Herthas unheimlicher Lauf scheint kein Ende zu finden. Auch die so schwer zu bespielenden Ingolstädter konnten die Berliner nicht stoppen. Hertha besiegte den FC Ingolstadt 04 verdient mit 2:1 und festigte den 3. Tabellenplatz der Bundesliga. Nur noch sieben Spiele sind es bis zum Saisonfinale. Eine Europapokal-Teilnahme rückt damit immer näher und näher. Mit 48 Punkten ist Herthas Punktepolster mittlerweile sehr beachtlich. Der Punktevorsprung der Blau-Weißen auf die Verfolger beträgt 4 auf Schalke, 6 auf Gladbach und Leverkusen sowie 7 auf Mainz und sogar satte 10 Punkte auf den VfL Wolfsburg, die derzeit auf dem 8. Tabellenplatz rangieren, welcher für eine Europapokal-Teilnahme dann nicht mehr reichen würde. Wenn die Wolfsburger in der Tabelle an Hertha doch noch vorbeiziehen sollten, müssten sie in den noch sieben ausstehenden Partien zumindest 3 Siege und ein Unentschieden mehr erzielen als die Berliner. Ein sehr unwahrscheinliches Szenario. Nach den Ergebnissen dieses Wochenendes ist der Hertha ein Platz in der Europa League so gut wie nicht mehr zu entreißen.
Beim Torschuss zum 1:0 ließ Herthas Genki Haraguchi Ingolstadts Torhüter keine Abwehrchance.
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Matchwinner Genki Haraguchi
Offensiv-Allrounder Genki Haraguchi ist ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler, der durch Schnelligkeit und Zweikampfstärke überzeugt. Unter Trainer Pal Dardai hat er sich damit einen festen Startplatz in der ersten Elf erarbeitet. Für einen Stürmer erzielte der Japaner allerdings bislang zu wenige Tore und bereitete auch zu selten den Torabschluss eines seiner Mitspieler direkt vor. In der Partie gegen Ingolstadt sollte der Bann nun endlich gebrochen sein. Denn durch maßgebliche Beteiligung an beiden Toren wurde Genki Haraguchi zum Matchwinner gegen die Schanzer. Das 1:0 erzielte er aus spitzem Winkel höchstselbst und das 2:0 legte er so perfekt auf, dass Salomon Kalou den Ball nur noch über die Linie ins leere Tor schieben musste. Die gute Form von Haraguchi ist ein gewichtiger Teil der grandiosen Erfolgsgeschichte von Hertha BSC in dieser Saison.
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Herthas Torjäger Salomon Kalou trifft zum 2:0 nach feiner Vorarbeit vom Japaner Genki Haraguchi.
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13 Tore von Salomon Kalou
Und wieder schlug Torjäger Salomon Kalou zu. Der Ivorer Kalou spielt Woche für Woche berauschenden Fußball. Er gibt der Mannschaft ein Extra an spielerischer Qualität und erzielt dabei noch eine Menge Tore. Ohne die 13 Buden von Kalou würde Hertha bestenfalls im Mittelfeld der Liga stehen, aber niemals an einer möglichen Champions-League-Teilnahme kratzen. Und Salomon Kalou ist genau der Klassespieler, mit dem Hertha auch im nächsten Jahr auf europäischer Bühne bestehen kann. Hoffentlich macht sein Körper weiter mit. Mit bald 31 Jahren gehört er nicht mehr zu den Jüngsten in einer Sportart, deren Charakter von Jahr zu Jahr durch ein Mehr an Dynamik und Schnelligkeit geprägt ist.
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Herthas norwegischer Aushilfskapitän Per Skjelbred ließ sich von bissigen Ingolstädtern nicht beeindrucken und hielt mit seinem für ihn typischen Kampfeswille bestens dagegen.
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Schiedsrichter Patrick Ittrich
Ticker. Hertha BSC – FC Ingolstadt 04 – 2:1 (0:0). 40.385 Zuschauer sahen im schwach besuchten Olympiastadion eine Bundesligapartie, die erst in der 2. Halbzeit mit den Toren Fahrt aufnahm. Der Ingolstädter haben mit dem Abstiegskampf nichts zu tun, weil sie schon die gesamte Saison über ein bestens organisiertes Pressing-System spielen. Für den Zuschauer ist diese Spielweise zwar eher unattraktiv, für das Punktekonto der Ingolstädter aber bislang sehr wirkungsvoll. Schiedsrichter Patrick Ittrich und sein Schiedsrichtergespann ließen viele der ruppigen aber nie unfairen Zweikämpfe lockerer durchgehen und unterbrachen seltener. So verwunderte es nicht, dass ein das Spiel vorentscheidender ruppig geführter Zweikampf die Gemüter der Ingolstädter Verantwortlichen mächtig erhitzte. Denn Herthas Führungstor entsprang einem Zweikampf, den Per Skjelbred mit Haken und Ösen gewann. Verdutzte Ingolstädter warteten auf einen Pfiff, der nicht kam und konterstarke Berliner überrollten mit mächtig Tempo die kurzfristig ungeordnete Defensive der Schanzer. Den Herthanern Tolga Cigerci und Rune Jarstein zeigte Ittrich jeweils die Gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielten Genki Haraguchi in der 54. nach Flanke von Marvin Plattenhardt sowie Torjäger Salomon Kalou in der 69. Spielminute nach Vorarbeit von Haraguchi. Das Anschlusstor für Ingolstadt erzielte Hinterseer in der 75. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 12,96 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen FC Ingolstadt 04
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
26. Oktober 2015 – Dreckiger Sieg – FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC – 0:1
15. April 2013 – Hertha Spitzenreiter – FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC – 1:1
05. November 2012 – Hertha-Serie – Hertha BSC – FC Ingolstadt 04 – 0:0
21. März 2011 – Hertha Wiederaufstieg – FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC – 1:1
30. Oktober 2010 – Rosige Hertha Zukunft – Hertha BSC – FC Ingolstadt 04 – 3:1
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Wie schon gegen Schalke 04 bot Tolga Cigerci auch gegen Ingolstadt eine starke Partie.
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1. Bundesliga 27. Spieltag:
1. Bundesliga 27. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Ralph Hasenhüttl
FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC – 0:1
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
21. März 2016 um 17:32
Interessant auch heute wieder ein Blick in die Fußball-Historie dieses Blogs.
http://www.schiedsrichtergespann.de/hertha-bsc-gegen-fc-ingolstadt-04/
Ich blättere fast 3 Jahre zurück und lese dort nur den Namen Brooks, der damals wie heute für Hertha im Einsatz war.
Kraft und Lustenberger saßen am Samstag auf Herthas Ersatzbank, Ronny war nicht im Kader, Allagui ist noch verletzt.
Alle anderen Spieler haben seitdem Hertha verlassen.
Ben-Hatira – Eintracht Frankfurt
Holland – Darmstadt 98
Janker – FC Augsburg
Kluge – Arminia Bielefeld
Lasogga – Hamburger SV
Morales – FC Ingolstadt
Ndjeng – SC Paderborn
Ramos – Borussia Dortmund
Wagner – Darmstadt 98
22. März 2016 um 16:23
Dieser Unterschied bei den Mannschaftsaufstellungen ist schon verblüffend. Aber man weiß womit diese fehlende Kontinuität im Kader zusammenhängt. Zwei Abstiege kurz hintereinander und zwei anschließende Aufstiege erforderten eine angepasste Kaderplanung. Ein Erbe an dem Ex-Hertha-Trainer Jos Luhukay ziemlich zu knabbern hatte. Erst mit dem Einstieg von Pal Dardai wurde der Radikal-Umbruch innerhalb der Mannschaft vollzogen. Mal sehen, mit welcher Startelf Hertha 2019 gegen Ingolstadt an den Start geht. Und ob Hertha und Ingolstadt dann noch erstklassig sind. Und welche Trainer auf den Bänken sitzen.
22. März 2016 um 19:46
Vertragsende zum 30.6.2019 haben folgende Spieler
John Anthony Brooks, Innenverteidiger, 28.01.1993 (23)
Vladimír Darida, Zentrales Mittelfeld, 08.08.1990 (25)
Fabian Lustenberger, Defensives Mittelfeld, 02.05.1988 (27)
Sebastian Langkamp, Innenverteidiger, 15.01.1988 (28)
Niklas Stark, Defensives Mittelfeld, 14.04.1995 (20)
Rune Jarstein, Torwart, 29.09.1984 (31)
Sinan Kurt, Linksaußen, 23.07.1996 (19)
Vertragsende zum 30.6.2020
Marvin Plattenhardt, Linker Verteidiger, 26.01.1992 (24)
http://www.transfermarkt.de/hertha-bsc/vertragsende/verein/44/vertragsendeJahr/2020
Bis auf Sinan Kurt, der zur Zeit verletzt ist, haben all diese Spieler gute Beiträge zu Herthas Erfolgen in dieser Saison geleistet.
Und werden dies hoffentlich die nächsten 3 Jahre tun. Es sei denn, andere Vereine sind bereit, Mio € an Ablöse für diese Spieler zu bezahlen.
23. März 2016 um 10:15
Herthas Verteidigung steht, zumindest bis 2019. Dass die oben genannten Spieler die Qualität für einen etablierten Bundesligisten besitzen, haben die letzten Monate nachhaltig bewiesen.
