Hertha BSC verlor gegen den 1. FSV Mainz 05 mit 1:3 und belegt nach drei Spieltagen den 15. Tabellenplatz. Wieder konnten die Blau-Weißen ein Heimspiel nicht gewinnen. Überhaupt konnten die Hertha-Fans 2014 nur ein einziges Mal das Olympiastadion glückselig verlassen, als man den späteren Absteiger Eintracht Braunschweig mit 2:0 besiegt hatte. Mittlerweile ist September und der Heimspielfluchfrust zerrt gewaltig an den Nerven der Fans. Denn seit Februar gab es vor heimischer Kulisse diverse Pleiten, Pechsträhnen und Pannen. Die ernüchternde Ergebnisliste in chronologischer Reihenfolge: Nürnberg 1:3, Wolfsburg 1:2, Freiburg 0:0, Hannover 0:3, München 1:3, Hoffenheim 1:1, Braunschweig 2:0, Dortmund 0:4, Bremen 2:2 und nun Mainz 1:3.
Ronny im Zweikampf mit dem Ex-Herthaner und Torschützen Sami Allagui
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Kampfkultur statt Spielkultur
Erneut schickte Hertha-Trainer Jos Luhukay ein Team auf den Platz, mit dem so im Vorfeld niemand rechnete. Zu Lasten der Spielkultur setzte er mächtig auf Kampfkultur. Die Achse Ndjeng, Hegeler, Niemeyer, Bergh und Skjelbred sollte den Laden wirkungsvoll abdichten. Für die Zuschauer entwickelte sich so ein taktisch geprägtes, unattraktives, zähes Match, welches zu allem Überdruss den Mainzern viel besser zu liegen schien als den Berlinern. Schlussendlich war mit dieser Startformation nicht einmal gegen verunsicherte Mainzer ein Blumentopf zu gewinnen. Die durch die Länderspielpause, diverse Verletzungen und Eingewöhnungsschwierigkeiten der Neuzugänge entstandenen Aufstellungsprobleme gehören hoffentlich bald (am besten schon Freitag in Freiburg) der Vergangenheit an. Denn spätestens nach weiteren Pleiten in den nächsten Spielen gegen Freiburg und Wolfsburg brennt der Baum und die Megakrise ist da.
Hertha BSC gegen 1. FSV Mainz 05
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Lichtblick Per Skjelbred
Wie wichtig die späte Transfer-Rückholaktion von Per Skjelbred war und sicher auch sein wird, zeigte sich gleich bei seinem ersten Einsatz für die Hertha in dieser Saison. Skjelbred ist nicht nur ein außerordentlich begnadeter Kämpfer, er verfügt auch über ein herausragendes Spielverständnis und die dazu nötigen technischen Fertigkeiten. Per Skjelbred gehörte neben dem spät eingewechselten Ronny und mit Abstrichen Schulz zu den wenigen Lichtblicken am trüben Samstagnachmittag.
Herthas John Anthony Brooks im Luftkampf mit dem Mainzer Doppeltorschützen Shinji Okazaki
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Schießbude Hertha BSC
Mit neun Gegentreffern in drei Spielen ist Hertha aktuell die Schießbude der Liga. Jos Luhukay hat nun noch vier Tage Zeit eine Mannschaftaufstellung zu finden, die defensiv endlich erfolgreich spielt. Denn nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Am besten platzt gleich im 6-Punkte-Spiel am Freitag beim SC Freiburg der Ergebnisknoten. Hinten steht die stramme Null und vorn wirbeln und treffen Kalou, Ronny und Schieber.
Schiedsrichter Guido Winkmann
Ticker. Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:3 (0:1). Vor 42.069 Zuschauern im Berliner Olympiastadion mühten sich die Blau-Weißen redlich, konnten aber spielerisch nicht überzeugen. Schiedsrichter Guido Winkmann und sein Schiedsrichtergespann mussten die faire Begegnung selten unterbrechen. Den Herthanern Fabian Lustenberger, Johannes van den Bergh und Roy Beerens zeigte Winkmann jeweils den Gelben Karton. Das Tor für Hertha BSC erzielte Ronny in der 86. Spielminute per Elfmeter. Die Tore für den 1. FSV Mainz 05 erzielten Okazaki in der 36. und 91. sowie der Ex-Herthaner Sami Allagui in der 70. Minute. Herthas Dauerläufer der Partie: Peter Niemeyer mit 11,17 gemessenen Kilometern.
