Hertha BSC besiegt im Heimspiel Bayer Leverkusen mit 1:0. Vor 58.753 begeisterten Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielte Herthas Goalgetter Andrey Voronin den Spiel entscheidenden Treffer in der 50. Spielminute etwas glücklich mit der breiten Brust. Die Vorarbeit hatte allerdings weniger mit Zufall zu tun. Ein sehenswerter Doppelpass mit Maximilian Nicu im Strafraum der Leverkusener sorgte für die perfekte Einschussposition Voronins. Den ersten Ball konnte Nationaltorhüter Adler noch mit einer reflexartigen Fußabwehr parieren, beim folgenden Abpraller gab`s dann nichts mehr zu halten.
Herthas Siegesserie will nicht reißen
Der 10 Heimspielerfolg hintereinander, eine wunderbare Siegesserie, wie sie eigentlich nur richtig großen Mannschaften vorbehalten bleibt. Großen Mannschaften, die um Meisterschaften kämpfen, Pokale und Meisterschalen holen und sich in der Champions League mit ihresgleichen messen. Sind die Herthaner bald beim großen Fußball dabei?
Josip Simunic Berlins Siegessäule
Wer hat eigentlich den durchaus passenden Vergleich ersonnen, Josip Simunic sei die Siegessäule der Hertha-Mannschaft? Mir als Berliner jedenfalls gefällt dieses Bild außerordentlich gut. Schon seit Jahren bewundern, aber auch fürchten eingeschworene Herthafans ihren Innenverteidiger Josip Simunic. Genialität und Abgezocktheit standen immer im Spannungsfeld mit übertriebener Lässigkeit und zuweilen roher Impulsivität. Nun spielt Josip Simunic 2008/09 die mit Abstand beste Bundesliga-Saison.
Josip Simunic greift zum Mikro
Das gerade er und nicht zum Beispiel Kapitän Arne Friedrich den direkten Weg zu den Fans sucht, nach dem Heimspiel im Olympiastadion zum Mikrofon greift und den Weg zum Gewinn der Meisterschaft aufzeigt (von den 10 noch ausstehenden Spielen müssen 6 gewonnen werden), ist für den langjährigen Herthafan ein sehr emotionsgeladener Moment. Simunic musste immer wieder, geradezu sinnbildlich für alle Fans, durch die Untiefen, Niederlagen und Enttäuschungen hindurch, die der Fußball im Allgemeinen und speziell für Hertha BSC Berlin bereit hielt (und natürlich auch wieder bereit halten wird – so ist schließlich Fußball – wenigen Augenblicken des Glücks stehen unendlich scheinende Durststrecken gegenüber).
An der Bundesliga-Tabelle satt sehen
Was macht der Herthafan eigentlich zurzeit am liebsten? Der Herthafan nimmt stetig zu und wird langsam fett, weil er sich an der aktuellen Bundesliga-Tabelle einfach nicht satt sehen kann. Hertha nach dem 24. Spieltag auf dem ersten Platz der Tabelle mit 4 Punkten Vorsprung auf das Verfolgerfeld – so grandios – aber auch so unwirklich. Wie in einem lieblichen Traum aus 1001 Nacht erscheint dem Fan das derzeitige Bundesliga-Szenario. Ein leicht unwohles Bauchgefühl lässt sich deshalb auch nicht ganz abschütteln. Könnte ja wer kommen, einem unsanft in die frisch erworbene Hamsterbacke kneifen und schon fände die siegestrunkene Glückseligkeit ein jähes Ende. Also schnell wieder auf die beste Tabellensituation aller Zeiten schauen, richtig satt sehen und von der Meisterschaft träumen.
Schiedsrichter Babak Rafati
Schiedsrichter Babak Rafati hatte mit der Begegnung Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen keine Probleme. Er zeigte den Berlinern Ebert und Dardai sowie dem Leverkusener Barnetta jeweils die Gelbe Karte. Bei einer der strittigen Spielszenen, als dem Herthaner Rodnei ein unabsichtliches Handspiel im Strafraum unterlief, keinen Elfmeter zu geben, schien vertretbar zu sein.
Hertha-Trainer Lucien Favre tanzt
Wenn Hertha weiter siegt, müssen wohl noch einige zum Tanz in den Hertha-Kreisel. Letzte Woche tanzte Hertha-Manager Dieter Hoeneß nach dem Sieg gegen Energie Cottbus. Dieses Mal tanzte Hertha-Trainer Lucien Favre sichtlich glücklich im Kreis seiner Spieler.
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
6. Oktober 2008 – Bayer Leverkusen – Hertha BSC – 0:1
Bundesliga-Ergebnisse 24. Spieltag:
–
–
Bundesliga-Tabelle 24. Spieltag:
–
17. März 2009 um 12:48
Herta hat momentan einen Lauf durch und mit Voronin. Es ist nur die Frage wie lange der anhält. Ein Vorsprung von 4 Punkten kann ganz schnell ein 2 Punkte Rückstand werden. Es sind noch genügend Spiele so was aufzuholen. Wir werden sehen
17. März 2009 um 18:42
noch sechs Siege bringen 18 Punkte macht am Ende 67 Punkte bei 21g. zum vergleich:
Meister 2008 Bayern München bei 22g insgesamt 76 Punkte.
Meister 2007 VfB Stuttgart bei 21g insgesamt 70 Punkte.
