Die Statistiker verkünden, noch nie hatte Hertha in seiner langen Bundesligazugehörigkeit acht Auswärtsspiele in Folge verloren. Unter Trainer Pal Dardai ist dieses Schreckensszenario nun eingetreten. Auch im achten Anlauf scheiterten die Blau-Weißen und mussten ihre Heimreise schon wieder ohne Punktgewinn antreten. Irgendwo konnte man noch ganz zufrieden sein, nur mit 0:1 vom 1. FSV Mainz abgefertigt worden zu sein. Denn so schwach und ideenlos wie die Hertha-Mannschaft auf die aufopferungsvoll gegen den Abstieg kämpfenden Mainzer reagierte, wäre auch eine hohe Niederlage durchaus möglich gewesen. Aber große Überraschung, guckt man auf die Tabelle, dann hat Hertha im Schneckenrennen um die Europa-League-Qualifikation weiterhin gute Karten. Denn mit Ausnahme von vielleicht Werder Bremen konnte bislang kein Konkurrent um Europa Herthas Niederlagenrekord mit einem eigenen Höhenflug so richtig nutzen.
Eigentor. Hätte John Anthony Brooks seinen Kopf einfach eingezogen, anstatt den scharfen Schuss aus der Gefahrenzone köpfen zu wollen … kann er ja nicht, da muss er ran!
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Wieder ein Weitschussgegentor
In der Rückrunde kassieren die Berliner Woche um Woche Weitschussgegentore. Ob in Gladbach (Benes), gegen Hoffenheim (Süle), in Köln (Osako), gegen Bayern (Robben), auf Schalke (Goretzka) oder in Freiburg (Petersen). In Mainz nun dasselbe Bild. Völlig unbedrängt kam der Mainzer Latza nach einer Ecke aus ca. 20 Metern zum Abschluss. Den von John Anthony Brooks noch abgefälschten Ball konnte Rune Jarstein nicht erreichen. Wieder ein Weitschussgegentor und dann auch noch kurz vor dem Pausenpfiff.
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Der Brasilianer Allan Souza vertrat den verletzten Niklas Stark auf der 6er-Position. Leider schwamm Herthas Defensive gewaltig.
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Hertha kann Spielerausfälle nicht kompensieren
Auf dem Platz stand Herthas letztes Aufgebot. Wie schon im vorherigen Auswärtsspiel in Mönchengladbach musste Hertha-Trainer Pal Dardai auch in Mainz auf sehr viele wichtige (einige unersetzbare) Spieler verzichten. Neben den Dauerverletzten Mitchell Weiser, Ondrej Duda, Fabian Lustenberger, Julian Schieber und Sinan Kurt meldeten sich kurzfristig auch noch Niklas Stark und Valentin Stocker verletzt ab. Da auch Mittelfeldmotor Vladimir Darida wegen seiner fünften Gelben Karte zwangsläufig aussetzen musste, fehlten dem Trainer die Optionen. Mit dem Brasilianer Allan Souza musste Dardai nun die allerletzte Option für das defensive Mittelfeld ziehen. Nachwuchsspieler Souza spielte zwar engagiert, aber sicher lag es auch an ihm, das die defensive Ordnung so löchrig war, das die Mainzer mit ihren eigentlich recht beschränkten Mitteln mächtig Druck aufbauen konnten.
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Anweisungen, Umstellungen und Einhilfen halfen nicht, Hertha-Trainer Pal Dardai musste mit anschauen, wie seine Mannschaft unterging.
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Schiedsrichter Deniz Aytekin
Ticker. 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:0 (1:0). 30.579 Zuschauer sahen in der Mainzer Opel-Arena eine Heimmannschaft die koste es was es wolle einen Heimsieg einfahren wollte. Die Hertha-Mannschaft konnte diesem Druck defensiv kaum standhalten und fand nie zu eigenem Spielaufbau. Schiedsrichter Deniz Aytekin und sein Schiedsrichtergespann meinten es mit den Herthaner eher gut. Mögliche Handspiele im Strafraum von Sebastian Langkamp sowie Alexander Esswein wurden nicht geahndet. Den Hertha-Spielern Maximilian Mittelstädt, Alexander Esswein und John Anthony Brooks zeigte Aytekin jeweils Gelb. Das Tor für 1. FSV Mainz 05 in der 45. Spielminute entsprang einem Weitschuss des Mainzers Latza welchen Innenverteidiger John Anthony Brooks unglücklich zum Eigentor ablenkte. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Per Skjelbred mit 11,91 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen 1. FSV Mainz 05
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
29. November 2016 – Vedator trifft – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 2:1
16. Mai 2016 – 50 Punkte Marke – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 0:0
21. Dezember 2015 – Magisches Dreieck – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 2:0
09. Februar 2015 – Hertha Trainerwechsel – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 0:2
15. September 2014 – Herthas Heimspielfluchfrust – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:3
10. März 2014 – Super-Kraft im Tor – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:1
30. September 2013 – Punktepolster – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 3:1
26. März 2012 – Adrian Ramos Doppelpack – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:3
24. Oktober 2011 – Immerhin ein Punkt – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 0:0
13. Februar 2010 – Friedhelm Funkel Drei-Punkte-Regel – Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05 – 1:1
12. September 2009 – Im Tabellenkeller – 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 2:1
1. Bundesliga 29. Spieltag:
1. Bundesliga 29. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Martin Schmidt
1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:0
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC – 1:0
17. April 2017 um 17:35
„Mit dem Brasilianer Allan Souza musste Dardai nun die allerletzte Option für das defensive Mittelfeld ziehen. “ Allan ist wahrlich der/das Allerletzte. Hat Hertha überhaupt irgendein Spiel gewonne, wenn Dardai Allan ins Spiel geschickt hat?
Ich kann mich nicht erinnern. 🙁
17. April 2017 um 17:38
Duda ist nicht mehr verletzt LR. 😉
Er saß in Mainz auf Herthas Reservebank.
17. April 2017 um 19:56
Du hast natürlich recht, lieber Blauer Montag. Aber ich habe Duda bewusst trotzdem der Verletztenliste hinzugefügt. Denn obwohl er mit über 4 Millionen Euro Ablöse Herthas Königstransfer im Sommer 2016 war, konnte er der Mannschaft bislang nicht tatkräftig zur Seite stehen. Und auch in Mainz schien Duda noch nicht so wiederhergestellt, dass er die volle Wettkampftauglichkeit besaß. Sonst hätte Pal Dardai ihn doch ganz bestimmt eingesetzt, oder? Naja, so wie sich die Partie in Mainz entwickelte, wäre sie für einen Spieler, der seinen Platz in der Mannschaft erst noch finden muss, auch denkbar ungünstig gewesen. In eine Mannschaft eingewechselt zu werden, welche gerade nicht gut funktioniert, wäre deshalb vielleicht sogar ein kontraproduktiver Ansatz. Ondrej Duda darf nicht sinnlos verheizt werden.