Hertha BSC und der FC Augsburg trennten sich 2:2 Unentschieden. Als Hertha-Fan kann man sich nur wundern. Warum agiert die Mannschaft im heimischen Olympiastadion so oft so uninspiriert und geradezu ängstlich? In der letzten Saison brillierte die Hertha noch durch gnadenlose Heimstärke. In der aktuellen Saison ist die Heimstärke leider wie weggeblasen. Allerdings muss der Hertha-Mannschaft unbedingt zugutegehalten werden, dass sie dazu fähig war, mit viel Engagement und Einsatz einen schier aussichtslos scheinenden 0:2 Rückstand doch noch in ein 2:2 zu verwandeln.
Herthas Davie Selke beim Torschuss zum 2:2. Im Hintergrund sprintet Palko Dardai. Der Sohn vom Trainer Pal Dardai gab sein Bundesliga-Debüt im Dress der Hertha.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Direkt aus dem Stadion – Spielbericht von Blauer Montag
Frühlingssonne, Fußballwetter.
Da fehlt dem Herthafan nur ein Heimsieg, um fröhlich das Olympiastadion zu verlassen. Nach dem Abpfiff jedoch schwankten meine Gefühle zwischen Enttäuschung und Erleichterung.
Bereits in der ersten Halbzeit hatte Hertha Schwierigkeiten, gefährliche Angriffe zu starten. Viele Bälle, welche die Offensivspieler Leckie, Lazaro, Kalou und Selke erreichen sollten, wurden von den Augsburgern abgefangen. Falls der Ball bei den genannten Spielern ankam, konnten sie sich dennoch nur selten in 1 gegen 1 Situationen durchsetzen.
Mit einem Tor Führung gingen die Augsburger in die Kabine und lauerten in der 2. Halbzeit auf Konterchancen. Dieser gelang ihnen in der 61. Spielminute. Die nun folgenden Spielerwechsel bei der Hertha und den Augsburgern gaben dem Spiel eine neue Richtung. Selke wurde im Strafraum festgehalten vom kurz zuvor eingewechselten Janker, den fälligen Strafstoß verwandelte der eingewechselte Ibisevic. 3 Minuten später behauptete sich Selke im Laufduell gegen Janker und konnte aus halbrechter Position im Strafraum den Augsburger Torhüter überwinden. In der 90. Minute foulte der eingewechselte Heller den eingewechselten Palko Dárdai und sah dafür die rote Karte. Den folgenden Freistoß konnte die Hertha ebenso wenig nutzen wie alle Standards zuvor.
–
Der Elfmeter von Vedad Ibisevic war so scharf geschossen, dass Augsburgs Keeper den Ball nicht halten konnte.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Torjäger Davie Selke mit zwei Glanztaten
Gegen Augsburg zeigte Torjäger Davie Selke, dass man ihn als verteidigende Mannschaft 90 Spielminuten lang nicht aus den Augen verlieren darf. Denn bis zur 83. Spielminute hatte Selke wenig Gefährliches zustande gebracht. Aber dann schlug er mächtig zu. Erst wurde Selke, wie schon letzte Woche in Frankfurt, im 16er gefoult, als er von der linken Seite mit Tempo in die Strafraummitte ziehen wollte. Der Ex-Herthaner Christoph Janker war der Pechvogel, der Herthas Torjäger von den Beinen holte. Den fälligen Strafstoß versenkte Kapitän Vedad Ibisevic sicher zum 1:2. Und nur wenige Minuten später war es wieder das Pärchen Ibisevic / Selke, welches erneut zuschlagen sollte. Einen langen Ball verlängerte Ibisevic mit dem Kopf perfekt in den Lauf von Selke, der wiederum den indisponierten Janker abschüttelnd das Leder flach an Augsburgs Torhüter vorbei im langen Toreck zum 2:2 unterbringen konnte. Ein seltenstarker Endspurt.
–
Bei dem Torschuss ins lange Eck von Augsburgs Cordova war Hertha-Keeper Rune Jarstein machtlos. Niklas Stark ließ sich zuvor vom Augsburger düpieren.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Schiedsrichter Marco Fritz
Ticker. Hertha BSC – FC Augsburg – 2:2 (0:1). 40.935 Zuschauer sahen im Berliner Olympiastadion eine schwächelnde Hertha-Mannschaft, die nur durch den unbändigen Einsatzwillen ihrer beiden Mittelstürmer Davie Selke und Vedad Ibisevic am Leben gehalten wurde. Schiedsrichter Marco Fritz und sein Schiedsrichtergespann hatten die fair geführte Partie gut im Griff. Keinem Herthaner musste Fritz eine gelbe Karte zeigen. Die Tore für Hertha BSC erzielten Kapitän Vedad Ibisevic in der 84. per Foulelfmeter nach Foulspiel an Selke und Torjäger Davie Selke kurze später in der 87. Spielminute nach Vorlage von Ibisevic. Die Tore für den FC Augsburg erzielten Gregoritsch in der 32. sowie Cordova in der 61. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Vladimir Darida mit 13,1 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen FC Augsburg
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
–
Herthas defensiver Mittelfeldspieler Vladimir Darida verrichtete wieder einmal ein enormes Laufpensum. Insgesamt lief er satte 13,1 Kilometer.
