Im Achtelfinale des DFB-Pokals besiegte Hertha BSC den 1. FC Nürnberg mit 2:0 und steht verdient in der Runde der letzten Acht. Sehr lange ist es her, dass die Blau-Weißen so souverän eine Pokalpartie gestalteten. Von Woche zu Woche effektiver zelebrieren die Berliner einen Ballbesitz-Fußball, der den Gegnern so gar nicht schmeckt. Die Nürnberger fanden in Folge keinen Zugriff aufs Spiel und die Hertha-Fans mussten nie wirklich ums Weiterkommen zittern.
Die Hertha-Mannschaft bejubelt das Kopfballtor zum 2:0 von John Anthony Brooks
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Vladimir Darida eiskalt vor dem Tor
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt für Herthas derzeitigen Höhenflug ist die Effizienz beim Toreschießen. Die Torjäger Ibisevic und Kalou sind im gegnerischen Strafraum brandgefährlich. Auch wenn Blau-Weiß nur wenige Torchancen kreiert, hochklassige Torchancen lassen diese beiden Topstürmer nur selten liegen. Und mit Vladimir Darida hat Hertha einen weiteren Spieler in seinen Reihen, der vor dem Tor absolute Nervenstärke beweist. Seinen Torschuss zur 1:0 Führung führte Darida so eiskalt und präzise aus, wie es nur Topspielern gelingt. Diese Ruhe und Abgeklärtheit würde man zum Beispiel dem Japaner Genki Haraguchi wünschen, dem es durch Schnelligkeit und Spielwitz immer wieder gelingt, sich in aussichtsreiche Position zu bringen, um aber genau dann allzu oft überhastet und unpräzise zu agieren. Allerdings halten wir Haraguchi sogleich zugute, ohne sein starkes Zuspiel in den Strafraum zu Ibisevic, hätte dieser nicht so geschickt auf Darida vor dessen erfolgreichen Torschuss weiterleiten können.
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Das Foto zeigt sehr anschaulich, wie konzentriert Vladimir Darida beim Torschuss zum 1:0 war.
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Kopfballungeheuer John Anthony Brooks
Nun schon in drei Pflichtspielen hintereinander konnte John Anthony Brooks mit wuchtigen Kopfbällen nach Eckbällen glänzen. Gegen Leverkusen markierte er den Siegtreffer zum 2:1. Gegen Darmstadt legte er maßgerecht für Ibisevic zum 3:0 auf. Und gegen den 1. FC Nürnberg vollstreckte Kopfballungeheuer John Anthony Brooks wieder höchstselbst. Mit der Brooks’schen Kopfballstärke im Strafraum steht Hertha momentan glänzend da. Egal ob im eigenen oder dem gegnerischen 16-Meter-Raum. Als Hertha-Fan hofft man nun inständig darauf, dass Hertha-Manager Michael Preetz bald eine Vertragsverlängerung mit John Anthony Brooks aushandeln wird. Denn sonst verlässt Eigengewächs Brooks den Verein möglicherweise schon im Sommer 2016. Der 22-jährige Brooks spielt seit 2007 bei Hertha und sollte unbedingt gehalten werden.
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Herthas Salomon Kalou schaut zu, wie der Kopfball von John Anthony Brooks im Gehäuse der Nürnberger einschlägt.
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Schiedsrichter Tobias Stieler
Ticker. Achtelfinale DFB-Pokal 2015/16: 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 0:2 (0:1). 35.204 Zuschauer sahen im Nürnberger Grundig-Stadion eine Pokalbegegnung in der der Bundesligist dem Zweitligisten keine Chance aufs Weiterkommen ließ. Obwohl Nürnberg in der 2. Liga derzeit ähnlich erfolgreich Fußball spielt wie die Hertha im Oberhaus der Bundesliga, war der Klassenunterschied die ganzen 90 Spielminuten über immer deutlich spürbar. Schiedsrichter Tobias Stieler und sein Schiedsrichtergespann setzten darauf, weniger Freistöße zu pfeifen und das Spiel im Zweifel lieber laufen zu lassen. Diese Marschroute tat der Partie richtig gut. Insgesamt wurde der Pokalfight extrem fair geführt und Stieler musste keinem Herthaner eine Karte zeigen. Die Tore für Hertha BSC erzielten Vladimir Darida in der 32. nach feiner Vorarbeit von Vedad Ibisevic sowie John Anthony Brooks per Kopfball in der 65. Spielminute.
Hertha BSC gegen 1. FC Nürnberg
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
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Die Pyro-Orgie im Hertha-Fanblock wird sicher ein teures Nachspiel für den Verein haben.
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Ergebnisse Achtelfinale DFB-Pokal 2015/16:
Alle Ergebnisse der 3. DFB-Pokal-Runde 2015/16 im Überblick:
Hertha im Pokal-Auslosungs-Glück
Bei der Auslosung der Viertelfinalbegegnungen hatte Hertha richtig Glück. Zwar wurde den Berlinern erneut kein Heimrecht zugelost, aber mit dem Zweitligisten 1. FC Heidenheim haben Mannschaft und Trainerteam eine lösbare Aufgabe vor der Brust. Nicht Bayern oder Dortmund sondern Heidenheim muss ausgeschaltet werden, um ins Halbfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Der von Hertha-Trainer Pal Dardai schon zu Saisonbeginn öffentlich erklärte Wunschtraum, mit seiner Mannschaft im Mai im Endspiel um den DFB-Pokal zu stehen, nimmt immer konkretere Form an.
Ansetzungen Viertelfinale DFB-Pokal 2015/16:
Das DFB-Pokal-Viertelfinale wird am 19. und 20. Februar 2016 ausgetragen.
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und René Weiler
1. FC Nürnberg – Hertha BSC
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
18. Dezember 2015 um 19:42
Eine Mannschaft, die so dominant spielt wie Hertha, wird hoffentlich im Frühjahr 2016 im Halbfinale des DFB Pokals spielen dürfen. Ob im Pokal oder in der Liga – der Ball läuft bei Hertha über 8, 10, 12 Stationen, ohne dass die Gegner überhaupt in Ballnähe kommen. Weiter so bitte !!!