Hertha BSC verlor 1:2 gegen den SC Freiburg und befindet sich im freien Fall. 5 Niederlagen nach 7 Spieltagen – da bleibt wenig zu beschönigen. Für Hertha-Trainer Pal Dardai wird es deshalb eng. Denn in solch einer Krisensituation verliert der Coach schnell den Job. Aber würde ein neuer Trainer sofort Abhilfe leisten? Das ist sehr fraglich. Denn der entscheidende Grund für die aktuelle Krise ist die vertrackte Personalsituation. Kein Mannschaftsteil der Blau-Weißen ist stabil und eingespielt. Sehr viele Verletzungen und die späten Spieler-Transfers im Sommer ließen eine solide Saisonvorbereitung nicht zu. Fehlende Automatismen trafen dann auf starke Gegner. Fehlendes Spielglück tat sein Übriges. Die öffentlich bekundete Rückendeckung des Managers Fredi Bobic für Hertha-Trainer Pal Dardai ist nachvollziehbar. Aber wenn nicht bald gepunktet wird, muss Bobic handeln. Mit Sicherheit hat er mit möglichen Trainer-Nachfolgern direkt verhandelt oder zumindest bei Agenturen ausgelotet, welcher Kandidat im Fall der Fälle schnell verfügbar wäre.
Das Ausgleichstor von Krzysztof Piatek ließ kurz Hoffnung aufkeimen.
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Torso Hertha-Innenverteidigung
Um eine Ergebniskrise in den Griff zu bekommen, ist beim Fußball die Konzentration auf den stabilen Deckungsverbund immer ein probates Mittel. Die Null muss stehen. Pal Dardai ist ein Trainer der über viele Jahre nachgewiesen hat, dass er insbesondere Verteidigung sehr gut kann. Aber zum Beginn dieser Saison funktioniert die Defensive nicht. Warum im Sommer kein Spieler für die Außenverteidigung oder bei einer Dreierkette für die Außenbahn, die Schiene verpflichtet wurde, ist die eine Frage. Die andere Frage lautet, war es ein Fehler, den äußerst robusten paraguayischen Innenverteidiger Omar Alderete im Sommer zum FC Valencia ziehen zu lassen? Denn ein riesiges Problem tut sich in der Innenverteidigung auf. Den eigentlich sehr, sehr starken Abwehrchef und Kapitän Dedryck Boyata plagen immer wieder langwierige Verletzungssorgen. Die beiden Top-Eigengewächse und Stammspieler Jordan Torunarigha und Marton Dardai sind nun ebenfalls verletzt. Schwer verletzt ist auch der gute Aushilfs-Innenverteidiger Lucas Klünter. Und der erst 17-jährige Innenverteidiger Linus Gechter, höchst erfolgversprechend ins kalte Wasser Bundesliga geworfen, verletzte sich ebenfalls. Und nun? Die Personaldecke ist aufgebraucht und zwar radikal.
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Hertha-Kapitän Dedryck Boyata hatte Probleme die Verteidigung zu stabilisieren.
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Angriff ist die beste Verteidigung
Nun könnte man meinen, wenn es hinten hapert, sucht man sein Glück eben in der Offensive. Einfach ein Tor mehr schießen als der Gegner. Zum Beispiel 5:4 oder 4:3 zu gewinnen. Aber Herthas Angriffsreihe ist wie die Verteidigung verletzungsgeplagt und darüber hinaus uneingespielt da erst vor kurzem so zusammengestellt. Für die Angriffsreihe besteht aber eher die Hoffnung, dass da auch kurzfristig klare Fortschritte in der Spielanlage möglich sind. Mit Suat Serdar, Stevan Jovetic, Jurgen Ekkelenkamp, Marco Richter und Ishak Belfodil wurden von Manager Fredi Bobic 5 Spieler im Sommer verpflichtet, die Tore vorbereiten und selber schießen können. Gegen den SC Freiburg gab es diesen kurzen Moment, als Hertha mit etwas Glück das Spiel sogar hätte drehen können.
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Hertha-Trainer Pal Dardai muss in den nächsten Partien unbedingt punkten.
