88. Spielminute Freistoß für Hannover 96. Der von Freistoßspezialist Christian Pander getretene Ball segelt an Freund und Feind sowie an Herthas Torhüter Thomas Kraft vorbei direkt in die Maschen. Spiel verloren? Nein, eine Fehlentscheidung zu Gunsten Herthas. Der Schiedsrichter gibt das Tor fälschlich nicht und Hertha ist in Hannover im Glück und erreicht ein 1:1. Nach gefühlter 25 monatiger Pechsträhne bei Schiedsrichter-Entscheidungen (Mai 2009; falsche Abseitsentscheidung gegen Pantelic; Hertha spielt gegen Schalke nur 0:0 und vergeigt den Sprung in die Champions-League-Qualifikation) kommt endlich das Glück zurück, auch wenn gegen einen erneuten Abstieg eigentlich nur Dreier wirklich zählen.
Männersport mit Iron Maik
Das Bundesliga-Fußball nichts für Zartbesaitete ist, verdeutlichte die Szene mit Herthas Innenverteidiger Maik Franz direkt vor den laufenden TV-Kameras. Gesicht und Trikot blutüberströmt, dabei wild in Richtung Schiedsrichter gestikulierend, wollte Franz für den ihn behandelnden Doc nicht stillhalten. Herthas medizinische Abteilung hatte alle Hände voll zu tun, das heftige Nasenbluten zu stoppen und Iron Maik wenigstens mit provisorischen Nasenstöpseln zu versorgen. Dass die Herthaner alles für ihre Mannschaft geben und dabei ihre körperliche Unversehrtheit riskieren, hatte schon Raffael am ersten Spieltag gegen Nürnberg nachgewiesen, als er trotz Platzwunde am Kopf mit einem mächtigen Turban-Verband weiter für sein Team rackerte.
Pierre-Michel Lasogga – Star zum Anfassen
Jeder Trainer träumt davon, einen Kerl, eine Type wie Pierre-Michel Lasogga auf der Ersatzbank sitzen zu haben, um mit dessen Einwechslung einem Spiel die möglicherweise entscheidende Wende geben zu können. So wie Lasoggas erstes Bundesligator zustande kam, zeigt überdeutlich, der erst 19-jährige kann es auch in der 1. Liga schaffen. Von Gegenspielern umzingelt, sind Laufweg und Abschluss ideal und werden so mit dem erlösenden Ausgleichstor belohnt. Aber Pierre-Michel Lasogga kann noch weit mehr sein, als ein hervorragender Stürmer, der viele Tore macht. Seine überbordende Emotionalität kommt bei den Fans außerordentlich gut an und macht ihn zur Identifikations- und Kultfigur. Lasogga wiederum hat absolut keine Berührungsängste mit den Fans. Im Gegenteil, er liebt das Bad in der Menge, er ist ein Star zum Anfassen und damit ein Glücksfall für Herthas Marketing-Abteilung. Kann Pierre-Michel Lasogga sich in der Bundesliga durchsetzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Hertha sich im Oberhaus etabliert und nicht wieder absteigen muss.
Schiedsrichter Robert Hartmann
Ticker. Hannover 96 – Hertha BSC – 1:1 (1:0). 41.200 Zuschauer sahen in der Hannoveraner AWD-Arena eine kampfbetonte Bundesligapartie. Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte den Herthaspielern Mijatovic, Ebert, Torun, Lasogga, Lell und Franz jeweils die Gelbe Karte. Das goldene Tor für Hertha BSC erzielte Pierre-Michel Lasogga in der 83.Spielminute. Den Treffer für Hannover markierte Pinto in der 33. Minute per direktem Freistoß. Herthas Rekordläufer der Partie: Raffael mit 11,359 gelaufenen Kilometern.
