Hertha BSC konnte seiner Favoritenrolle beim FC Augsburg nicht gerecht werden und musste sich nach einem höhepunktarmen Match mit einem 0:0 Unentschieden begnügen. Trotz großer Personalsorgen konnten die Augsburger unter ihrem neuen Trainer Dirk Schuster überraschend gut gegenhalten ohne dabei an die Grenzen des Erlaubten gehen zu müssen. Noch unter dem alten Trainer Markus Weinzierl, der mittlerweile auf Schalke waltet, hatte man als Hertha-Fan leider des öfteren den Eindruck, dass die Augsburger Spieler in punkto Überhärte und Unfairness alle Register zu ziehen hatten, weil die Trainervorgabe dementsprechend lautete.
Herthas Abwehr ließ nur wenig Spektakuläres zu. Und Toptorhüter Rune Jarstein konnte seinen Kasten zum 5. Mal in dieser Saison sauber halten.
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Pal Dardai Matchplan versandete
Herthas Defensive leistete gute Arbeit und ließ die Augsburger kaum zu Torchancen kommen. Lohn der Arbeit: Zum 5. Mal in bislang 11 absolvierten Partien konnte Hertha-Keeper Rune Jarstein seinen Kasten sauber halten. Mit dem Teilerfolg, die Null muss hinten stehen, konnte Hertha-Trainer Pal Dardai erstmal voll zufrieden sein. Aber wie uninspiriert und überraschungsarm sein Blau-Weißes Team in pinker Kostümierung versuchte, zum Torerfolg zu kommen, konnte nicht der Plan gewesen sein. Ohne die beiden Stammwirbler Mitchell Weiser und Genki Haraguchi, schien Geschwindigkeit zu fehlen und irgendwie Sand im Getriebe zu knarzen.
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Herthas Valentin Stocker hatte eine Kopfballtorchance. Aber so dicht vor Augsburgs Keeper war das Platzieren schwierig und Torwart Hitz hielt.
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Herthas lahmende Offensivabteilung
Insbesondere das Zusammenspiel der offensiven Alexander Esswein, Valentin Stocker, Salomon Kalou und auch Vedad Ibisevic ließ bei wenigen Ausnahmen meist zu wünschen übrig. In dieser Kombination werden die vier Angreifer wohl so bald nicht wieder aufgestellt werden. Exemplarisch war eine Szene am Anfang des Spiels, als Alexander Esswein zwar schön von Kalou in den Raum angespielt frei vor Augsburgs Keeper Hitz an den Ball kam und sich dann offensichtlich schnell und alternativlos für einen direkten Torschuss entschied. Sah zwar richtig gut aus, war aber auch absehbar, dass dieser Gewalt-Torschuss von der Seite nicht unbedingt zum Erfolg führen würde. Gleichzeitig hatte sich Vedad „Vedator“ Ibisevic in der Mitte zentral vor dem Augsburger Gehäuse geschickt von den beiden Abwehrspielern gelöst. In dieser exzellenten Position angespielt, hätte Ibisevic den Ball wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit versenkt. Aber Esswein übersah seinen Kapitän und Vollstrecker. Naja, beim nochmaligen Ansehen der Torchance war der Schuss vielleicht doch die bessere Option.
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Niklas Stark kam im defensiven Mittelfeld zum Einsatz und hatte bei Hertha-Standards zwei gute Torchancen. Das war knapp.
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Schiedsrichter Bastian Dankert
Ticker. FC Augsburg – Hertha BSC – 0:0 (0:0). 27.007 Zuschauer sahen in der Augsburger WWK-Arena eine typische Nullnummer mit viel zu wenigen Torszenen. Als hätten die Augsburg-Fans es schon vorher gewusst, war der Zuschauerzuspruch auch recht dünn. Mit dem einen Auswärtspunkt konnte Hertha BSC seinen Platz im oberen Tabellendrittel festigen und hat am nächsten Spieltag die große Chance, durch einen Heimsieg (es wäre der 6. Heimsieg in Folge!) gegen den letztjährigen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Europa-League-Startplatz – den 1. FSV Mainz 05 – die Anwartschaft auf den Titel Spitzenteam der Liga weiter zu untermauern. Hertha ist nach dem 11. Spieltag punktgleich mit Dortmund und nur drei Zähler hinter Branchenprimus Bayern München platziert. Schiedsrichter Bastian Dankert und sein Schiedsrichtergespann hatten die zumeist faire Partie gut im Griff. Dem Herthaner Vedad Ibisevic zeigte Dankert die Gelbe Karte. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Per Skjelbred mit 11,74 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen FC Augsburg
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
25. Januar 2016 – Nullnummer – Hertha BSC – FC Augsburg – 0:0
17. August 2015 – Dreckiges Kampfspiel – FC Augsburg – Hertha BSC – 0:1
02. März 2015 – Kalou knipst – Hertha BSC – FC Augsburg – 1:0
29. September 2014 – Abstiegskampf – FC Augsburg – Hertha BSC – 1:0
21. April 2014 – Saisonziel – FC Augsburg – Hertha BSC – 0:0
02. Dezember 2013 – Dreckige Punkteteilung – Hertha BSC – FC Augsburg – 0:0
27. Februar 2012 – Blutleeres Gekicke – FC Augsburg – Hertha BSC – 3:0
17. September 2011 – Lauf-hält – Hertha BSC – FC Augsburg – 1:1
15. Mai 2011 – Zweitliga-Meister – Hertha BSC – FC Augsburg – 2:1
18. Dezember 2010 – Kartenfestival – FC Augsburg – Hertha BSC – 1:1
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Marvin Plattenhardt hat seine Verletzung offensichtlich gut überstanden und konnte wieder unbeschwert mitsprinten.
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1. Bundesliga 11. Spieltag:

1. Bundesliga 11. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Dirk Schuster
FC Augsburg – Hertha BSC – 0:0
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Kurzbericht zum Spiel: FC Augsburg – Hertha BSC – 0:0
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
22. November 2016 um 19:15
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann genieße ich immer gern als besonderen Mehrwert dieses Blogs 🙂
Aber der Titel zum Spielbericht vom
25. Januar 2016 – Nullnummer – Hertha BSC – FC Augsburg – 1:0
ist leider falsch beschriftet. 🙁
22. November 2016 um 20:44
Dank für den Hinweis. Das Ergebnis war natürlich 0:0. Und damit der holprige Beginn der insgesamt so erfolglosen Rückrunde der Saison 2015/16.
22. November 2016 um 20:59
Wobei die holprige Rückrunde 2016 nach dem damaligen Spiel keiner ahnen konnte LR. So oder so – ich hoffe nicht, dass jetzt erneut eine Serie mit Herthas Rumpelspielen folgt.
23. November 2016 um 10:26
Es gibt zum Glück keinen Anlass dafür, dass Hertha in den Rumpelmodus abzugleiten droht. Ganz im Gegenteil. Ein absoluter Lichtblick für die kommenden Spiele ist die Gesundung von Vladimir Darida. Dass die Mannschaft den Ausfall von Darida so gut verkraftete, lag an der überraschenden, weil zuvor sehr lange fehlenden Formstärke von Valentin Stocker. Aber nun wird es Zeit, dass Herthas Bester auf den Rasen zurückkehrt.