren, die ihr geliebtes, ehemaliges Team zurück in die Zweitklassigkeit stieß. Trotz all der zwischenmenschlichen Probleme zwischen Michael Preetz und Markus Babbel, die Ende letzten Jahres ihren unrühmlichen Höhepunkt erreichten.

Platzverweis für Ryan Babel

Endlich hat die Hertha auch mal richtig Glück. Denn der unberechtigte und ziemlich skurrile Platzverweis für den Hoffenheimer Topstürmer Ryan Babel in der 42. Spielminute war wohl spielentscheidend und rettete Hertha in die Relegation. Ein eher unauffälliger, relativ robuster Standardzweikampf im Mittelfeld führte zu einer Verkettung kleiner Ereignisse mit folgenschwerer Bedeutung, nämlich Gelb-Rot für den verdutzten Ryan Babel. Erst schubste Levan Kobiashvili Babel in vollem Lauf leicht von hinten, so dass dieser mit erhöhter Wucht in Peter Niemeyer krachte. Dafür hatte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sofort die Gelbe Karte wegen Foulspiels im Sinn. Kaum hatte sich Babel wieder aufgerappelt, sah er sich dem wütenden, Körperkontakt suchenden Hertha-Kapitän Kobiashvili gegenüber, welcher dann Babel vollends zum Verhängnis wurde. Denn Schiedsrichter Kinhöfer sah in diesem Moment, warum auch immer (wahrscheinlich weil Kobiashvili theatralisch zu Boden fiel), ebenfalls ein gelbwürdiges Vergehen Babels und zeigte ihm Gelb und Gelb-Rot direkt nacheinander. Wow – zwei Gelbe Karten für eigentlich nix, in einer eher unauffälligen Spielsituation. In diesem Moment konnte man als Hertha-Fan sein Glück kaum fassen. Wäre in vergleichbarer Situation ein Herthaner vom Platz gestellt worden, hätte wohl die aberwitzigste Verschwörungstheorie des Jahres herhalten müssen, um diesen irren Platzverweis irgendwo nachvollziehbar zu machen.

Aggressive Hertha-Spieler

Für dieses megawichtige Spiel im Abstiegskampf hatte das Trainerteam um Otto Rehhagel die goldrichtige Mannschaftaufstellung parat. Alle Hertha-Spieler wirkten von der ersten Spielminute an total entschlossen, den Hoffenheimern keinen Quadratmeter Platz auf dem Rasen zu gönnen und ihnen durch aggressives Zweikampfverhalten den Schneid abzukaufen. Beim Mittelfeldrenner Fanol Perdedaj musste Otto Rehhagel sogar schon kurz vor der Halbzeitpause die Notbremse ziehen. Der unberechtigte Platzverweis gegen Babel ließ eine Konzessionsentscheidung des Schiedsrichters vorauserahnen, die dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wohl Perdedaj getroffen hätte. Denn durch seinen überharten kämpferischen Einsatz, wofür er vorher schon zurecht Gelb gesehen hatte, war Perdedaj nun akut Gelb-Rot gefährdet.

Kreuzbandriss Pierre-Michel Lasogga

Glück und Leid liegen wie so oft dicht beieinander. Nach dem Platzverweis von Babel war Hertha auf dem besten Weg mit aller Macht ins Glück, in die Relegation zu stürmen, als sich einer ihrer kämpferisch besten, Pierre-Michel Lasogga, nach normalen Luftzweikampf bei der anschließenden Landung auf dem Rasen das Knie so verdrehte, dass er einen Kreuzbandriss erlitt. Die bekanntermaßen schwere Sportverletzung Kreuzbandriss wird Pierre-Michel Lasogga sehr, sehr lange außer Gefecht setzen. Seine bislang grandiose Entwicklung hin zum Top-Bundesligastürmer und zum absoluten Sympathieträger für alle Hertha-Fans wird vorerst leider abrupt gebremst. Gute Besserung Pierre-Michel Lasogga wünscht das Schiedsrichtergespann.

Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer

Ticker. Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:1 (1:0). Vor 51.837 Zuschauern im Berliner Olympiastadion zeigte Hertha BSC endlich einmal eine hochkonzentrierte Leistung im Abstiegskampf und wurde prompt belohnt. Das Trainerteam um Otto Rehhagel scheint mit dem verbliebenen Hertha-Kader langsam besser zurecht zu kommen. Vielleicht zahlt sich Otto Rehhagels kontinuierliche, stets besonnen wirkende Aufbauarbeit mit der Mannschaft zu guter Letzt doch noch aus und Hertha behält in den überlebenswichtigen Relegationsspielen gegen Fortuna Düsseldorf die Oberhand. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zeigte den Herthaner Perdedaj und Lasogga jeweils die Gelbe Karte. Die Tore für die Berliner erzielten zweimal Änis Ben-Hatira in der 14. mit direkt verwandeltem Freistoß und der 78. Spielminute sowie Raffael in der Schlussminute nach Sololauf über das halbe Spielfeld. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer für die Hoffenheimer erzielte Compper in der 85. Minute. Herthas Rekordläufer der Partie: Wiederum Änis Ben-Hatira mit 11,64 gelaufenen Kilometern.


Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
Mannschaftsaufstellung Hertha BSC 1899 Hoffenheim

Hertha-Spiele Fußball-Historie

Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:

17. Dezember 2011 – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
27. Februar 2010 – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:2
27. September 2009 – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 5:1
24. April 2009 – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:1
09. November 2008 – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0

Hertha BSC 1899 Hoffenheim Ergebnisse 1. Bundesliga1. Bundesliga 34. Spieltag:

Relegation Hertha BSC Fortuna Düsseldorf

Hertha BSC 1899 Hoffenheim Tabelle 1. Bundesliga1. Bundesliga 34. Spieltag:

Hertha BSC 1899 Hoffenheim Kreuzbandriss Pierre-Michel Lasogga

5 Kommentare

  1. Ein Extra-Applaus für den Rekordläufer und zweifachen Torschützen Ben-Hatira. Mach’s noch 2 Mal Änis. Die HERTHA-Fans haben fast die ganze Saison auf derartige Leistungen warten müssen. Sein Freistoß war richtig Klasse – mit Tempo und viel Effét. Er sollte öfter die Standards bei HERTHA treten. Denn sonst gefällt mir nur Ruka als Schütze, der aber bei der Defensivarbeit vielfach den Gegnern zu viel Raum lässt.

  2. Wenn man die Laufleistung aller Hertha-Spieler in den letzten beiden Spielen vergleicht, dann hat nun schon zwei Spiele in Folge der Dribbler Änis Ben-Hatira die meisten Kilometer auf dem Platz gefressen. Seine kämpferische Einstellung im Abstiegskampf ist damit absolut vorbildlich. Dazu hat er noch die zwei oberwichtigen Tore gegen Hoffenheim erzielt. Wenn er weiter trifft, ist Ben-Hatira auf dem besten Weg, auch zum Held der Relegationsspiele zu werden.

    Zum Showdown scheint Alt-Trainer Otto Rehhagel seine jungen Spieler immer besser zu erreichen. Zumindest den sensiblen Ben-Hatira hat er richtig stark gemacht. Wenn Otto Rehhagel zu guter Letzt auch noch den Adrian Ramos wieder hinbekommen würde, hätten die Fortunen gegen unsere Hertha in der Relegation nicht den Hauch einer Chance 🙂

  3. „Nicht den Hauch einer Chance“ ist wahrlich dick aufgetragen, mein lieber Tiergarten. Otto Rehhagel war zuletzt immer wieder mal für eine positive Überraschung gut. Wie er den Fabian Holland schwupps in den Abstiegskampf geworfen hat, und siehe da, der Junge kann schwimmen 😯

    Ob er konditionell 180 Minuten (oder mehr) durchält, wage ich bei Adrián Ramos immer noch zu bezweifeln. Hauptsache, er macht jetzt die wichtigen Tore.

  4. Endlich wird es Frühling im Olympiastadion, so dass unsere Frischluftsensibelchen aus Übersee ihr Potenzial voll in die Waagschale werfen können, Ronny als Linksverteidiger, Ramos vorne drin und Raffa auf Halbzehn.
    Neuer Rasen leicht gewässert, das muss flutschen.
    Hinterher kann man die Kollegen meistbietend abstoßen, was fußballerisch wirklich aus den Herrschaften rauszuholen ist, könnte Lucie in Gladbach dann mal der interessierten Fangemeinde vorführen.
    HaHoHe

  5. Wenn Otto Rehhagel die Hertha doch noch retten sollte, seien ihm 500.000 € Nichtabstiegsprämie gegönnt. Auf den alten Haudegen Levan Kobiashvili als zentrale Figur im Abstiegskampf zu setzen, war Rehhagels beste Idee. Trotz ellenlanger Verletztenliste, abgrundtiefer Formschwäche einzelner Spieler und irrwitziger Eigentore scheint die Moral in der Truppe ungebrochen gut zu sein. Dieses ist mit Sicherheit ein großer Verdienst des aktuellen Trainerteams. Die Zeichen stehen gut. Nach den vielen vergurkten Abstiegsschlachten, könnte die Hertha wenigstens im Showdown brillieren.

    An Herthas aktueller Krisensituation zeigt sich, wie es geradezu unmöglich ist, einen Bundesligaverein im Abstiegskampf annähernd seriös und vorausschauend zu führen. Momentan wird ein Trainer für die neue Saison gesucht. Ob für die erste oder nur die zweite Liga steht in den Sternen. Auch ob der Manager der aktuell den neuen Trainer sucht, in vier Wochen noch im Amt ist, lässt sich zumindest bei einem Abstieg nicht vorhersagen.

    Aber ob im Abstiegsfall ein neuer Manager unter enormem Zeitdruck stehend, in noch völliger Unkenntnis der finanziellen Möglichkeiten des Vereins (ganz abgesehen von den komplexen Spielerverträgen) wohlüberlegte, richtige Entscheidungen für die Zukunft von Hertha treffen kann, muss sehr stark bezweifelt werden. Für eine durchdachte Saisonplanung 2012/13 hätte ein neuer starker Mann wohl schon vor Wochen mit der Arbeit beginnen müssen. Schließlich dösen die Manager der anderen Bundesliga-Clubs sowie die ausgefuchsten Berater der Fußballprofis ja nicht vor sich hin und hätten bei solider Kaderzusammenstellung sowie gewinnbringenden Spielertransfers einen nicht zu unterschätzenden Zeitvorteil gegenüber einem neuen Hertha-Geschaftsführer Sport.

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