In einem flotten Spiel unter Flutlicht trennten sich Hertha BSC und der 1. FC Köln 1:1 Unentschieden. Da sich die Berliner auch im Absteiger-Duell keinen Ausrutscher leisteten, verlängert sich die grandiose Hertha-Serie auf nunmehr vierzehn Spiele ohne Niederlage. Trotzdem reicht die Punkteausbeute insgesamt nicht, um am letzten Spieltag der Hinrunde noch Herbstmeister zu werden. Ganz im Gegenteil, sollte Hertha das Spiel bei Energie verlieren, könnten auch die Cottbusser punktemäßig wieder aufschließen und anstatt einem Führungstrio gäbe es dann ein Führungsquartett im Kampf um die Aufstiegsplätze.
Hertha Torjäger Ronny
Wieder Torjäger Ronny. Mit Ramos, Allagui, Sahar und Wagner gab Hertha-Trainer Jos Luhukay gleich vier seiner hochkarätigen Stürmer die Chance, gegen die Kölner Mauertruppe ein Tor zu schießen. Aber außer einem Pfostentreffer von Sahar konnten die Hertha-Stürmer nur wenig Torgefahr erzeugen. Am Ende blieb es wieder einmal an Ronny hängen, es zu richten. Und auf Ronny ist derzeit einfach Verlass. Psychologisch ganz wichtig, kurz vor der Halbzeitpause, narrte er bei einer wunderbaren Einzelaktion die gesamte Kölner Verteidigung im Stile eines Arjen Robben und ließ auch dem Torhüter mit seinem wohl noch leicht abgefälschten Schuss keine Abwehrchance. Ronny ist mit inzwischen schon sieben Saison-Treffern Herthas Torjäger Nummer 1.
Ballzirkulation und Ballbesitz
Auch gegen den 1. FC Köln ließen Herthas Innenverteidiger Fabian Lustenberger und John Anthony Brooks nur wenige klare Torchancen zu. Die außerordentliche, sehr auffällige Qualität dieses Abwehrduos liegt aber im Aufbauspiel. Denn mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit können Lustenberger und Brooks den Ball in der Abwehrreihe zirkulieren lassen, bis eine passende Anspielstation gefunden ist. Ob dieses von Trainer Jos Luhukay neuformierte Innenverteidigergespann auch in der 1. Bundesliga so erfolgreich spielen könnte? Jedenfalls führt diese passgenaue Ballzirkulation des Abwehrverbunds aktuell zu hohen Werten beim Ballbesitz, ohne reiner Selbstzweck zu sein. Denn am Ende der oft recht langen Ballzirkulation kann fast immer einer der beiden, Lustenberger oder Brooks, das Hertha-Spiel kontrolliert mit einem sinnvollen Pass eröffnen.
Schiedsrichter Tobias Welz
Ticker. Hertha BSC – 1. FC Köln – 1:1 (1:1). Am vorletzten Spieltag der Hinrunde sahen 34.307 Zuschauer im Berliner Olympiastadion das Duell der Bundesliga-Absteiger. Schiedsrichter Tobias Welz hatte einen ruhigen Abend und belohnte das faire Zweikampfverhalten der Herthaner indem er ihnen kein einziges Gelb zeigte. Die Führung für den 1. FC Köln markierte McKenna in der 34. Minute. Das Tor zum verdienten Ausgleich für die Berliner erzielte Ronny mit einem Weitschuss in der 44. Spielminute.
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Hertha BSC Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
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Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
12. März 2012 – 1. FC Köln – Hertha BSC – 1:0
01. Oktober 2011 – Hertha BSC – 1. FC Köln – 3:0
03. April 2010 – 1. FC Köln – Hertha BSC – 0:3
08. November 2009 – Hertha BSC – 1. FC Köln – 0:1
12. Mai 2009 – 1. FC Köln – Hertha BSC – 1:2
28. November 2008 – Hertha BSC – 1. FC Köln – 2:1
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2. Bundesliga 16. Spieltag:
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2. Bundesliga 16. Spieltag:
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1. Dezember 2012 um 09:35
Morjn Herr Linienrichter,
es ist doch verblüffend, wie unterschiedlich sich ein spiel darstellt live im Stadion oder in der Statistik nach dem Abpfiff. Denn die Statistik liefert folgende Werte
Ballbesitz HER 57.70% / FCK 42.30%
Ecken HER 6 / FCK 1
Torchancen HER 16 /FCK 4
und 4 gelbe Karten für Kölner Spieler.
http://sportdaten.sportbild.bild.de/sportdaten/uebersicht/sp1/fussball/co3/2-bundesliga
Diese Werte erwecken den Eindruck, als sei Hertha drückend überlegen gewesen, und die Kölner hätten nur mit vielen kleinen Fouls das Unentschieden gerettet. So sah es aber für mich nicht aus im Stadion. An der von dir beschriebenen Spieleröffnung der beiden IVs gibt es nix zu meckern, aber der letzte Pass auf die Spitzen kam zu selten an. Und nach etwa 60 Minuten schwanden sichtbar die Kräfte und damit auch die Konzentration, die Präzision im Passspielt der Hertha.
1. Dezember 2012 um 16:51
Kluge nach Magen-Darm noch nicht wieder ganz fit, Niemeyer mit monströsem Brummschädel und Ronny mit fiesen Knieschmerzen, kein Wunder, dass das Hertha-Mittelfeld den Druck zum Ende des Spiels hin leider nicht deutlich erhöhen konnte.
Aber auch über Außen kam nur wenig Gefährliches. Sahar benötigt mehr Anbindung, also mehr Spielpraxis, damit seine Stärken kontinuierlich wirkungsvoller werden und Sami Allagui hat zwar geniale Vollstrecker-Qualitäten im Sturmzentrum gezeigt, aber auf dem Flügel scheint er nur Durchschnittliches bewirken zu können.
Herthas Kader ist zum Glück recht breit aufgestellt, aber die aktuellen Ausfälle von Ben-Hatira und Pekarik sowie die angeschlagenen Kluge, Niemeyer und Ronny hinterlassen eben ihre Spuren.
Ab der 60. Spielminute hätte ich mir übrigens gut eine Einwechslung von Kobiashvili vorstellen können. Der hätte sicher nochmal richtig Dampf gemacht.