Im 6-Punkte-Spiel deklassierte Hertha BSC Eintracht Braunschweig mit 5:1 und setzte im Abstiegskampf damit ein klares Zeichen gegen einen direkten Konkurrenten. Der Druck Siegen zu müssen hatte für die Berliner vor dem Abstiegskracher sehr bedenkliche Ausmaße angenommen. Eine weitere Pleite hätte mit Sicherheit auch die letzten Spuren von Selbstbewusstsein aufgefressen. Nach diesem Kantersieg sieht die Welt jedoch gleich ein wenig rosiger aus. Der Fanseele tut es richtig gut, dass die Berliner im Abstiegskampf ein 6-Punkte-Spiel gewonnen haben. Es scheint so zu sein, dass der neue Hertha-Trainer Stefan Leitl die systemischen Schwachstellen der Mannschaft nicht nur erkannt sondern effektiv angegangen ist. Insbesondere der Wechsel von Vierer-Abwehrkette mit zwei Innenverteidigern auf Fünfer-Abwehrkette mit drei Innenverteidigern hat die Defensive eindeutig stabilisiert. Der erfahrene, kopfballstarke und äußerst robust agierende Toni Leistner im Verbund mit den jungen Marton Dardai und Linus Gechter an seiner Seite funktioniert gut. Hoffentlich bleiben die drei bis Saisonende verletzungsfrei.
Hertha-Doppelpacker Fabian Reese war Man of the Match. Reese führte die Berliner zum Kantersieg im Abstiegskracher.
Embed from Getty Images
Hertha-Doppelpacker Fabian Reese
Bereits in der 8. Spielminute eröffnete Herthas Topstürmer Fabian Reese den Torreigen in diesem Abstiegskracher. Im Strafraum-Gedränge von Jonjoe Kenny mit Querpass angespielt, nagelte Reese den Ball kurzerhand per Dropkick trocken unter den Querbalken. Ein absoluter Klassetreffer mit herrlich viel Wumms. Und ein deutlicher Mutmacher dafür, dass die Berliner das Toreschießen nicht völlig verlernt haben. In der 69. Minute setzte Hertha-Doppelpacker Fabian Resse noch einen oben drauf. Höhe Mittellinie brachte Derry Scherhant den Ball im Zweikampf unter Kontrolle, sah den durchstartenden Reese und bediente diesen mit einem präzisen Vertikalpass. Nach Sprint mit Ball allein vor Torhüter und Tor zauberte der Berliner Topstürmer erneut. Er überwand den Braunschweiger Keeper mit einem sensationellen Effet-Chip-Ball, welcher wie in Zeitlupe über die Torlinie trudelte. Ein Bilderbuch-Kontertor wie es den Berlinern in dieser Saison leider zu selten gelang.
Vollstrecker Derry Scherhant machte ebenfalls eine berauschende Partie. Mit Fabian Reese zusammen in der Doppelspitze konnte Scherhant sein fußballerisches Potenzial voll abrufen.
Embed from Getty Images
Vollstrecker Derry Scherhant
Schwache Braunschweiger hatten einen großen Anteil am Hertha-Kantersieg durch Kontertore im Abstiegskracher. Durch hohes Aufrücken der Braunschweiger Defensive bekamen die schnellen Hertha-Stürmer Freiräume wie sonst selten. Das 2:0 in der 42. Spielminute durch Derry Scherhant entsprang ebenfalls einer solchen Spielsituation. Nach herrlicher Konter-Kombination über Pascal Klemens (Steilvorlage), Fabian Reese (Querpass in den Strafraum) und Michael Cuisance (Dribbling am Fünfmeterraum mit Traumpass) meisterte Vollstrecker Derry Scherhant die technisch anspruchsvolle Aufgabe, mit dem Rücken zum Tor den Ball mit einer 180° Drehung aus Kurzdistanz zu versenken mit Bravour. Und nur zwei Minuten später kassierten konsternierte Braunschweiger noch das 3. Gegentor der 1. Halbzeit. Der angeschlagene Gegner wurde in kürzester Zeit gnadenlos versenkt. Dir Treffer zum 3:0 hatte etwas von einem erzwungenen Eigentor. Denn der wie aufgedreht agierende Derry Scherhant passte den Ball im Fünfmeterraum so zielgerichtet am Torwart vorbei in Richtung Torlinie zu dem dort lauernden Mitspieler Michael Cuisance, dass der Braunschweiger Abwehrspieler keine Chance hatte, den Ball sauber zu klären. Ein Eigentor mit Ansage im Abstiegskracher.