Foto: Getty Images
Embed from Getty Images
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
21. November 2016 – Abstiegskampf droht – FC Augsburg – Hertha BSC – 1:1
10. April 2017 – Ziel Europapokal – Hertha BSC – FC Augsburg – 2:0
21. November 2016 – Nullnummer Klassiker – FC Augsburg – Hertha BSC – 0:0
25. Januar 2016 – Nullnummer – Hertha BSC – FC Augsburg – 0:0
17. August 2015 – Dreckiges Kampfspiel – FC Augsburg – Hertha BSC – 0:1
02. März 2015 – Kalou knipst – Hertha BSC – FC Augsburg – 1:0
29. September 2014 – Abstiegskampf – FC Augsburg – Hertha BSC – 1:0
21. April 2014 – Saisonziel – FC Augsburg – Hertha BSC – 0:0
02. Dezember 2013 – Dreckige Punkteteilung – Hertha BSC – FC Augsburg – 0:0
27. Februar 2012 – Blutleeres Gekicke – FC Augsburg – Hertha BSC – 3:0
17. September 2011 – Lauf-hält – Hertha BSC – FC Augsburg – 1:1
15. Mai 2011 – Zweitliga-Meister – Hertha BSC – FC Augsburg – 2:1
18. Dezember 2010 – Kartenfestival – FC Augsburg – Hertha BSC – 1:1

1. Bundesliga 32. Spieltag:

1. Bundesliga 32. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Manuel Baum
Hertha BSC – FC Augsburg – 2:2
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Bundesliga bei Bild, der offizielle YouTube-Kanal von Bild
Hertha BSC – FC Augsburg – 2:2
30. April 2018 um 18:21
Die Aussage
ergänze ich wie folgt: Seine Mitspieler konnten ihn nicht gut in Szene setzen. Ich habe keine Statistik darüber, wieviele Flanken Hertha in diesem Spiel schlug. Die kicker-Statistik notiert 6 Ecken und 16 Freistöße für Hertha, denen leider kaum Torchancen folgten. Die fehlenden Flanken und die schwachen Standards sind aus heutiger Sicht der Hauptgrund für die „nur“ 40 Tore, die Hertha bis dato schoss. 2 Spiele hat die Hertha noch Zeit, die Quoten der beiden Vorjahre zu erreichen.
Saison 2016/2017: 15 Siege, 4 Remis, 15 Niederlagen, Tore 43:47, Punkte 49, 1,44 P./Spiel – 6. Platz
Saison 2015/2016: 14 Siege, 8 Remis, 12 Niederlagen, Tore 42:42, Punkte 50, 1,47 P./Spiel – 7. Platz
1. Mai 2018 um 10:03
Die Berliner Zeitung beschreibt die fehlenden Anspielstationen wie folgt:
„… Plattenhardt ist Linksverteidiger, und in dieser Funktion gewann er kurz vor der Halbzeit ein Laufduell. Er behauptete im Fallen und Sitzen den Ball, stand auf und hätte gerne seine Idee von einem gepflegtem Spielaufbau umgesetzt, allein: Er fand keinen Mitspieler, der diese Idee teilen wollte. In einem gerade noch wohl temperierten Mix aus Wut und Verzweiflung riss er beide Arme nach oben und verteilte seinen Ballbesitz ins Nirgendwo. „Wir haben zu kompliziert gespielt“, sagte Plattenhardt. „Es gab einfach zu wenige Anspielstationen.“ …
Karim Rekik, der ähnlich verzweifelt wie Plattenhardt nicht wusste, wer sich hier wie und falls ja, wo denn noch an der Aufholjagd beteiligen will. Seine Gestik war etwas ausladender.“… – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/30093438 ©2018
1. Mai 2018 um 15:27
Mit 40 geschossenen Toren in 32 Spielen liegt Hertha statistisch gesehen ganz gut im Rennen. Und nur 37 Gegentore kassiert zu haben, bedeutet sogar ein positives Torverhältnis. Das ist sehr gut. Denn nur 6 Mannschaften der Bundesliga haben derzeit ein positives Torkonto. In den letzten drei Spielen hat Hertha insgesamt 7 Tore geschossen. Kann man auch nicht meckern. Die Werte deuten auf eine Mannschaft hin, die in der Bundesliga etabliert zu sein scheint.
An die Szene mit Plattenhardt kann ich mich auch gut erinnern. Im TV sah man Plattenhardt in relativer Großaufnahme, wie er keine Anspielstation fand und das Aufbauspiel gestikulierend abbrach. Im TV sah man leider nicht, welche Spieler sich wo in Mittelfeld und Angriff versteckten oder welche mangelhaften Laufwege sie beschritten hatten. Als mögliche Anspielstationen waren Kalou, Lazaro, Leckie und Selke und vielleicht auch Darida sowie Skjelbred gefordert.
2. Mai 2018 um 10:40
Ich kann mich auch an die Szene mit Plattenhardt erinnern. Aber leider fehlt mir aus dem Stadion die Erinnerung, wie sich in diesem Moment seine Mitspieler bewegten.