Dank einer herausragenden Defensivleistung ermauerte sich Hertha BSC ein 0:0 beim FC Bayern München. Dieser unerwartete Punktgewinn beim Serienmeister sollte den Berlinern Selbstvertrauen geben. Denn in den kommenden Wochen muss schnellstmöglich die für den Nichtabstieg so wichtige 40 Punktemarke erklommen werden. Mit nun 31 Punkten auf dem Konto hat Hertha zwar 7 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Aber genau gegen diese Mannschaft (1. FSV Mainz 05) die aktuell den drittletzten Platz der Tabelle besetzt, ist Hertha am vergangenen Wochenende noch sang- und klanglos mit 0:2 eingebrochen. Jetzt ist volle Konzentration und Zielstrebigkeit gefragt. Denn es ist ja sehr erfreulich, dass die Mannschaft an Auswärtsstärke sichtlich hinzugewonnen hat. Dafür hat sich allerdings eine veritable Heimschwäche eingeschlichen, welche zum Ende der Saison hin noch zu einem Abgleiten in den Abstiegskampf führen könnte.
Hertha-Trainer Pal Dardai unterstützte seine Mannschaft während des Spiels mit taktischen Anweisungen.
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Matchplan war Schlüssel zum Erfolg
Der von den Spielern konsequent befolgte Matchplan des Trainer-Duos Pal Dardai und Rainer Widmayer war der Schlüssel zum Erfolg in München. Insgesamt mussten die Hertha-Spieler dafür aber knapp 8 Kilometer mehr Laufen als die Topstars aus München. So wurde den Bayern-Spielern der Freiraum auf dem Rasen genommen, den sie für ihr effektives Tempo- und Kombinationsspiel benötigen. Aber auch dieser enorm kräftezehrende läuferische Einsatz des Kollektivs hätte nicht in Gänze ausgereicht. Bei einigen Torraumszenen hatte Hertha einfach nur ganz viel Dusel. Oder Hertha-Torhüter Rune Jarstein machte alles richtig, wenn der Ball gefährlich Richtung Tor unterwegs war.
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Wenn Herthas Innenverteidigung den Ball nicht verteidigen konnte, war Torwart Rune Jarstein stets rechtzeitig zur Stelle.
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Keine einzige Gelbe Karte
Sehr bemerkenswert für die Qualität der Teamleistung war, dass das exzellente Hertha-Bollwerk so ganz ohne grenzwertige körperliche Härte auskam. Keine Notbremsen, keine offensichtlich taktischen Foulspiele, keine Hackentreterei. Nicht einem einzigen Hertha-Spieler musste das Schiedsrichtergespann während der 90 Spielminuten den gelben Karton zeigen. Trainer Pal Dardai hat es mithin geschafft, seinen Spielern ein zwar körperbetontes aber nie unfaires Bollwerk-Spielsystem zu vermitteln. Allerdings fielen die beiden größten Aggressiv-Leader-Typen in den Reihen der Herthaner für die Partie in München verletzt aus. Mit einem gesunden Kapitän Vedad Ibisevic und dem Holländer Karim Rekik auf dem Platz hätte es mutmaßlich mehr Zündstoff, Kabbeleien und folgerichtig wohl Verwarnungen gegeben.
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Herthas Fabian Lustenberger war der Garant dafür, dass Bayern nur zu wenigen klaren Torchancen kamen.
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Schiedsrichter Guido Winkmann
Ticker. FC Bayern München – Hertha BSC – 0:0 (0:0). 75.000 Zuschauer sahen in der ausverkauften Münchner Allianz-Arena eine Bundesligapartie, in der die Herthaner ihren Defensiv-Matchplan geradezu perfekt umsetzten. Die Bayern dominierten die 90 Spielminuten zwar nach Belieben, konnten aber nur wenige wirklich hochkarätige Torraumszenen kreieren. Schiedsrichter Guido Winkmann und sein Schiedsrichtergespann lagen mit ihren Entscheidungen mehr oder weniger richtig. Kein Herthaner sah von Winkmann Gelb. Herthas Dauerläufer der Partie: Vladimir Darida mit 13,36 gemessenen Kilometern. Insgesamt liefen die Berliner mit 117 zu 109,4 insgesamt knapp 8 Kilometer mehr als die Münchner.