Herthas Nico Schulz und schon wieder im Mainzer Trikot Sami Allagui
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
10. März 2014 – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:1
30. September 2013 – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 3:1
26. März 2012 – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:3
24. Oktober 2011 – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:0
13. Februar 2010 – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:1
12. September 2009 – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 2:1
1. Bundesliga 3. Spieltag:
1. Bundesliga 3. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Jos Luhukay und Kasper Hjulmand
Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
16. September 2014 um 09:51
Auf die Schnelle heute morgen erstmal nur ein redaktioneller Hinweis LR.
Dein erster Link in der Fußballhistorie ist falsch beschriftet – korrekt wäre meines Erachtens
10. März 2014 – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:1
Zu meiner Gedanken nach dieser Niederlage äußere ich mich später. Ich weiß derzeit noch nicht, wie Trainer Luhukay mit dem aktuellen Kader erfolgreich den Abstiegskampf bestreiten kann.
http://www.herthabsc.de/de/teams/profis/page/133-383-133–.html
Ich zähle heute 4 Torhüter, 8 Verteidiger, 12 Mittelfeldspieler und 5 Stürmer = 29 Spieler im Profikader. Da ich die Zahl der Verletzten grad nicht überschaue, weiß ich nicht, welche Spieler für die Fahrt nach Freiburg zur Verfügung stehen.
16. September 2014 um 10:38
Dank Dir Blauer Montag, den Fehler hab ich nun korrigiert. Es war im März ein Auswärtsspiel in Mainz.
Bundesligatrainer haben es schon schwer (s. Mirko Slomka), aber sie werden auch exorbitant gut bezahlt. Jos Luhukay wirkt auch etwas dünnhäutig zur Zeit.
16. September 2014 um 13:21
Nun LR, welcher Trainer erklärt schon gerne Niederlagen? 😉
“ Der Start in die Bundesliga-Spielzeit 2014/15 verlief alles andere als nach Plan. Nach drei Spielen steht ein Punkt zu Buche. Gegen Mainz 05 spielte der Gegner cleverer, machte eine Menge aus seinen Torchancen und nahm die drei Punkte aus Berlin mit. Nach der Partie gegen die 05er sprach Kapitän Fabian Lustenberger davon, die Defensive weiter stabilisieren zu wollen und es den Gegnern schwerer zu machen, Tore zu erzielen. Am Montag (15.09.14) stellte sich der Schweizer herthabsc.de, um über die aktuellen Schwierigkeiten im Spiel, die Fehler gegen Mainz 05 und das anstehende Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg Auskunft zu geben.“ Auszug von http://www.herthabsc.de/de/teams/lustenberger-nach-mainz/page/6011–45–.html
16. September 2014 um 17:16
Wenn ich an Luhukays Stelle bei der Pressekonferenz vorn am Podium sitzen würde und müsste direkt nach dem Spiel diese enervierenden Fragen zur Niederlage beantworten, würde mir sicher andauernd der Kragen platzen. Da sollte man unbedingt Medienprofi sein.
Es gäbe nur wenige spannende Diskussionen, wenn man das Erlebte nicht von mehreren Blickwinkeln beleuchten könnte. Hertha hat gegen Mainz zwar schwach gespielt, aber ein dreckiger Sieg hätte auch so herausspringen können. Hätte Lustenberger gleich zum Anfang der Partie seine Kopfballchance zum 1:0 verwertet, wer weiß, welchen Verlauf das Spiel genommen hätte.
Im Interview auf der Hertha-Website macht Kapitän Lustenberger Mut für die anstehenden Aufgaben. So soll es sein, optimistisch in die nächsten Spiele und ein paar Siege einfahren. Sollte Hertha sich aber nach dem 10. Spieltag tief in der Abstiegszone befinden, wird es für Jos Luhukay und Michael Preetz verdammt eng. Dann ist Megakrise angesagt.
16. September 2014 um 17:55
Vor 40 Jahren
steckte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nach einer 0:1 Niederlage (gegen einen mittlerweile aufgelösten Verband) nachts in der Sportschule Malente die Köpfe mit seinen Kameraden zusammen. Am nächsten Morgen ging er zum Bundestrainer Helmut Schön und bat um eine veränderte Aufstellung im nächsten Gruppenspiel der WM 1974. Das Ende der Geschichte ist bekannt?
So gesehen hoffe ich, dass Kapitän Lustenberger alles Notwendige offen mit seinem Trainer bespricht und seinen Worten erfolgreiche Taten folgen.