Die Verträge von Mitchell Weiser und Peter Pekarik enden Sommer 2018 und die Verträge von Per Skjelbred und Tolga Cigerci enden schon im Sommer 2017. Bei diesen vier Spielern ist Manager Michael Preetz demnächst gefragt, ob und zu welchen Konditionen verlängert wird. Ich denke, für die Verteidigung sollte mit diesen vier ebenfalls verlängert werden.
23. März 2016 um 12:19
Mitchell Weiser, Rechter Verteidiger, 21.04.1994 (21)
Peter Pekarík, Rechter Verteidiger, 30.10.1986 (29)
Per Ciljan Skjelbred, Zentrales Mittelfeld, 16.06.1987 (28)
Tolga Cigerci, Zentrales Mittelfeld, 23.03.1992 (24)
http://www.transfermarkt.de/hertha-bsc/kader/verein/44
Die Frage, ob und zu welchen Konditionen Verträge mit Feldspielern im Alter 30+ verlängert werden, ist diffizil.
Die Antwort fiele mir leichter, wenn ich wüßte, welcher junge rechte Verteidiger Weiser und Pekarik ggf. ersetzen könnte.
Bei Skjelbred und Cigerci sehe ich auch in den kommenden 1 oder 2 Jahren Hegeler, Kohls und Stark als guten Ersatz.
24. März 2016 um 10:39
Da Hertha die Qualifikation für den Europapokal so gut wie sicher in der Tasche hat, werden Preetz und Dardai die Kaderplanung dementsprechend forciert vorantreiben.
Wenn alle Defensiv-Spieler der aktuellen Erfolgsmannschaft dem Verein treu bleiben, und/oder durch Vertragsverlängerung gebunden werden, sollte die erhöhte Belastung durch die zusätzlichen Europacup-Spiele gut mit den im Kader befindlichen Spielern aufzufangen sein.
Die Kaderplanung für den Offensiv-Bereich ist da um einiges spannender. Die Verträge der teuren und „alten“ Kalou und Ibisevic laufen 2017 aus. Sollen die Verträge schon im Sommer verlängert werden? Wie geht es mit Roy Beerens, Valentin Stocker, Julian Schieber und Sami Allagui weiter? Wie steht es mit Ronny?
24. März 2016 um 20:11
Ich hab’s mir heute angeschaut, das Testspiel gegen die U23.
Meine Eindrücke sind andere, als jene, die Hertha berichtet.
http://www.herthabsc.de/de/teams/testspiel-profis-u23/page/10578–45-45-.html
Ähnlich wie Augsburg hat die U 23 hoch und konsequent verteidigt gegen die Profis.
Ballstaffetten gelangen den Profis so gut wie nie – spätestens an der Mittellinie war Schluss. Kohls hat seine Mannschaft jederzeit lautstark gut geordnet und die Räume zugestellt. In der 1. Hälfte ist mir Beyer aufgefallen, in der 2. Hälfte Owusu.
Baumjohann, Cigerci und Hegeler brachten kaum einen Ball an den Mitspieler in der gegnerischen Hälfte. Bei der erkennbaren Müdigkeit der Profis will ich deren Leistungen nicht zu schlecht bewerten. Auch nicht bei Stocker, Schieber und Beerens.
Wen habe ich heute besonders vermisst? KALOU
Pal Dardai und Ante Covic durfte ich heute die Hand schütteln.
Und den Spielern der Nationalmannschaft beim Aufwärmen zuschauen.
Für mich ein rundum unterhaltsamer Nachmittag im Berliner Olympiapark.
25. März 2016 um 13:16
Die Qualität und Formstärke einzelner Spieler bei Testspielen einzuschätzen, ist oft schwierig. Der Unterhaltungswert dieser Spiele für den Zuschauer schwankt stark. Sehr attraktiv finde ich, dass man zum Beispiel im Amateurstadion sehr viel dichter am Spielgeschehen ist, als im Olympiastadion. Warum technisch so hochveranlagte Fußballer wie Valentin Stocker oder Alexander Baumjohann gegen zweitklassige Gegenspieler nicht auffällig glänzen können, verstehe ich nicht so ganz. Aber auch die Freundschaftsspiele der deutschen Nationalmannschaft sind zumeist recht unansehnlich bis langweilig.
26. März 2016 um 09:12
Morjn LR, was kann ich dir noch berichten über das Testspiel am Gründonnerstag?
Kohls hat die U 23 jederzeit gut sortiert, so dass sich den Profis selten Räume boten.
Baumjohann spielte etwa auf der Position von Darida, Stocker auf der Position von Kalou. Beide spielten in meinen Augen zu statisch und wurden von den jungen Spielern der U23 immer wieder abgelaufen.