Mit 1:2 verlor Hertha BSC bei der TSG 1899 Hoffenheim und rutschte auf den 4. Tabellenplatz der Bundesliga ab. Ein wenig Wehmut kommt nun auf. Denn seit dem 22. Spieltag hatte Blau-Weiß den grandiosen 3. Tabellenplatz über 8 Spieltage hinweg souverän behaupten können. Da aber bis auf Bayer Leverkusen, die den 3. Tabellenplatz eroberten, alle Konkurrenten von Hertha schwächelten und ihre Spiele ebenfalls verloren geben mussten, ist die Ausgangsposition der Mannschaft im Saisonfinale weiterhin sehr aussichtsreich. Herthas vier Endspiele um Champions League Qualifikation, Europa League Qualifikation sowie der Platzierungsbarausschüttung (umso höher die Platzierung in der Endtabelle, umso mehr Fernsehgeld wird über 5 Jahre lang eingesackt) werden gegen Bayern München, Bayer 04 Leverkusen, SV Darmstadt 98 und den 1. FSV Mainz 05 ausgetragen. Ein recht zackiges Restprogramm. Aber ohne die schon traditionelle Abstiegsangst geht Hertha dieses Frühjahr in ein Saisonfinale, in dem sportlicher Erfolg zu erreichen, Ruhm, Ehre und Zaster zu gewinnen sind. Gar nicht auszudenken, sollte Hertha am Mittwoch die Sensation gelingen und Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal kegeln.
Maskenmann Vedad Ibisevic blieb gegen 1899 Hoffenheim. Martialisch aber leider ohne Torerfolg
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Normalität hält Einzug bei Hertha
Herthas unglaublicher und so unheimlich lang anhaltender Höhenflug scheint beendet zu sein. Nach der 0:5 Klatsche in Gladbach und dem anschließenden etwas saftlosen Kick gegen den Tabellenletzten aus Hannover, spielte die Mannschaft in Hoffenheim sehr ordentlich und erarbeitete sich auch gute Torchancen. Aber die Kraft für 90 Spielminuten fehlte vielleicht etwas und das Glück war ebenfalls nicht auf Berliner Seite. In einem ausgeglichenen Spiel mussten die Herthaner sich durch ein spätes Gegentor geschlagen geben. In der Hinrunde hatten noch die Blau-Weißen mit viel Glück 1899 Hoffenheim in einem kuriosen Spiel bezwingen können. In wildem Schneegestöber ohne eigenen Torschuss gewann Hertha damals mit Hilfe des neueingeführten Hawk-Eye das Spiel, als ein scharf getretener Freistoß von Marvin Plattenhardt von einem Hoffenheimer Spieler unglücklich abgefälscht wurde und anschließend im Schneetreiben die Torlinie so gut wie nicht sichtbar überschritt. Aber das Hawk-Eye meldete Vollzug und Schiedsrichter Winkmann gab daraufhin den Treffer.
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Nach dem schönen Kopfballtor von Niklas Stark zur 1:0 Führung war die Freude riesengroß. Marvin Plattenhardt trat die Ecke und Per Skjelbred verlängerte den Ball am kurzen Pfosten zu Stark.
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Kopfballtor von Niklas Stark
Niklas Stark gelang in seinem 17. Spiel für Hertha BSC sein zweites Kopfballtor. Gute Innenverteidiger die bei eigenen Standardsituationen wie Eckball oder Freistoß mächtig Torgefahr ausüben können, sind Gold wert und werden oft zu Lieblingen der Fans. Mit John Anthony Brooks und Niklas Stark stehen bei Hertha aktuell zwei Innenverteidiger im Kader, die jung, spielstark und richtig torgefährlich sind. Beide sind langfristig an den Verein (bis 2019) gebunden und bilden zusammen mit Routinier Sebastian Langkamp hoffentlich ein hochverlässliches Innenverteidigergespann für die nächsten Jahre.
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Zwei Kopfballgegentore nach Standards musste Herthas Innenverteidigung hinnehmen.
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Torjäger Vedad Ibisevic als Maskenmann
Trotz der schweren Verletzung aus dem Spiel gegen Hannover 96, Bruch der Kieferhöhle, lief Torjäger Vedad Ibisevic gegen die TSG 1899 Hoffenheim in der Startformation aufs Feld. Den verletzten Bereich im Gesicht sollte eine unter der Woche angefertigte schwarze Maske schützen, die den Torjäger zwar recht martialisch wirken ließ, ihn aber wohl doch ziemlich behinderte. Mehrfach während der Partie zuppelte Ibisevic lange an der Maske herum, wenn sie verrutscht war. Nichts desto trotz kam Maskenmann Vedad Ibisevic gleich in der 3. Spielminute zu einer Riesentorchance, als er sich gegen Verteidiger Süle geschickt durchsetzte und frei vor dem Tor nur noch am stark reagierenden Torhüter Baumann scheiterte. Auch Torjäger Salomon Kalou hatte zumindest zwei herausragende Torchancen. Aber er scheiterte ebenso wie Ibisevic. Es sollte eben nicht sein.
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Rechtsverteidiger Peter Pekarik machte eine gute Partie und ließ auf seiner rechten Seite fast nichts anbrennen.
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Schiedsrichter Guido Winkmann
Ticker. TSG 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1 (1:1). 27.745 Zuschauer verfolgten in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim eine ausgeglichene Bundesligapartie, in der es für beide Mannschaften um wichtige Punkte im Saisonfinale ging. Schiedsrichter Guido Winkmann und sein Schiedsrichtergespann hatten trotzdem nur wenige knifflige Spielszenen zu entscheiden. Zumeist waren knappe Abseitsentscheidungen zu treffen. Keinem Herthaner musste Winkmann Gelb zeigen. Das Tor für Hertha BSC erzielte Niklas Stark in der 26. Spielminute per Kopfball nach Ecke von Marvin Plattenhardt. Die Tore für die TSG 1899 Hoffenheim wurden ebenfalls per Standard und Kopfball erzielt. In der 33. traf Schär zum Ausgleich und in der 85. Minute Uth zum Sieg für Hoffenheim. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 12,34 gemessenen Kilometern.
TSG 1899 Hoffenheim gegen Hertha BSC
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
24. November 2015 – Hawk-Eye im Schneegestöber – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
25. Mai 2015 – Um Haaresbreite – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
22. November 2014 – Rumpftruppe auf Zahnfleisch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:5
07. April 2014 – Sami Allagui – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
11. November 2013 – Torjäger Adrian Ramos – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:3
07. Mai 2012 – Relegation geschafft – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:1
17. Dezember 2011 – Stochertor Hubnik – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
27. Februar 2010 – Heimpleite – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:2
27. September 2009 – Schießbude – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 5:1
24. April 2009 – Effizienz – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:1
09. November 2008 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
1. Bundesliga 30. Spieltag:
1. Bundesliga 30. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Julian Nagelsmann
TSG 1899 Hoffenheim – Hertha BSC
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC