Hertha BSC unterliegt RB Leipzig mit 0:3 und versinkt tiefer und tiefer im Abstiegsmorast. Wie schon bei den Niederlagen gegen Eintracht Frankfurt und Bayern München machten die Herthaner vieles richtig, manches sogar richtig gut, aber verloren schlussendlich trotzdem verdient. Bis zum glücklichen Weitschussführungstreffer der Leipziger in der 28. Spielminute durch Sabitzer konnten die Berliner die Partie gegen den Tabellenzweiten recht ausgeglichen gestalten und hatten auch die eine oder andere gute Aktion nach vorn. Dass die Moral der Mannschaft trotz prekärer Lage weiterhin intakt ist, kann man daran festmachen, dass man als Zuschauer bis zum 0:2 in der 71. Spielminute immer das Gefühl hatte, dass da vielleicht noch etwas ginge. Insbesondere Herthas Brasilianer Matheus Cunha hatte einen bärenstarken Tag. Ein ums andere Mal gelangen Cunha sehenswerte Einzelaktionen. Es hätte schon etwas Tragisches, mit so einem Top-Fußballer in den eigenen Reihen abzusteigen. Aber gerade im Angriff hapert es nun schon seit Wochen. Elfmeter werden verschossen, beste Torchancen versiebt und Glückstreffer bleiben den Berlinern nun auch schon seit Ewigkeiten verwehrt.

Diesen kraftvollen Kopfball vom Leipziger Orban konnte Herthas Rune Jarstein nicht fischen.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images

Hertha-Trainer Pal Dardai rührte Beton an

Mit der Startaufstellung verblüffte Hertha-Trainer Pal Dardai sicherlich nicht nur die Fans und Fachleute, sondern auch den Trainer von RB Leipzig Julian Nagelsmann. Insbesondere die Dreier-Abwehrkette mit Lukas Klünter, Niklas Stark und Startelfdebütant Marton Dardai verstärkt durch die Außenbahnspieler Matthew Leckie und Maximilian Mittelstädt hatte so noch nie gemeinsam auf dem Platz gestanden. Auch dass Winterneuzugang Sami Khedira in der Startelf auf der Doppelsechs neben Lucas Tousart aufgeboten wurde, war zwar nicht überraschend aber neu. Pal Dardai hatte massiv Beton angerührt. Und dieses mächtige Abwehrbollwerk hielt bis zur Auswechslung von Khedira gut. Leider sollte der für Khedira ins Spiel gebrachte Matteo Guendouzi zum großen Pechvogel werden, weil er nur 3 Minuten nach seiner Einwechslung den Ball sinnlos im eigenen Strafraum vertändelte und den Leipziger so das Tor zum 2:0 geradezu schenkte.

Am stark aufspielenden 19-jährigen Startelfdebütant Marton Dardai lag es nicht, dass Hertha wieder 3 Tore kassierte.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images

Startelfdebütant Marton Dardai

Die größte Aufstellungsüberraschung war aber sicher der Einsatz von Trainersohn Marton Dardai in der Dreierkette. Und der 19-jährige Marton Dardai rechtfertigte seine Aufstellung durch ein blitzsauberes Startelfdebüt mit vielen guten Aktionen. Wenn die Hertha nicht so grausam tief in den Abstiegsstrudel verstrickt wäre, wäre die Freude über den tollen Hertha-Nachwuchs sicherlich noch viel größer. Leider überschattet die Erfolglosserie mittlerweile alles. In der 60. Spielminute durfte erneut der 17-jährige Luca Netz aufs Feld. Das aktuell vielleicht größte Talent der Fußball-Akademie von Hertha BSC. Am Ende der Partie standen mit zusätzlich Dauerbrenner Maximilian Mittelstädt und dem 20-jährigen Jessic Ngankam sogar gleich 4 Spieler gleichzeitig auf dem Platz, die in der eigenen Fußball-Akademie ausgebildet wurden. Sollte der Worst Case eintreten und Hertha in die 2. Bundesliga absteigen müssen, würden diese Eigengewächse wohl das Gerüst für das Projekt Wiederaufstieg bilden.

Schiedsrichter Sven Jablonski

Ticker. Hertha BSC – RB Leipzig – 0:3 (0:1). Das Geisterspiel ohne Zuschauer im Berliner Olympiastadion veränderte nichts an der Grundkonstellation: Hertha steckt im Abstiegskampf. Schiedsrichter Sven Jablonski und sein Schiedsrichtergespann hatten die Partie geradezu perfekt im Griff. Dem Herthaner Matheus Cunha zeigte Jablonski die gelbe Karte. Die Tore für RB Leipzig erzielten Sabitzer in der 28., Mukiele in der 71. und Orban in der 84. Spielminute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Lucas Tousart mit 11,7 gemessenen Kilometern.

Hertha BSC gegen RB Leipzig
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:

Hertha-Spiele Fußball-Historie

Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
26. Oktober 2020 – Fehlstart – RB Leipzig – Hertha BSC – 2:1
28. Mai 2020 – Super-Lauf – RB Leipzig – Hertha BSC – 2:2
12. November 2019 – Angstgegner – Hertha BSC – RB Leipzig – 2:4
01. April 2019 – Hilflos – RB Leipzig – Hertha BSC – 5:0
05. November 2018 – Packung – Hertha BSC – RB Leipzig – 0:3
14. Mai 2018 – Scheunentor-Modus – Hertha BSC – RB Leipzig – 2:6
19. Dezember 2017 – Hinrunden-Endspurt – RB Leipzig – Hertha BSC – 2:3
09. Mai 2017 – Hertharückrundenmurmeltiermodus – Hertha BSC – RB Leipzig – 1:4
19. Dezember 2016 – Klassenfeind – RB Leipzig – Hertha BSC – 2:0

1. Bundesliga 22. Spieltag:

1. Bundesliga 22. Spieltag:

Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Julian Nagelsmann
Hertha BSC – RB Leipzig – 0:3 (0:1)
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC

Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
Hertha BSC – RB Leipzig – 0:3 (0:1)