Es fällt mir nicht leicht zu akzeptieren, dass der aktuelle Hertha-Kader einfach keine Erstligatauglichkeit besitzt. Aber die Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache. Hertha BSC ist mit diesem Personal definitiv abgestiegen. Selten hat man als Fußballfan in Berlin eine erfolglosere Mannschaft in der Bundesliga kicken sehen. Vielleicht mit Ausnahme der immer wieder gern aus der Schublade gezogenen Truppe von Tasmania 1900 Berlin, die in der Saison 1965/66 nur zwei Bundesligasiege einfahren konnte (allerdings hatte Tasmania 1900 damals nur mäßig verdienende Halbprofis im Kader).
Kassensturz und Hertha-Tristesse
Die 1:2 Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg wird die Hertha-Mannschaft nun ganz schnell auseinander brechen lassen. Diese Mannschaft hat keine Zukunft mehr. Und da in der Vergangenheit die finanziellen Ressourcen bekanntlich stark überreizt worden sind, muss nun ein Kassensturz her. Die angehäuften Alt-Schulden wollen weiter bedient werden und deshalb müssen viele Spieler den Verein verlassen. Einige von ihnen sind bestimmt auch überglücklich der Hertha-Tristesse endlich entfliehen zu können.
Erstligatauglichkeit Zweitligatauglichkeit
Die zwei erfahrenen Trainer Lucien Favre und Friedhelm Funkel haben es in dieser Saison nicht geschafft, mit diesem Team Erstligatauglichkeit zu erreichen. Nicht mal gegen die Bundesliga-Aufsteiger wurde normal gepunktet. Die Zusammenstellung des Kaders für diese Saison muss also als gescheitert betrachtet werden. Hoffentlich hat der mir sympathische Michael Preetz für die nun anstehende und für den Verein überlebenswichtige Zweitliga-Saison ein glücklicheres Händchen bei den Spieler-Transfers. Zweitligatauglichkeit ergibt sich leider überhaupt nicht von selbst. Schon viele Ex-Erstliga-Vereine sind in der 2. Bundesliga schnell bis ganz nach hinten durchgereicht worden.
Schiedsrichter Knut Kircher
Ticker. Hertha BSC – 1. FC Nürnberg – 1:2 (1:0). Schiedsrichter Knut Kircher verteilte vor 57.761 Zuschauern im Berliner Olympiastadion 3 Gelbe Karten an die Herthaspieler Arne Friedrich und Raffael sowie den Nürnberger Javier Pinola. Das Tor für Hertha erzielte Theofanis Gekas in der 36. Spielminute. Für den 1. FC Nürnberg trafen der Schweizer Albert Bunjaku in der 61. und der griechische Altstar Angelos Charisteas in der 90. Spielminute zum leider unverdienten Sieg.
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
17. Oktober 2009 – 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 3:0
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Bundesliga-Ergebnisse 26. Spieltag:
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Bundesliga-Tabelle 26. Spieltag:
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15. März 2010 um 19:20
Die Tasmaniaschublade kann man getrost zu lassen und soweit zurück in die Historie muss man auch nicht: 1990, Deutschland ist Weltmeister, die Mauer ist weg, Hertha zurück in der Bundesliga – Berlin freut sich wie verordnet, und eine blau-weiße Grotte tut sich auf und verschlingt sämtliche Träume derer, die nach 12 Jahren fußballerischer Nulldiät unverdrossen die alte Dame anschmachten.
Lebbe geeht weidder! (ganz neue frankfurter Schule)
Da kann der Lange ganz preetzise aber gründlich einen Neuanfang starten.
hahohe!
