Die Karre steckt wieder einmal tief im Dreck. Nach Herthas deftiger 1:4 Pleite beim SC Freiburg gibt es kein Drumherumreden, Hertha BSC steckt im Abstiegskampf. 13 Punkte aus 13 Spielen ist der Punktestand eines Abstiegskandidaten. Und schon am nächsten Spieltag steht das erste und ultimative 6-Punkte-Spiel gegen den Tabellenletzten den FC Schalke 04 an. Darauf folgt der Abstiegskracher gegen Arminia Bielefeld, derzeit auf dem Relegationsplatz und mit 10 Punkten nur 3 Punkte hinter den Berlinern. Man erinnere sich an die grausamen Abstiegsentscheidungsspiele 2012 gegen Fortuna Düsseldorf. Relegation kann Hertha definitiv nicht. Und um die Wochen der Abstiegswahrheit komplett zu machen, dürfen die Blau-Weißen am Folgespieltag beim 1. FC Köln antreten, welche aktuell mit 11 Punkten nur 2 Punkte hinter den Herthanern liegen. Eigentlich wie gemalt für ein Durchreiche-Worst-Case-Szenario. Bei der akuten Erfolgslosigkeit der Mannschaft würde es den Hertha-Fan brennend interessieren, mit wie vielen Punkten aus diesen drei Abstiegsspielen die Verantwortlichen intern gerade realistisch kalkulieren? Müsste akzeptiert werden, dass schon schlappe 3 Punkte ein kleiner Erfolg wären? Wie grausig ist Stimmung und Lage intern wirklich? Verlieren die Spieler in Zeiten der Pandemie mit Geisterspielkulissen den letzten Kick an Motivation?
Brasilianer Matheus Cunha im Formtief
Mittlerweile haben sich die teuren Wintertransfers des letzten Jahres, die schon der hohen Ablösesummen wegen für Aufbruch und eine Zeitenwende standen, als Herthas Problemfeld schlechthin entwickelt. Mittelstürmer Krzysztof Piatek, Ablösesumme 24 Millionen Euro, bleibt ein Schatten. Lucas Tousart, Ablösesumme 25 Millionen Euro, spielt unauffällig. Santiago Ascacíbar, Ablösesumme 10 Millionen Euro, ist leider dauerhaft verletzt. Und nun schwächelt auch noch Zauberfuß Matheus Cunha, Ablösesumme 18 Millionen Euro. Der Brasilianer Cunha steckt plötzlich und unerwartet in einem absoluten Formtief. 77 Millionen Euro Investition mit so wenig Wirkung sind eine sportliche Katastrophe. Wirklich sehr viel schlimmer ist die Lage in der Bundesliga aktuell nur beim nächsten Gegner Schalke 04. Sollte dieses richtungsweisende Heimspiel auch vergeigt werden, dann gute Nacht Hertha BSC.
Lichtblick Javeiro Dilrosun mit Torvorlage für Dodi Lukebakio
Zur Halbzeitpause wechselte Hertha-Trainer Bruno Labbadia den auf ganzer Linie enttäuschenden Matheus Cunha gegen Javeiro Dilrosun. Und es ging ein auffälliger Ruck durch die Mannschaft. Dilrosun belebte das Flügelspiel, gewann mehrere 1-gegen-1 Situationen, ballerte den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten und legte den Ausgleichstreffer zum 1:1 durch den vollstreckenden Dodi Lukebakio auf. Kurz darauf hatte dann nach Vorlage von Vladimir Darida Mittelstürmer Krzysztof Piatek eine hochprozentige Torchance, die er aber leider nicht verwerten konnte. Eine alte Fußballregel besagt: Wenn man kein Glück hat, kommt oft Pech hinzu. Einen krassen Abwehrfehler durch Jordan Torunarigha später führten die Freiburger wie aus dem nichts wieder mit 2:1 und ließen sich die Partie fortan nicht mehr entreißen. Ein weiterer Fehler der Innenverteidigung bei einem Eckball sowie ein Elfmetergeschenk besiegelten dann die 1:4 Niederlage der Herthaner.
Schiedsrichter Tobias Reichel
Ticker. SC Freiburg – Hertha BSC – 4:1 (1:0). Geisterspiel ohne Zuschauer im Freiburger Schwarzwald-Stadion. Schiedsrichter Tobias Reichel und sein Schiedsrichtergespann hatten die faire Partie im Griff. Der Elfmeter für die Freiburger war allerdings ein vorweihnachtliches Geschenk. Kein Herthaner sah den gelben Karton. Das Tor für Hertha BSC erzielte Dodi Lukebakio in der 52. Spielminute nach Vorlage von Lichtblick Javeiro Dilrosun. Die Tore für den SC Freiburg erzielten Grifo in der 7., Demirovic in der 59., Gulde in der 67. und Petersen per Elfmeter in der 94. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 13,1 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen SC Freiburg
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
18. Juni 2020 – Tal der Tränen – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:1
16. Dezember 2019 – Rumpelsieg – Hertha BSC – SC Freiburg – 1:0
11. März 2019 – Glücklos-Fußball – SC Freiburg – Hertha BSC – 1:1
24. Oktober 2018 – Nur Unentschieden – Hertha BSC – SC Freiburg – 1:1
12. März 2018 – Nullnummernserie – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:0
23. Oktober 2017 – Elfmeterkrimi – SC Freiburg – Hertha BSC – 1:1
30. Januar 2017 – Endlosballstaffetten – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:1
29. August 2016 – Herzschlagfinale – Hertha BSC – SC Freiburg – 2:1
16. Februar 2015 – 6-Punkte-Spiel vergeigt – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:2
22. September 2014 – Freistoßgott Ronny – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:2
03. März 2014 – Nullnummer – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:0
24. September 2013 – Alte Dame Schippe – SC Freiburg – Hertha BSC – 1:1
12. April 2012 – Eigentor Hubnik – Hertha BSC – SC Freiburg – 1:2
19. November 2011 – Abstiegskampf – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:2
21. Februar 2010 – Lebenszeichen – SC Freiburg – Hertha BSC – 0:3
20. September 2009 – Tiefpunkt – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:4
1. Bundesliga 13. Spieltag:
1. Bundesliga 13. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Bruno Labbadia und Christian Streich.
SC Freiburg – Hertha BSC – 4-1 (1:0)
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
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SC Freiburg – Hertha BSC – 4-1 (1:0)