Hertha BSC schockte Bayer 04 Leverkusen mit einer zuvor nie eingesetzten Überfall-Taktik und gewann das Spiel deshalb verdient mit 2:1. Mit dieser Taktik überraschten Hertha-Trainer Pal Dardai und sein Co-Trainer Rainer Widmayer nicht nur die Fans, Zuschauer und das Fachpublikum sondern offensichtlich auch den Gegner. Die Leverkusener benötigten endlos lange 17 Spielminuten, bis sie endlich ihre Ordnung wiederfanden. Aber zu diesem Zeitpunkt lagen sie schon mit 0:1 hinten und mussten mit nur noch 9 Feldspielern weiterspielen. Denn Linksverteidiger Boenisch war wegen des groben Foulspiels von Schiedsrichter Hartmann mit der Roten Karte bestraft worden.
Das frühe Tor von Vladimir Darida wurde durch die grandiose Pal Dardai Überfall-Taktik geradezu erzwungen.
Foto: Getty Images
Führungstor durch Vladimir Darida
Hertha BSC erzeugte gleich von der ersten Spielminute an so viel Druck auf Bayer 04 Leverkusen, dass sich für die Berliner gefährliche Strafraumszenen in Serie ergaben. Das Führungstor durch Vladimir Darida fiel deshalb geradezu zwangsläufig. Tief in den Leverkusener Strafraum kombiniert, lief Darida perfekt angespielt frei auf Torhüter Leno zu und hatte wenig Mühe, den Ball technisch sauber ins kurze Eck zu platzieren. Ein wunderschöner Treffer der die Hertha nur noch mehr ermunterte, mit Volldampf weiter Richtung gegnerischem Gehäuse zu marschieren.
–
Die frühe Rote Karte für Sebastian Boenisch war für Leverkusen hart. Ab der 17. Spielminute musste Bayer zu zehnt spielen.
Foto: Getty Images
Rote Karte Sebastian Boenisch
Die Rote Karte für Sebastian Boenisch war zwar eine überharte Entscheidung des Schiedsrichters, aber die handlungsschnellen und extrem torhungrigen Herthaner waren in dieser Spielphase auch nur noch durch ruppiges Einsteigen zu bremsen. Denn wäre Herthas 19-jähriger Rechtsverteidiger Yanni Regäsel in vollem Tempo mit Ball an Boenisch vorbei gewesen, hätte es mit Sicherheit die nächste hochkarätige Torchance für Blau-Weiß gegeben. Und genau dieses wollte Boenisch mit aller Konsequenz unterbinden. Dass er seine Attacke, gestrecktes Bein mit offener Sohle, kurz vor dem Zusammenprall mit Regäsel gerade noch so entschärfte, spricht für ihn und eine milde Spielsperre.
–
Ein sehenswerter Kopfball von John Anthony Brooks zum 2:1 nach Eckball.
Foto: Getty Images
Kopfballtor John Anthony Brooks
Obwohl Bayer 04 Leverkusen durch den Platzverweis ab der 17. Spielminute mit einem Mann weniger auskommen musste, besann sich das Team von Roger Schmidt und konnte in der 29. Minute durch Chicharito sogar den Ausgleich erzielen. Aus der Halbzeitpause kamen die Berliner dann aber durch die Traineranweisungen bestens gebrieft zurück aufs Feld. Fortan konnten die Herthaner durch die zahlenmäßige Überlegenheit bedingt viel Ballbesitz erzielen. Und ihrem hohen Laufpensum mussten die Leverkusener mächtig Tribut zollen. Das Spiel entscheidende Tor durch John Anthony Brooks fiel allerdings durch eine Standardsituation. Beim Eckball für Hertha stieg Brooks unbedrängt in die Höhe und köpfte den Ball mit einer gehörigen Portion Wucht präzise in die Maschen.
–
Vedad Ibisevic wurde in Leverkusens Strafraum klar gelegt. Aber Schiedsrichter Hartmann ließ weiterlaufen.
