Hertha BSC verlor gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag völlig verdient mit 2:3 und wird, so wie die Dinge sich leider entwickeln, zum Ende der Hinrunde wohl auf einem Abstiegsplatz landen. Denn die Leistung der Blau-Weißen war auch am 14. Spieltag erneut nur bedingt erstligawürdig. Nach acht bitteren Niederlagen, die in der Saison bislang schon geschluckt werden mussten, schwindet bei den Hertha-Fans ganz langsam die Hoffnung darauf, dass in den drei noch ausstehenden Partien gegen Dortmund, Frankfurt und Hoffenheim auch nur ein oder zwei Unentschieden geschweige denn der große Befreiungsschlag gelingen sollte.
Herthas John Anthony Brooks und Peter Pekarik können das 3:1 nicht verhindern
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Fehlt Hertha-Trainer Jos Luhukay das glückliche Händchen?
Irgendwie schon. Denn Hertha-Trainer Jos Luhukay korrigierte nach nur 29. Spielminuten seine misslungene Anfangsaufstellung gegen Gladbach und tauschte mit Ronny für Nico Schulz nicht nur Personal, sondern auch gleich das Spielsystem. Als regelmäßiger Zuschauer reibt man sich da schon die Augen. Die Viererabwehrkette schien sich nach den Partien gegen Köln und Bayern doch gerade gefunden zu haben. Nur zwei Gegentore in zwei Spielen war doch ein Erfolg der neuformierten Abwehrreihe. Gut, dass Glücksbringer Marcel Ndjeng dem wiedergenesenen, zumeist stärkeren Peter Pekarik weichen müsste, war abzusehen. Aber warum musste Nico Schulz seine angestammte Position auf der linken Abwehrseite an Bergh abgeben und ins Mittelfeld rotieren? Ist Nico Schulz jetzt erstmal ganz raus und Bergh spielt ab sofort links?
Jos Luhukay geht schweren Zeiten entgegen, wenn Hertha nicht endlich besser puntet
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Thomas Kraft – Julian Schieber – Salomon Kalou
Mitten in der Ergebniskrise zeigte Hertha-Torhüter Thomas Kraft Nervenstärke. Schade nur, dass seine vielen guten Paraden in Gladbach nicht für einen Punktgewinn reichten. In dieser guten Form betreibt Herthas Torhüter aber zumindest Werbung in eigener Sache. Denn bislang wurde sein zum Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert.
Nichts ist für das Selbstvertrauen eines Mittelstürmers wichtiger als Tore zu schießen. Gegen Borussia Mönchengladbach machten gleich beide Hertha-Mittelstürmer ihr Tor. Kurz vor der Pause erkannte Julian Schieber sehr schön die Unordnung in der Gladbacher Abwehr, bewegte sich geschickt in den freien Raum, wurde dort perfekt von Änis Ben-Hatira bedient und erzielte so den wichtigen Ausgleichstreffer per Kopfball zum Pausenpfiff.
Der Anschlusstreffer zum 2:3 von Salomon Kalou in der 92. Spielminute kam zwar für das Spielgeschehen viel zu spät, zeigte aber den Torhunger, den ein Mittelstürmer mitzubringen hat. Endlich ließ sich Salomon Kalou bei einem Zweikampf mal nur so bremsen, dass der Schiedsrichter sich genötigt sah, Freistoß, in diesem Fall sogar Strafstoß für Kalou zu pfeifen. Auch wenn dieser Strafstoßpfiff wohl eher nicht berechtigt war, so zeigt diese Aktion schon, wo die Reise hingehen könnte. Kalous magere Zweikampfstatistik muss unbedingt aufgebessert werden. Dass er über eine sehr feine Balltechnik verfügt, hat er schon mehrfach nachgewiesen.
