Man war das knapp. Aber endlich feiert Hertha den ersten Dreier in der Kampfliga und belegt einen Platz im Mittelfeld der Tabelle. Den Aufsteiger Jahn Regensburg konnte Absteiger Hertha BSC zwar mit 2:1 besiegen, aber dominieren oder glänzen konnten die Berliner erneut nicht. Nicht mal eine komfortable 2:0 Führung verlieh Herthas Aktionen Sicherheit. Der nicht funktionierende Spielaufbau ist die Mega-Baustelle, die Trainer Jos Luhukay schnellstens in den Griff bekommen muss.
Hertha-Stürmer Allagui und Wagner
Beide Hertha-Stürmer machten ihr Tor gegen Jahn Regensburg und tankten Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben. Insbesondere die Einzelaktion von Sami Allagui war sehenswert. Wie Allagui den langen Ball von Ben-Hatira mit rechts aus der Luft pflückte, auf seinen linken legte, den Regensburger Abwehrspieler dabei richtig alt aussehen ließ und direkt wuchtig abzog, hatte große klasse und wurde prompt mit dem Führungstor belohnt. Sandro Wagners Tor zum 2:0 war eher der klassische Abstauber. Wie es sich für einen Mittelstürmer gehört, war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wagner machte während des gesamten Spiels eigentlich mehr durch seine vorbildliche Lauf- und Kampfbereitschaft auf sich aufmerksam.
Schöner Fußball?
In der Aufstiegssaison 2010/11 spielte Hertha unter Trainer Markus Babbel selten schönen Fußball. Die meisten Erfolge wurden durch solide Abwehrarbeit, viel körperlichen Einsatz, den Glauben an die eigene Stärke und die individuelle Qualität der Einzelspieler erreicht. Herthas damaligem Supertechniker Raffael wurde der Spaß an filigraner Ballarbeit regelmäßig und ganz gezielt durch überhartes Einsteigen seiner Gegenspieler früh im Spiel genommen. In der 2. Bundesliga entscheiden oft kleine dreckige Duelle und damit welcher der beiden Mannschaften auf dem Platz die Oberhoheit zusteht. Ein Duell, wie man es in der Partie gegen Regensburg zwischen (Iron) Maik Franz und dem giftigen Sembolo erleben durfte. Da heißt es dann Gratwanderung, mannhaft gegenhalten, ohne einen Platzverweis zu kassieren. Wer aus der 2. Bundesliga in die 1. Bundesliga aufsteigen will, muss über kompromisslose Zweikampfbereitschaft den Weg zum Erfolg suchen. Wenn dann auch ein paar schöne Spielzüge dabei rumkommen, umso besser für uns Zuschauer.
Schiedsrichter Harm Osmers
Ticker. Hertha BSC – Jahn Regensburg – 2:1 (2:0). 29.886 Zuschauer sahen im Berliner Olympiastadion eine schmucklose Zweitligapartie in der Hertha endlich den ersten Saisonsieg einfahren konnte. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte den Herthanern Niemeyer, Franz und Kluge Gelbe Karten. Die Tore für Hertha BSC erzielten Sami Allagui in der 41. und Sandro Wagner in der 43. Spielminute. Den Treffer für Jahn Regensburg erzielte Sembolo in der 57. Minute.
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Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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2. Bundesliga 3. Spieltag:
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2. Bundesliga 3. Spieltag:
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28. August 2012 um 13:28
Hertha auf dem Weg zur grauen Maus in Liga 2, mit Spielern, die die Mentalität von Aufsehern in einer mittelmäßigen Muckibude zur Schau tragen, nur dass sie dafür richtig gut bezahlt werden, will man als leidgeprüfter Altfan nun wirklich nicht mehr sehen.
Ob Luhukay aus dem Sauhaufen eine Mannschaft machen kann, dafür dürfte der Auftritt in der Alten Försterei einigen Aufschluss geben können.
Lässt sich Hertha als Schwarzkittel im gemächlichen Schweinsgalopp widerstandslos zur Schlachtbank führen oder rotten sie sich zusammen, lassen die wilde Sau raus und hinterlassen die Wuhlheide wie einen durchfurchten Truppenübungsplatz, dass niemand sich traut nach Erika zu fragen?
Halali und HaHoHe!
29. August 2012 um 15:18
Ein Kampfschwein ala Marc Wilmots hat unsere Hertha derzeit leider nicht in der verlotterten Rotte. Aber schenkt man den aktuellen Trainingsberichten des Boulevard Glauben, sorgt Trainer Jos Luhukay für das nötige säuische Reizklima. Seine halböffentlichen Zurechtweisungen einzelner Hertha-Spieler während der Übungseinheiten sollten die erhoffte Wirkung zeigen. Wer von Herthas Recken schlussendlich den Ober-Eber beim Derby in der suhligen Wuhlheide macht – Kraft, Franz, Niemeyer oder auch Kluge stehen da zur Auswahl – ist Luhukay vielleicht sogar egal, ohne leidenschaftlichen Einsatz Höhe Grasnarbe ist bei den angeknockten Köpenickern jedenfalls nix zu holen. Denn schon mit der Muttermilch saugen eiserne Frischlinge wie selbstverständlich ein, der Sieg im Derby gegen die Hertha zählt für die Ewigkeit.