Nach Herthas 0:2 Niederlage beim 1. FC Nürnberg ist die Enttäuschung riesengroß. Gleich im ersten Punktspiel unter dem neuen Trainer Michael Skibbe zeigte die Mannschaft eine kraftlose, uninspirierte und insgesamt abstiegsreife Leistung. Da Herthas Auftritte gegen die Franken mittlerweile mit schöner Regelmäßigkeit Tiefpunkte der Saison markieren, muss man langsam aber sicher vom Angstgegner Nürnberg sprechen. Wie schon in der Abstiegssaison 2009/2010 verliert Hertha BSC auch in der aktuellen Saison Hin- und Rückspiel gegen die von Trainer Dieter Hecking immer bestens eingestellten Nürnberger.
Ideengeber Raffael
Jetzt kommt der Hertha Raffaels blöde Rote Karte aus dem Hoffenheim-Spiel teuer zu stehen. In Nürnberg zeigte sich zum wiederholten Mal, im Mannschaftsgefüge ist der Ideengeber Raffael nicht adäquat zu ersetzen. Ronny hat sicher die technische Qualität, aber ihm fehlt eindeutig Spielpraxis in der Bundesliga. Ohne den Spielwitz von Raffael ist auch ein Ausnahmestürmer wie Adrian Ramos eher ein Schatten seiner selbst. Ramos hatte so gut wie keine gute Szene in Nürnberg.
Ausblick Hamburger SV
Es wird spannend. Kann Hertha-Trainer Michael Skibbe der Mannschaft unter der Woche ein Sieg-Konzept für das kommende Heimspiel gegen den Hamburger SV vermitteln? Nach der desaströsen 1:5 Heimpleite gegen Borussia Dortmund kommt der HSV arg angeschlagen nach Berlin. Aber nachdem schon der 1. FC Nürnberg durch seinen Sieg gegen Hertha BSC psychologisch wichtig an den Berlinern in der Tabelle vorbeiziehen konnte, könnten die Hamburger mit einem Auswärtssieg Gleiches erzwingen und Hertha in die Krise stürzen.
Schiedsrichter Peter Gagelmann
Ticker. 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 2:0 (1:0). Vor 39.117 Zuschauern im Nürnberger Easy-Credit-Stadion erkämpften die Franken einen verdienten Heimsieg. Schiedsrichter Peter Gagelmann zeigte den Hertha-Spielern Peter Niemeyer und Patrick Ebert den Gelben Karton. Die Tore für den 1. FC Nürnberg erzielten Esswein in der 43. und Maroh in der 85. Spielminute. Herthas Rekordläufer der Partie: Andreas Ottl mit 11,33 gelaufenen Kilometern.
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Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
06. August 2011 – Hertha BSC – 1. FC Nürnberg – 0:1
13. März 2010 – Hertha BSC – 1. FC Nürnberg – 1:2
17. Oktober 2009 – 1. FC Nürnberg – Hertha BSC – 3:0
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1. Bundesliga 18. Spieltag:
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1. Bundesliga 18. Spieltag:
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24. Januar 2012 um 17:23
Medizinballschweres Blindmurmeln
Es gibt eine fundamental stochastisch evolutionstheoretische Erkenntnis, nämlich die, dass es auf Dauer nichts gibt, das ein
anderer nicht besser könnte als man selbst oder
in dialektischer Umkehrung formuliert: Es geht immer noch schlechter.
Nürnberg spielte weder schön, noch zwingend. Hertha jedoch bot ein solch stolperschlecht uninspiriertes, mit ungezählten Einzelfehlern und Desorientierungen behaftetes, geradezu medizinballschweres Blindmurmeln gegen die Franken, dass es ab der nächsten Ligabegegnung merklich besser werden muss, wenn Skibbe das Saisonende in Berlin noch als hauptamtlicher Trainer erleben möchte. Wieder einmal zitterte sich die Abwehr der Herthaner durch die gesamte Partie und wäre ohne ihren Kraft-Keeper sowie gnädige Schicksalsfügungen (Billard-Doppel-Innenpfosten-Abpraller!!!) völlig desavouiert worden, und die einzige ernst zu nehmende Lasogga-Granate auf die Club-Kiste sowie ein Hubnik-Kopfball auf den Pfosten eben jener hätten hypothetisch im Erfolgsfall bei zwei Gegentoren gerade einmal zu einem Unentschieden gereicht …
Das siebte sieglose Ligaspiel in Folge verlangt von den nunmehr im letzten Tabellendrittel rudernden Mitarbeitern des neu geheuert, altvertraut leidenschaftsgebremsten Krisenabwenders Skibbe entschieden mehr koordiniert nutzbringenden Elan auf den zukünftigen Rasenplätzen eines sich nun potenziell anbahnenden Erstliga-Überlebenskampfes.
25. Januar 2012 um 02:40
Wenn die demnächst so spielen wie Ledertreter schreibt, kann Preetz schon mal in aller Ruhe für die 2. Liga planen.
Einfach und schnell und das möglichst nach vorn sofort den Abschluss suchen, eben das gute alte Direktspiel – heißt heute Neudeutsch One-Touch-Fußball.
Dass es dazu die nötige Bewegungsfreude in fast allen Mannschaftsteilen braucht, versteht sich von selbst, dass man das nicht bis zur völligen Erschöpfung durchziehen kann auch, das geschickte Variieren nannte sich früher Tempofußball.
Ich glaube Skibbe weiß das, aber ob er das in ein brauchbares Spielsystem für die Hertha umsetzen kann, möglichst ohne dass es zu Autoritätsproblemen mit dem daraus resultierenden Gezicke kommt, muss ich leider stark in Zweifel zur Not auch durch den Kakao ziehen.
Wir wünschen uns das- aber Weihnachten ist noch lang hin.
25. Januar 2012 um 13:57
Ohne den von Ledertreter so herrlich Kraft-Keeper getauften Torwart, würde Hertha schon auf einem Abstiegsrang stehen. Im Umkehrschluss wage ich die Prognose: Mit einem gesunden Thomas Kraft bleibt Hertha BSC in der 1. Bundesliga. Die Verpflichtung von Kraft war Preetz‘ (und Babbels) Königstransfer des letzten Sommers. Herthas Torhüter macht konstant überdurchschnittlich gute Spiele und hält auch Unhaltbare. Gegen den Hamburger SV könnte er erneut seine große Klasse unter Beweis stellen und im direkten Duell mit Herthas Ex-Torhüter und Hamburgs hoffentlich aktuell schwer verunsichertem Noch-Torhüter (der HSV wird wohl Ex-Nationaltorwart René Adler verpflichten) Jaroslav Drobny seinen Kasten sauber halten. Vorne müsste dann Ramos nur …