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Tor Krzysztof Piatek
In der 70. Spielminute hatte der so lange verletzte polnische Nationalspieler Krzysztof Piatek seinen großen Augenblick. Bei einem schnellen Konter über die Stationen Suat Serdar und Maximilian Mittelstädt gelangte der Ball zum mittig einlaufenden Krzysztof Piatek, der den Ball trocken und unhaltbar im Tor der Freiburger versenkte. Wie aus dem Nichts war Hertha zurück in einer Partie, in der die Berliner zuvor in allen Belangen eher schwächer waren. Und nur 4 Minuten später hatte Jurgen Ekkelenkamp dann sogar den unverdienten Führungstreffer auf dem Latschen, als er Höhe Elfmeterpunkt kraftvoll volley abzog, aber nur die Latte des Freiburger Gehäuses traf. Da hatten die Breisgauer mächtig Dusel, sonst hätten die Herthaner die Partie innerhalb von nur 4 Minuten gedreht. Aber nur weitere 4 Minuten später hatte alles wieder seine deprimierende Ordnung. Ein fürchterlicher Einwurf von Marvin Plattenhardt zum Gegner brachte den Freiburgern in Folge einen Eckball welcher zum 2:1 Siegtreffer verwertet wurde. Hertha musste 2 Gegentreffer bei Eckbällen hinnehmen. Aus dem Spiel heraus entwickelten die Freiburger kaum Torgefahr trotz viel Ballbesitzes.
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Berlins Suat Serdar gehörte zu Herthas Besten.
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Schiedsrichter Patrick Ittrich
Ticker. Hertha BSC – SC Freiburg – 1:2 (0:1). 18.376 Zuschauer sahen im Berliner Olympiastadion eine Partie, die vom SC Freiburg dominiert wurde. Schiedsrichter Patrick Ittrich und sein Schiedsrichtergespann verteilten bei der fairen Partie nur wenige gelbe Karten. Den Herthanern Kevin-Prince Boateng, Suat Serdar und Dennis Jastrzembski zeigte Ittrich den gelben Karton. Das Tor für Hertha BSC erzielte Krzysztof Piatek in der 71. Spielminute. Die Tore für den SC Freiburg erzielten Lienhart in der 17. und Petersen in der 78. Minute jeweils nach Eckball. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Lucas Tousart mit 11,8 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen SC Freiburg
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
07. Mai 2021 – Total-Rotation – Hertha BSC – SC Freiburg – 3:0
21. Dezember 2020 – Doch Abstiegskampf – SC Freiburg – Hertha BSC – 4:1
18. Juni 2020 – Tal der Tränen – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:1
16. Dezember 2019 – Rumpelsieg – Hertha BSC – SC Freiburg – 1:0
11. März 2019 – Glücklos-Fußball – SC Freiburg – Hertha BSC – 1:1
24. Oktober 2018 – Nur Unentschieden – Hertha BSC – SC Freiburg – 1:1
12. März 2018 – Nullnummernserie – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:0
23. Oktober 2017 – Elfmeterkrimi – SC Freiburg – Hertha BSC – 1:1
30. Januar 2017 – Endlosballstaffetten – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:1
29. August 2016 – Herzschlagfinale – Hertha BSC – SC Freiburg – 2:1
16. Februar 2015 – 6-Punkte-Spiel vergeigt – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:2
22. September 2014 – Freistoßgott Ronny – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:2
03. März 2014 – Nullnummer – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:0
24. September 2013 – Alte Dame Schippe – SC Freiburg – Hertha BSC – 1:1
12. April 2012 – Eigentor Hubnik – Hertha BSC – SC Freiburg – 1:2
19. November 2011 – Abstiegskampf – SC Freiburg – Hertha BSC – 2:2
21. Februar 2010 – Lebenszeichen – SC Freiburg – Hertha BSC – 0:3
20. September 2009 – Tiefpunkt – Hertha BSC – SC Freiburg – 0:4
1. Bundesliga 7. Spieltag:
1. Bundesliga 7. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Christian Streich.
Hertha BSC – SC Freiburg – 1:2 (0:1)
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga Sportstudio Fußball, der offizielle YouTube-Kanal vom ZDF Sportstudio.
Hertha BSC – SC Freiburg – 1:2 (0:1)