Im Berlin-Derby besiegte Hertha BSC den 1. FC Union mit 2:1 und orientiert sich in der Tabelle nun weiter nach oben. Für die Eisernen aus Köpenick brechen eher schwere Tage an. Nur ein Punkt aus den ersten vier Spielen ist wahrlich dürftig. Wenn die Unioner allerdings mit dem gleichen Engagement wie gegen Hertha in die nächsten Punktspiele gehen, sollten zwangsläufig Siege dabei herausspringen.
Wundertüte Ronny
Mit einem Freistoß-Hammer der absoluten Extraklasse versenkte Herthas Wundertüte Ronny die Eisernen. Des Brasilianers außerordentliche Fähigkeit, das Spielgerät extrem beschleunigen zu können, führte die Charlottenburger zum ersten Sieg gegen die Köpenicker in der noch recht kurzen Berlin-Derby Historie beider Mannschaften. Schon das zweite wichtige Tor von Ronny in der noch kurzen Saison. Schön sah man, wie Hertha-Trainer Luhukay dem Brasilianer während dessen Einwechslung vermittelte, dass er an ihn glaubt. Wenn Luhukay es denn noch schafft, auch dem zweiten Südamerikaner, Adrian Ramos, das nötige Selbstvertrauen einzuimpfen, dann könnte der Oktober, wie vom Trainer ehedem prognostiziert, ein goldener für die Hertha werden.
Trainerfuchs Jos Luhukay
Mit dem Auswärtssieg bei Union kann Trainerfuchs Jos Luhukay seinen ersten großen Erfolg für Hertha verbuchen. Die Ausgangslage vor dem Berlin-Derby war leicht angespannt. Eine Niederlage bei den Eisernen hätte unweigerlich zu veritabler Krisenstimmung geführt. Luhukay hatte die Hertha-Mannschaft bestens auf das kampfbetonte Derby eingestellt. Sogar der erzwungene Torwartwechsel kurz vor Spielbeginn brachte die Truppe nicht aus dem Konzept (Thomas Kraft beim Aufwärmen verletzt, zum Glück konnte Sprint noch auf den Spielberichtsbogen; Pannen-Burchert mit einer sehr guten Torwart-Leistung ganz ohne Panne – super, es ist ihm zu gönnen). Gleich mit Anpfiff der Partie zogen alle Hertha-Spieler hochmotiviert in die Zweikämpfe. Kein Ball wurde verloren gegeben, kein Laufweg war zu weit, keine Grätsche zu schmerzhaft. Jos Luhukay hatte die Einzelspieler perfekt vorbereitet, die passende Mannschaft zusammengestellt und ein glückliches Händchen beim Spielerwechsel (nur drei Minuten nach Einwechslung erzielte Ronny das Siegtor).
Schiedsrichter Peter Gagelmann
Ticker. Berlin-Derby. 1. FC Union Berlin – Hertha BSC – 1:2 (0:1). 16.750 Zuschauer sahen im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei ein Berliner Stadt-Derby erster Güteklasse. Die Ansetzung von Schiedsrichter Peter Gagelmann für das emotionsgeladene Derby versprach eine Flut an Karten. Dass Gagelmann „nur“ sechs Gelbe Karten zückte, ist mit Beleg dafür, dass die Partie zwar wie zu erwarten mit ordentlich Feuer in den Zweikämpfen geführt wurde, aber nie ins Brutale, ins Unsportliche abglitt. Den Herthanern Holland, Niemeyer, Ndjeng und Franz zeigte Peter Gagelmann jeweils Gelb. Die Tore für Hertha BSC erzielten Sandro Wagner in der 30. und Ronny in der 73. Spielminute. Den Treffer für den 1. FC Union Berlin zum zwischenzeitlichen Ausgleich schoss Quiring in der 69. Minute.
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Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
05. Februar 2011 – Hertha BSC – 1. FC Union Berlin – 1:2
17. September 2010 – 1. FC Union Berlin – Hertha BSC – 1:1
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2. Bundesliga 4. Spieltag:
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2. Bundesliga 4. Spieltag:
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4. September 2012 um 14:57
Ein schönes, kampfbetontes Spiel habe ich gestern Abend gesehen, welches erfreulicherweise nicht in Brutalitäten oder grobe Unsportlichkeiten ausartete. Der bei HERTHA-Fans verrufene Scheidsrichter hat in meinen Augen gestern einen guten Job gemacht.
Hoffentlich kann die Mannschaft ihren Kampfgeist und ihre Laufbereitschaft über die Länderspielpause bringen. Dann sollte HERTHA bald weitere Punkte erkämpfen.
4. September 2012 um 16:44
Als der Peer Kluge das Spitzenzuspiel von Ben-Hatira direkt kurz für Wagner aufgelegt hat, musste ich doch schlucken. Wie im Tennissport beim Volley-Stop am Netz hat Kluge mit seinem Zauberfuß das Tempo aus der Kirsche restlos absorbiert und Wagner brauchte nur noch einzuschieben. Stark. Diese feine Ballarbeit hat sich Peer letzte Saison wohl beim Raul im Training auf Schalke abgeschaut.
4. September 2012 um 18:23
Oh Ja Berlin Tiergarten,
diese Szene weckte richtig Appetit. Gerne mehr davon in den kommenden 30 Spielen. Hatte ganz vergessen, wie laaaaang so eine Saison werden kann. 🙄
6. September 2012 um 01:13
Was wirklich Mut macht, ist, dass langsam eine Mannschaft auf dem Platz zu erkennen ist.
Dass der halbe Kader jetzt auf Länderspielreise geht ist für die nötige Nachjustierung der Feinabstimmung nicht so vorteilhaft, aber die Qualität der Spieler, pekuniär in der Breite gemessen, macht den Aufstieg wieder zu einer Pflichtaufgabe.