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Mannschaftsaufstellung Hertha BSC:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
16. Januar 2010 Hannover 96 – Hertha BSC 0:3
08. August 2009 Hertha BSC – Hannover 96 1:0
11. April 2009 Hannover 96 – Hertha BSC 2:0
29. Oktober 2008 Hertha BSC – Hannover 96 3:0
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1. Bundesliga 3. Spieltag:
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1. Bundesliga 3. Spieltag:
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22. August 2011 um 17:18
„Herthas Rekordläufer der Partie: Raffael mit 11,359 gelaufenen Kilometern.“ Wo findet man denn solche Daten Herr Linienrichter? Wer war denn in Hannover der schnellste Sprinter?
22. August 2011 um 17:31
Bild bildet, hieß es früher mal:
http://www.bild.de/sport/fussball/spielbericht-bundesliga/schiri-vermasselt-96-spitze-19511030.bild.html
Herthas schnellster Mann auf dem Platz war Rukavytsya mit gemessenen 33,12 KM/H (gleiche Bild-Statistik).
22. August 2011 um 18:18
Nikita als der schnellste Herthaspieler ist ja keine Überraschung. Aber ein Fußballspiel ist eben mehr als nur Laufarbeit.
Das Tor von Lasogga war Klasse heraus gespielt. Mein Bauchgefühl sagt mir dennoch, dass Lasogga und Rukavytsya derzeit am wertvollsten für HERTHA als Einwechselspieler sind.
23. August 2011 um 14:13
Markus Babbel ist kein Freund der Rotation. Die Zweitliga-Saison hat gezeigt, ohne triftigen Grund wird die Mannschaft nicht umgestellt. Kein Hertha-Spieler hatte in Hamburg oder Hannover einen richtig schwachen Auftritt, Verletzungen (vielleicht wird Maik Franz wegen des Nasenbeinbruchs durch Hubnik ersetzt) und Gelbsperren liegen nicht vor. Warum sollte Babbel sein funktionierendes System also wechseln? Vielleicht weil die beiden letzten Spiele auswärts stattfanden und nun wieder ein Heimspiel an der Reihe ist, könnte man etwas offensiver aufstellen und somit doch Pierre-Michel Lasogga eine weitere Chance in der Anfangsformation geben. Aber wen nimmt man für Lasogga raus? Raffael doch nicht, Ebert oder Torun? Da mir keiner einfällt, wird Lasogga wieder den Edeljoker geben. Das hat in Hannover ja hervorragend geklappt.
23. August 2011 um 16:51
Meine volle Zustimmung Tiergarten!
Lasogga trifft als Edeljoker gegen Stuttgart, das fände ich prima. Offensiver aufstellen scheint die Mannschaft nicht umzusetzen. Offensiv stärker könnte villeicht Lustenberger für Ottl spielen.
24. August 2011 um 14:14
Ottl ist Spielverderber und Spaßbremse, da geht nach vorne überhaupt nichts, Lustenberger ist auch meine Empfehlung, man muss zu hause aber nicht unbedingt mit Doppelsechs spielen lassen.
Die Laufwege von Ramos und Lasogga können auch noch viel besser aufeinander abgestimmt werden, zur unbedingten Offensive gegen Stuttgard gibt es aber keine Alternative, man muss nur auf die offenen Messer aufpassen.
24. August 2011 um 15:33
Fabian Lustenberger gehört bei der Hertha zu den Spielern, die mit richtig großer Perspektive in diese Bundesliga-Saison starten. Mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet, soll er eine tragende Säule in Herthas Mittelfeld sein und später vielleicht zu einem stolzen Preis transferiert werden. Nun spielt Lustenberger gar nicht. Babbel gibt anscheinend den Neuen (Franz, Torun und Ottl) einen kleinen Vorschuss an Spielzeit, um sich in Herthas Mannschaftsgefüge schneller einzupassen. So mussten Lustenberger und wohl auch Rukavytsya erst einmal in den sauren Apfel beißen, obwohl nicht verletzt, auf der Bank Platz zu nehmen. Babbel wird aber das Juwel Lustenberger über kurz oder lang einsetzen müssen, um die Offensive zu stärken. In der letzten Saison hat der Schweizer für die Hertha schließlich das Tor des Jahres erzielt. Dieser wunderbare Volleykracher unter die Latte des Gehäuses von Alemannia Aachen!