Meister 2006 Bayern München bei 22g insgesamt 75 Punkte.
Meister 2005 Bayern München bei 24g insgesamt 77 Punkte.
Meister 2004 Werder Bremen bei 22g insgesamt 74 Punkte.
….. Soweit ich im Archiv des DFB zurückgeblättert habe, wurde letztmals im Jahr 2001 Bayern München Meister mit nur 19 g und 63 Punkten insgesamt. Schalke wurde in dieser Saison „Meister der Herzen“. Nein danke, diesen Titel möchte ich nicht geschenkkkt!
18. März 2009 um 09:28
Simunic scheint die Rechnung ohne die Bayern aufgemacht zu haben. Die Aufstellung von Hans belegt ziemlich deutlich, dass die 67 Punkte nicht unbedingt reichen werden. Ein paar Unentschieden dürfen es wohl noch zusätzlich sein. „Meister der Herzen“ – der schrecklichste Titel, den der Boulevard dir verpassen kann. Den hat unsere Hertha nicht verdient. Am schönsten wäre es, wenn man den „Meister der Herzen“ am Ende der Saison Jürgen Klinsmann umhängen könnte.
18. März 2009 um 10:23
Hertha muss im März nach Stuttgart, im April nach Hoffenheim und im Mai nach Hamburg. Wenn sie dort punkten, kann Hertha seinen Vorsprung sichern und spielt die nächste Saison auch in der Champions League. Auf geht’s!
18. März 2009 um 12:25
Meister der Herzen wird Klinsmann sicher nicht völlig unabhängig vom Tabellenplatz
18. März 2009 um 13:59
Wenn Klinsi mit dem Budget und Kader nicht Meister wird, ist er automatisch Meister der Deppen und dann gibt es statt der Schale nur die entsprechende Mütze, die mit der Bommel zum Zielen.
Hahohe
FroschFritte
18. März 2009 um 14:20
Sportlich sind die Bayern immer ein ernst zu nehmender Wettbewerber. Ansonsten hilft aber das erprobte Mittel gegen Größenwahn: Ignoriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieren!
19. März 2009 um 08:32
Passt die folgende Frage noch in diesen Blog: Welche deutschen oder schweizer Trainer haben in den letzten 20 Jahren überhaupt die Champions League gewonnen?
19. März 2009 um 10:34
In den (das) Schiedsrichtergespann Blog passt alles zum Thema Fußball. Zur anderen Frage: Da fällt einem natürlich sofort ein Trainer ein, der die Champions League mit Borussia Dortmund (1997) und Bayern München (2001) gewonnen hat – Ottmar Hitzfeld. Der ist Deutscher und ein bisschen Halbschweizer.
19. März 2009 um 13:28
Jawoll herr linienrichter, laut wikipedia ist ottmar hitzfeld in deutschland geboren und möglicherweise immer noch deutscher staatsbürger, falls er sich nicht entschieden hat, sein einkommen in der schweiz zu versteuern. laut wikipedia wurde er 1997 und 2001 gewählt zum „Welt-Trainer des Jahres“. ist er der einzige deutsche trainer, der diesen ehrentitel bekam und die champions league gewann?
19. März 2009 um 13:49
Der Ex-Topstürmer und zumeist ungeliebte Trainer Jupp Heynckes gewann mit Real Madrid 1998 die Champions League und wurde dann gefeuert. Spätestens mit Heynckes begann auch der unaufhaltsame Niedergang von Schalke 04. Vielleicht kann ja Oliver Kahn das trudelnde Schalke wieder auf Erfolgskurs steuern.
23. März 2009 um 10:14
Es wird Jahre dauern, auf Schalke eine Mannschaft aufzubauen, die sich erneut unter den Top Five der BL etabliert, ohne weitere Millionen zu verbrennen. Für diese jahrelange Arbeit fehlt Oliver Kahn sowohl die Erfahrung als auch die Geduld.
23. März 2009 um 10:42
Als Herthafan ist man traditionell kein Schalkefreund. Derzeit überwiegt aber eher Mitleid als Freude über den unaufhaltsamen Abstieg des Ex-Meisterschaftanwärters. Seit dem Ausscheiden in der Champions League Quali gegen Atletico Madrid kriegen die Schalker einfach kein Bein mehr auf den Rasen. Die Journalie ist schon richtig heiß auf einen Manager Oliver Kahn – ob nun bei Schalke oder den Bayern. Ich glaube, ein Typ wie Kahn täte den Schalkern sehr gut. Ob sie dann wieder erfolgreich Fußball spielen würden, wäre allerdings abzuwarten. Wie Du schon sagst, Kahn hat noch keine Erfahrung als Manager.
23. März 2009 um 12:12
Für den Managerjob auf Schalke braucht man ein Höchstmaß an Führungsstärke. Der Manager braucht die volle Unterstützung von Aufsichtsrat, Vorstand und Fanclubs. Für einen erfolgreichen BuLi-manager braucht es mehr als nur ein markantes Gebiß und markige Sprüche für die Medien. Zunächst einmal braucht Schalke einen Trainer, der dem ganzen Trubel dort über Jahre stand hält. Dann muss der Manager zusammen mit dem Trainer nach klaren sportlichen und finanziellen Vorstellungen die Mannschaft zusammen stellen. Mir ist nicht bekannt, dass Oliver Kahn über Detailkenntnisse des aktuellen Marktes für Trainer und Spieler verfügt.