Hertha BSC gegen Bayern München
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
02. Oktober 2017 – Zeitalter der Rotation – Hertha BSC – Bayern München – 2:2
20. Februar 2017 – Heimstärke gegen Serienmeister – Hertha BSC – Bayern München – 1:1
22. September 2016 – Chancenlos – Bayern München – Hertha BSC – 3:0
25. April 2016 – Brandneues Gesicht – Hertha BSC – Bayern München – 0:2
30. November 2015 – Chancenlos – Bayern München – Hertha BSC – 2:0
27. April 2015 – Neuer stoppt Schulz – Bayern München – Hertha BSC – 3:1
01. Dezember 2014 – Niederlage – Hertha BSC – Bayern München – 0:1
27. März 2014 – Fussballgott – Hertha BSC – Bayern München – 1:3
28. Oktober 2013 – Kopfballungeheuer – Bayern München – Hertha BSC – 3:2
19. März 2012 – Drei Foulelfmeter – Hertha BSC – Bayern München – 0:6
15. Oktober 2011 – Fußball vom anderen Stern – Bayern München – Hertha BSC – 4:0
08. Mai 2010 – Ziel Wiederaufstieg – Hertha BSC – Bayern München – 1:3
19. Dezember 2009 – Rettendes Ufer – Bayern München – Hertha BSC – 5:2
14. Februar 2009 – Meisterschale – Hertha BSC – Bayern München – 2:1
31. August 2008 – Aufbaugegner – Bayern München – Hertha BSC – 4:1
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Das Topduell der Partie. Bayerns Superstar Robert Lewandowski gegen Herthas Eigengewächs Jordan Torunarigha.
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26. Februar 2018 um 17:18
Glückwunsch an Jordan und Rune.
Ihre tollen Leistungen haben den kicker veranlasst, die beiden in die Elf des Spiletages zu berufen.
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/spieltag/1-bundesliga/2017-18/24/elf-des-tages-am-spieltag.html
27. Februar 2018 um 19:26
Hoffentlich steigt dem jungen Jordan Torunarigha der kurzfristige, aber schon berechtigte Rummel nicht all zu sehr zu Kopf. Denn es ist erwartbar, dass Karim Rekik zurück auf die linke Innenverteidiger-Position rücken wird, wenn er wieder fit ist. Für die Aussicht auf Einsätze von Torunarigha war es aber sicher eine gute Entscheidung des Vereins, Sebastian Langkamp nach Bremen wechseln zu lassen.
Für mich gehört Rune Jarstein gefühlt fast jedes Wochenende in die Elf des Spieltags. Jarstein ist der Garant für Herthas Schritt von einer Mannschaft die um den Abstieg spielt, hin zu einer Mannschaft die in der Bundesliga etabliert ist.
28. Februar 2018 um 11:11
Hertha hat auf der Torhüterposition derzeit die geringsten Probleme. Auch T. Kraft hat sein Spiel in den letzten Jahren verbessert, wie er zuletzt mehrfach unter Beweis stellen konnte.
Die Winterpause war kurz und Ende Februar 2018 wurde bereits der 24. Spieltag abgeschlossen.
Wie oben zu lesen, hat Hertha bis jetzt erreicht
7 Siege, 10 Unentschieden, 7 Niederlagen, 30:30 Tore und 31 Punkte (7 Punkte Vorsprung auf Platz 16).
Zum Vergleich die Werte nach dem 24. Spieltag 2017
12 Siege, 4 Unentschieden, 8 Niederlagen, 32:26 Tore und 40 Punkte (14 Punkte Vorsprung auf Platz 16).
http://www.schiedsrichtergespann.de/plattenhardt-freistosshammer-versenkt-dortmund/
Das aktuelle Torverhältnis ist nur um 6 Tore schlechter als in der vorigen Saison.
Bei den zahlreichen Änderungen in Herthas Kader habe ich eine größere Differenz erwartet.
Ich erkenne 8 Änderungen im Spieltagskader 2018 gegenüber 2017. Von den Spielern, die im Spielbericht 2017 genannt werden, haben inzwischen Langkamp, Brooks, Haraguchi, Allagui, Allan und Stocker die Hertha verlassen.
Zehn Unentschieden sind zu wenig, um in dieser Saison einen größeren Abstand zu Tabellenplatz 16 zu erreichen.