Salomon Kalou verwandelt den selbst herausgeholten Elfmeter eiskalt
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Überlebenskampfliga
Zum Glück gibt es ganz viele Vereine in der Bundesliga, bei denen es kriselt. Sonst würde man als Hertha-Fan nach der ernüchternden Niederlage in Mönchengladbach längst verzweifeln. Schaut man also auf die aktuelle Tabelle, stellt sich schnell heraus, Herthas Lage ist zwar brenzlig aber nie und nimmer aussichtslos. Die Paderborner Abstiegskonkurrenz hat ja bislang nur drei Punkte mehr auf dem Konto. Und neben Paderborn sind noch Mainz, Köln, Hamburg, Dortmund, Freiburg, Bremen und Stuttgart in der selben prekären Situation wie die Alte Dame. Herthas nächsten Gegner Borussia Dortmund kann man eigentlich nicht zu den möglichen Abstiegskandidaten hinzuzählen. Aber sollte Hertha Dortmund wundersamer Weise doch weghauen, müssen sich auch die Champions-League-Helden ganz warm anziehen, um in der Überlebenskampfliga nicht einfach davongespült zu werden. Alle Hertha-Spieler sind mit Sicherheit aufs höchste motiviert, um im proppevollen Olympiastadion das Spiel ihres Lebens zu bestreiten.
Wird der formstarke Thomas Kraft gegen Borussia Dortmund zum Zünglein an der Waage?
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Schiedsrichter Marco Fritz
Ticker. Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC – 3:2 (1:1). 50.190 Zuschauer mussten im Stadion am Borussia-Park mitansehen, dass Hertha BSC derzeit nur wenig zu einem unterhaltsamen Fußballspiel beizutragen hat. Die Berliner zählen mittlerweile einfach zu den schwächsten Teams der Liga. Schiedsrichter Marco Fritz und sein Schiedsrichtergespann hatten mit der Partie kaum Mühe. Den Blau-Weißen Hegeler, Hosogai und Skjelbred zeigte Fritz die Gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielten Julian Schieber per Kopfball in der 45. und Salomon Kalou in der 90. Spielminute per Elfmeter. Die Tore für Borussia Mönchengladbach erzielten Jantschke in der 9., Ex-Hertha-Spieler Raffael in der 53. sowie Hazard in der 83. Minute. Herthas Dauerläufer der Partie: Per Skjelbred mit 12,3 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
24. März 2014 – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 3:0
21. Oktober 2013 – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:0
09. April 2012 – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:0
10. Februar 2012 – DFB-Pokal – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:2
05. November 2011 – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:2
23. Januar 2010 – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:0
16. August 2009 – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 2:1
28. Februar 2009 – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 2:1
20. September 2008 – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:1

1. Bundesliga 14. Spieltag:

1. Bundesliga 14. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Jos Luhukay und Lucien Favre
Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
9. Dezember 2014 um 17:52
„Aber warum musste Nico Schulz seine angestammte Position auf der linken Abwehrseite an v d Bergh abgeben und ins Mittelfeld rotieren? Ist Nico Schulz jetzt erstmal ganz raus und v d Bergh spielt ab sofort links?“
Vermutlich nicht. Schulz sollte im defensiven Mittelfeld spielen, war dort gelegentlich orientierungslos. Anstatt nun Schulz wieder auf die linke AV-Position zu ziehen und v d Bergh auszuwechseln, nahm Luhukay unglücklicherweise Schulz vom Platz.
10. Dezember 2014 um 15:19
Auf der offiziellen HerthaBSC.de Website kann man nachlesen, dass Jos Luhukay Johannes van den Bergh schon unter der Woche darüber informiert hatte, dass er vielleicht gegen Gladbach spielen würde.
http://www.herthabsc.de/de/teams/j-v-d-bergh/page/6772–45–.html
Nach dieser Info sieht es schon ein bisschen so aus, als ob van den Bergh auch gegen Dortmund in der Anfangsformation stehen wird. Wenn denn auch Fabian Lustenberger wieder fit ist, könnten Samstag Pekarik, Lustenberger, Brooks und van den Bergh auf einer Linie spielen.