Sprinter Marten Winkler mit Kontertor
Nachdem Hertha-Topstürmer Fabian Reese seinen Doppelpack dann in der 69. Spielminute zur 4:0 Führung eintütete, waren die Braunschweiger endgültig besiegt. Kurz vor Spielende sollten aber noch zwei Treffer fallen. In der 91. Minute gelang den Braunschweigern der Ehrentreffer zum 1:4. Aber auch die spät in 86. Spielminute eingewechselten Hertha-Spieler Luca Schuler und Sprinter Marten Winkler waren sofort torhungrig. Über Schuler kam der Ball zu Winkler, der zentral frei auf den Braunschweiger Keeper zulaufend, sich die Ecke aussuchen konnte und überlegt den 5:1 Endstand markierte. Erneut weit aufgerückte Niedersachsen entblößten ihren Abwehrbereich sträflich. Und so kam es schlussendlich zum Hertha-Kantersieg durch Kontertore im Abstiegskracher. Nach der bitteren Niederlageserie und der dabei ausufernden Harmlosigkeit vor dem Kasten der Gegner ist es kaum zu glauben, aber die Herthaner verdaddelten trotz der fünf erzielten Tore wieder sehr viele gute Torchancen fahrlässig. Die Quote von Torchancen zu Toren bleibt deshalb unbedingt ausbaufähig.
Schiedsrichter Florian Badstübner
Ticker. Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 1:5 (0:3). 22.500 Zuschauer sahen im Braunschweiger Eintracht-Stadion eine extrem einseitige Partie. Der Hertha-Kantersieg durch Kontertore dieses Abstiegskrachers war voll verdient und hatte deutlich etwas von Klassenunterschied. Im Abstiegskampf ein 6-Punkte-Spiel gewonnen zu haben tut der Fanseele einfach richtig gut. Schiedsrichter Florian Badstübner und sein Schiedsrichtergespann leiteten die Partie auffällig ansprechend. Nur dem Herthaner Marton Dardai zeigte Badstübner die gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielten Doppelpacker Fabian Reese in der 8. und 69., Vollstrecker Derry Scherhant in der 42., ein Braunschweiger Eigentor in der 44. und Marten Winkler mit Kontertor in der 93. Spielminute. Das Ehrentor für Eintracht Braunschweig markierte Tempelmann in der 91. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Linus Gechter mit 11,7 gemessenen Kilometern. Marten Winkler war mit 35,1 km/h schnellster Spieler von Hertha BSC. Jonjoe Kenny gewann 11 Zweikämpfe. Und alle Herthaner zusammen liefen insgesamt 120 zu 118,9 Kilometern der Spieler von Eintracht Braunschweig.
Hertha BSC gegen Eintracht Braunschweig
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
21. Oktober 2024 – Mehr Glück als Klasse – Hertha BSC – Eintracht Braunschweig – 3:1
22. September 2023 – Matchwinner Haris Tabakovic – Hertha BSC – Eintracht Braunschweig – 3:0
01. August 2022 – Wackelabwehr – Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 6:5 n.E.
14. September 2020 – Schießbude – Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 5:4
21. August 2018 – Pokal – Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 1:2
28. April 2014 – John Anthony Brooks – Hertha BSC – Eintracht Braunschweig – 2:0
10. Dezember 2013 – 6-Punkte-Spiel – Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 0:2
09. April 2013 – Ronny – Hertha BSC – Eintracht Braunschweig – 3:0
29. Oktober 2012 – Ramos – Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 1:1

2. Bundesliga 26. Spieltag:

2. Bundesliga 26. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Stefan Leitl und Daniel Scherning.
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 1:5 (0:3)
Sport1, der offizielle YouTube-Kanal.
Eintracht Braunschweig – Hertha BSC – 1:5 (0:3)