Foto: Getty Images
Schiedsrichter Robert Hartmann
Ticker. Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen – 2:1 (1:1). 41.819 Zuschauer im Berliner Olympiastadion sahen eine Hertha die nur so vor Selbstvertrauen strotzte. Mittlerweile spiegelt der gute Tabellenplatz das Leistungsvermögen der Mannschaft wieder. Auch wenn es im nächsten Sommer wahrscheinlich nicht für einen Europapokalplatz reichen wird, mit dem Abstiegskampf wird dieses Team diese Saison nichts mehr zu tun haben. Die 26 Punkte auf der Habenseite, der sehr starke Kader und das überaus inspirierte Trainerteam sind jetzt schon die Garanten für eine erfolgreiche Saison. Schiedsrichter Robert Hartmann und sein Schiedsrichtergespann lagen bei ihren Entscheidungen öfter mal daneben. Dem Herthaner Vladimir Darida zeigte Robert Hartmann den Gelben Karton. Die Rote Karte für den Leverkusener Boenisch war ziemlich überzogen und ein klares Foulspiel im Strafraum an Vedad Ibisevic übersah das Schiedsrichtergespann ebenfalls. Die Tore für Hertha BSC erzielten Vladimir Darida in der 7. und John Anthony Brooks per Kopfball in der 60. Spielminute. Das Tor für Bayer 04 Leverkusen erzielte Javier Hernandez, genannt Chicharito „Kleine Erbse“, in der 29. Spielminute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Per Skjelbred mit 12,37 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
05. Februar 2015 – Letztes Aufgebot – Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen – 0:1
01. September 2014 – Trotz Führung – Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC – 4:2
14. April 2014 – Rückrunden-Desaster – Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC – 2:1
25. November 2013 – Fußballakademie – Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen – 0:1
16. April 2012 – Schlussspurt Relegation – Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC – 3:3
26. November 2011 – Führungs-Wechselbad – Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen – 3:3
01. Mai 2010 – Absteiger Berlin – Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC – 1:1
11. Dezember 2009 – Herzschlagfinale – Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen – 2:2
14. März 2009 – Noch 6 Siege – Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen – 1:0
04. Oktober 2008 – Drobny fischt alles – Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC – 0:1

1. Bundesliga 15. Spieltag:

1. Bundesliga 15. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Roger Schmidt
Hertha BSC – Bayer 04 Leverkusen
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
8. Dezember 2015 um 21:41
Darf ich klugscheißern LR? 😉
Die Präposition „wegen“ erfordert den Genitiv beim folgenden Substantiv.
Denn Linksverteidiger Boenisch war wegen (des) groben Foulspiels ….
8. Dezember 2015 um 21:42
http://canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Praeposition/Kasus/Genitiv.html
8. Dezember 2015 um 21:49
Die Rote Karte für den Leverkusener Boenisch war regelkonform.
Hatte der LR hier nicht kürzlich verlinkt zum aktuellen Regelheft des DFB?
11. Dezember 2015 um 11:43
So, jetzt hab ich dem Boenisch-Foul einen Genitiv spendiert 🙂
Mal sehen, wie ruppig die Partie morgen in Darmstadt wird. Ich kann es mir nicht anders vorstellen, als dass Fan-Liebling Sandro Wagner sich zumindest eine Gelbe Karte abholen wird. Vielleicht sieht er auch Gelbrot. Der nächste Karten-Kandidat ist natürlich Vedad Ibisevic. Der schafft es auch in total fair geführten Partien durch sein schlitzohriges, immer körperbetontes Spiel schnell in den Fokus des Schiedsrichters zu gelangen. Und in Darmstadt soll die Luft ja brennen. Abstiegskampf pur ohne jeden Kompromiss.
11. Dezember 2015 um 16:39
Ja, alle befürchten ein ruppiges Spiel in Darmstadt
Sandro Wagner hat bis dato in 12 Spielen 5 gelbe Karten gesammelt.
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/vereine/1-bundesliga/2015-16/sv-darmstadt-98-98/40133/spieler_sandro-wagner.html
Ibisevic bekam die rote Karte am 9. und die gelbe Karte am 14. Spieltag.