FroschFritte
16. März 2010 um 11:30
Sehr richtig Fritte. Wenn man den 1991er Hertha-Jahrgang etwas preetziser durchleuchtet, sind die Parallelen zum 2010er unübersehbar. Zum Beispiel konnte die Hertha im Abstiegsjahr 1991 auch nur 3 Siege einfahren (1x zuhause gegen Frankfurt, 2x auswärts gegen Nürnberg und Uerdingen). Bis zum Wiederaufstieg 1997 hat es dann satte 6 Jahre gedauert. Hoffentlich macht’s der Preetz schneller. Beim damaligen Mitabsteiger Uerdingen sind die Lampen sogar für immer erloschen. Dort sorgt mittlerweile Uralt-Star Ailton für kümmerliche Schlagzeilen.
16. März 2010 um 17:05
Als Totengräber durfte bei Uerdingen damals erstmals ein gewisser Friedhelm funkeln, der dann auf Fahrstuhlführer umgeschult hat.
Nun hat er unsere alte Dame unter die Erde gebracht, die man auch noch tiefer legen kann und sollte dringend in Rente geschickt werden oder besser gleich bei Grieneisen Maß nehmen lassen.
Ruhet sanft!
16. März 2010 um 18:20
Überbezahlte Profikicker aus aller Herren Länder, geführt von einem alten Trainerfuchs, haben Hertha in die 2. Liga fallen lassen. Im ersten Moment dachte ich noch, dass der Neuaufbau einer jungen und ehrgeizigen Mannschaft aus Berliner Talenten der einzige Weg aus der Misere. Der aktuelle Tabellenstand der Hertha U 23 als 15. in der Regionalliga Nord gibt jedoch kaum Anlass zu dieser Hoffnung. Ich fürchte, Hertha stehe etliche Gruseljahre mit Kicks in der zweiten Liga gegen Union, Hansa Rostock und Energie Cottbus bevor.
17. März 2010 um 10:53
Dass Friedhelm Funkel 1991 Trainer der Absteiger aus Uerdingen war, gibt mir jetzt aber schwer zu denken. Die Duplizität vergangener Ereignisse lastet immer schwerer auf Herthas Zweitliga-Zukunft. Dass auch Herthas Talentschmiede just zu diesem Zeitpunkt in der Regionalliga versagt, macht die Lage noch prekärer.
18. März 2010 um 20:20
Wer ist schuld an der Misere?
Die folgende Namensliste kann gerne noch
erweitert werden:
Werner Gegenbauer – hat von Profifußball keine Ahnung.
Dieter Hoeneß – kann nur teure Spieler aus südamerika auf Pump kaufen.
Lucien Favre – hat die Mannschaft für die Saison 20009/10 völlig falsch zusammengestellt.
Fredi Funkel – hat die Mannschaft durch die Einkäufe in der Winterpause kaum verbessert.
Michael Preetz – hat die Fehleinkäufe von Favre und Funkel mit eingefädelt.
Arne Friedrich – weiß nicht, wie man eine Abwehr organisiert.
Patrick Ebert – triitt statt guter Flanken nur noch gegen Autospiegel.
Marco Pantelic – war zu teuer.
Andrej Voronin – war zu teuer.
Josip Simunich – wollte unbedingt mit Hoffenheim in der Champions League spielen.
19. März 2010 um 11:40
Mir fällt dazu spontan ein, wen keine Schuld am Untergang trifft: Herthinho! Unser Hertha-Maskottchen hat die gesamte Saison hervorragende Arbeit geleistet. Auch in den trübsten Momenten grenzenloser Hoffnungslosigkeit zauberte Herthinho wieder etwas Frohsinn in die geschundene Hertha-Fanseele. Mein Dank gilt Herthinho. Und – Herthinho bleibt der Hertha und damit uns allen in jedem Fall erhalten. Denn noch werden für beliebte und erfolgreiche Maskottchen keine horrenden Ablösesummen gezahlt.
19. März 2010 um 15:40
Mir fällt noch ein weiterer Schuldiger ein: der Sponsor!
Es ist bereits bewiesen, welche Verantwortung die Deutsche Bahn AG für das S-Bahn-Desaster trägt. Welch grausame Parallelität der Ereignisse, dass zeitgleich mit dem S-Bahn-Desaster der Sturzflug der Hertha begann.