16. September 2014 um 20:49
Das Wichtigste wird Jos Luhukay sein, dass Kapitän Fabian Lustenberger gesund und fit bleibt. Einen weiteren Hochkaräterausfall in der Abwehrreihe könnte ihn demnächst noch um einiges unleidlicher werden lassen 🙂
17. September 2014 um 14:17
Wobei der Ausfall von Cigerci der Mannschaft wohl noch Probleme im defensiven Mittelfeld bereitet.
Nach Berichten von Uwe Bremer (Berliner MoPo) nahmen gestern nachmittag am Training teil: Pekarik, Heitinga, Brooks, Schulz – Hosogai – Beerens, Ronny, Haraguchi – Kalou, Schieber – Ndjeng, Janker, van den Bergh – Hegeler – Ben-Hatira, Skjelbred, Mukhtar, Stocker – Wagner – Niemeyer, Lustenberger – Kraft, Jarstein und Burchert. Wenn ich richtig zähle, hätte TR Luhukay zur Zeit die Wahl unter 21 Feldspielern und 3 Torhütern.
17. September 2014 um 16:33
Der Ausfall von Tolga Cigerci war wahrscheinlich der Hauptgrund für die schwache Rückrunde. Cigerci ist Spezialist für unermüdliches und sehr effektives Attackieren im Luhukay’schen Sinn. Ich spekuliere mal, mit einem formstarken Cigerci hätte Hertha in den letzten drei Spielen niemals neun Gegentreffer kassiert. Hoffentlich wird er bald gesund und kann dann an seine schon gezeigten starken Leistungen anknüpfen.
Aber wenigstens Per Skjelbred ist wieder da, um Freitag den laufstarken Freiburgern im Mittelfeld Paroli zu bieten. Und da die Freiburger laut Kicker aktuell dramatische Sturmprobleme haben, müssten die doch zu knacken sein.
18. September 2014 um 18:11
Cigerci ist Spezialist für unermüdliches und sehr effektives Attackieren – im Sinne der eigenen Spieleröffnung nach Ballgewinnen durch Hertha. Sein Vertreter Hegeler bekam dagegen nach dem hier oben beschriebenen Spiel das Prädikat „Ottl 2.0“ verliehen. Du und ich wissen leider, was dieses Prädikat bedeutet – der Spieler Hegeler vermutlich nicht.
18. September 2014 um 21:35
Auch in der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Freiburg referierte Hertha-Trainer Jos Luhukay geradezu gebetsmühlenartig über das Thema neue Spieler und die Zeit, die man ihnen geben muss.
Ottl hatte es damals im Abstiegsjahr nie geschafft, die Herzen der Hertha-Fans zu erobern. Jens Hegeler hat bei seinen wenigen Einsätzen bislang noch keine Bäume ausgerissen. Sehr gut möglich, dass ihn Jos Luhukay gegen Freiburg erstmal pausieren lässt.
19. September 2014 um 01:43
Männer, die mit Fahnen fuchteln
Dass die versagen durften, bei denen vor geraumer Zeit festgestellt wurde, dass ihnen die Qualität für die Liga fehlt, und Pekarik, Heitinga und Hosogai auf der Bank sitzen, macht einigermaßen ratlos. Dass Sami Allagui auf den allerletzten Drücker verramscht wurde, der letztes Jahr „Man of the match war“, tut ähnlich weh wie die Ausleihe von Lasogga vor Jahresfrist, vorallem wenn man Wagner da noch rumstolpern sieht.
Wahrscheinlich war die Taktik: Über´n Kampf zum Spiel.
Rausgekommen ist: Über´n Krampf zum Schafott.
Und da scheinen Einige auch noch ´ne Abkürzung zu kennen.
Die Disziplinarmaßnahmen für Zuspätkommen in Verbindung mit der Bevorzugung von Lieblingen, die die Aufstellung bestimmt und die Autorität des Trainers angeknackst haben, könnten schon ein sicheres Zeichen für den Anfang vom Ende sein.
JoLu hat sich eine Gnadenfrist bis zum10. Spieltag erbeten und sich richtig unter Druck gestetzt, wie ich das missverstanden habe. Wenn man auf die letzten 20 zurückblickt, muss man sich beim ergebnisorientierten Bundesligafußball fragen, ob der Griff von der Reißleine defekt ist.
Ich fürchte die nächsten 2 Wochen sind schon entscheidend, ein Sieg heute im Breisgau könnte etwas Luft zum Durchatmen verschaffen, aber spätestens im Heimspiel gegen Stuttgard ist nicht nur Verlieren verboten, sondern Gewinnen Pflicht, sonst wird bei den nächsten Temporunden im Kellerkinderkarussell (Schalke, HSV) schon ein anderer an der Linie stehen.