Hertha BSC besiegte den VfL Wolfsburg glücklich mit 2:1. Ein sogenannter dreckiger Sieg, denn bei den Herthanern lief über die gesamten 90 Minuten spielerisch erneut wenig bis gar nichts zusammen. Aber kämpferisch waren die Berliner voll da. Die Zweikämpfe wurden so intensiv geführt, dass man als Zuschauer oft das Gefühl hatte, das tat jetzt aber richtig weh. Trainer Jürgen Klinsmann scheint es geschafft zu haben, dass seine Spieler den Abstiegskampf annehmen. Purer Wille kann eben wichtige Siege erzwingen. Bis zur 74. Spielminute schien Hertha die klar schlechtere Mannschaft zu sein. Kein guter Spielaufbau, keine Torchancen, kein Plan und seit der 68. Spielminute führten die Wolfsburger auch noch. Aber dann gelang Jordan Torunarigha wie aus dem Nichts der Ausgleichstreffer.
Herthas Jordan Torunarigha hatte in Wolfsburg die Lufthoheit. Hinten räumte er alles ab und vorn köpfte er das so unheimlich wichtige Ausgleichstor.
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Kopfballtor von Jordan Torunarigha
Als langjähriger Hertha-Fan hat man ein besonderes Herz für jene Spieler, die im eigenen Verein ausgebildet wurden und dann den Sprung zu den Profis schaffen. In der Partie gegen den VfL Wolfsburg standen mit Maximilian Mittelstädt und Jordan Torunarigha immerhin zwei Spieler auf dem Platz, die schon in Herthas Jugendmannschaften kickten. Maximilian Mittelstädt ersetzte Marvin Plattenhardt auf der linken Außenverteidigerposition und Jordan Torunarigha den verletzten Innenverteidiger Karim Rekik. Beide machten ihre Sache ausgesprochen gut. Aber Torunarigha drückte dem Spiel mit seiner Kopfballstärke den entscheidenden Stempel auf. Im eigenen Strafraum war er es, der während der 90 Spielminuten bei den diversen Flanken und Ecken der Wolfsburger die Lufthoheit für sich beanspruchte. Und so war es eigentlich wenig überraschend, dass Jordan Torunarigha auch derjenige war, der bei einer der wenigen Hertha-Ecken im gegnerischen Strafraum einfach am höchsten sprang und den Ball wuchtig ins Gehäuse der Wolfsburger köpfte. Nichts gegen Karim Rekik in Bestform, aber es hat schon etwas leicht Tragisches, dass Torunarigha in dieser Saison schon 16 Mal im Kader stand, davon aber nur 2 Partien in der Startformation erlebte und einmal spät in der 90. Minute eingewechselt wurde.
In der Schlussminute belohnte Herthas Dodi Lukebakio sich für sein engagiertes Spiel mit einem ungewöhnlichen Kopfballtor mit Hinterkopf.
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Tor Dodi Lukebakio
Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann nahm gegen seine vorherigen Aussagen, eher wenige Wechsel in der Startformation vornehmen zu wollen, doch mehrere Änderungen vor. Für die fehlenden Dedryck Boyata und Vladimir Darida kamen Niklas Stark und Per Skjelbred zum Zug. Durchaus auffälliger waren die zwei weiteren Änderungen. Maximilian Mittelstädt für Marvin Plattenhardt auf der linken Seite und Marius Wolf auf der rechten Seite für den Mittelstürmer Davie Selke, für den dann Dodi Lukebakio von der rechten Außenbahn ins Sturmzentrum rückte. Wechsel die sich insgesamt rechneten. Wolf blieb zwar erneut recht blass. Aber Dodi Lukebakio erzielte nicht nur den späten Siegtreffer, sondern konnte auch zuvor bei mehreren Angriffsaktionen auf der Mittelstürmerposition glänzen.
Schiedsrichter Markus Schmidt
Ticker. VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 1:2 (0:0). Nur 24.894 Zuschauer sahen in der Wolfsburger Volkswagen-Arena diese Bundeligapartie. Die Wolfsburger liefen 3 Kilometer mehr, hatten mit 60 zu 40% viel mehr Ballbesitz, mit 20 zu 9 weitaus mehr Torschüsse und ein 9 zu 4 Eckenverhältnis. Aber die Herthaner gewannen mit 56 zu 44% mehr Zweikämpfe und schienen zum Ende der anstrengenden Partie hin viel mehr Kraftreserven zu besitzen als die Wolfsburger. Vielleicht zahlt es sich schon langsam aus, dass mit Jürgen Klinsmann auch der Konditionstrainer Werner Leuthard verpflichtet wurde. Leuthard gilt in Fachkreisen als Topmann. Schiedsrichter Markus Schmidt und sein Schiedsrichtergespann hatten die umkämpfte Partie weitestgehend gut im Griff. Dem Herthaner Jordan Torunarigha zeigte Schmidt den gelben Karton. Die Tore für Hertha BSC erzielten Jordan Torunarigha in der 74. und Dodi Lukebakio in der 90. Spielminute. Den Führungstreffer für den VfL Wolfsburg erzielte Mehmedi in der 68. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Santiago Ascacibar mit 12,37 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen VfL Wolfsburg
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
26. August 2019 – Milde Euphorie – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 0:3
04. Februar 2019 – Heimpleite – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 0:1
17. September 2018 – Weltklasse-Freistoß Ondrej Duda – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:2
02. April 2018 – Nullnummer – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 0:0
05. November 2017 – Unbeliebter Videobeweis – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 3:3
24. April 2017 – Rune Jarstein – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 1:0
05. Dezember 2016 – Total unwirklich – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:3
22. Februar 2016 – Ebenbürtig – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 1:1
21. September 2015 – Akte Krankenlager – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:0
23. Februar 2015 – Halskrause Abstiegssumpf – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:0
25. September 2014 – Wetzen Wetzen – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 1:0
18. Februar 2014 – Ergebnisflaute – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 1:2
02. September 2013 – Kreuzbandriss Baumjohann – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:0
02. April 2012 – Hoffnung Relegationsplatz – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 1:4
29. Oktober 2011 – Fußballfest – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:3
21. März 2010 – Kantersieg – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 1:5
25. Oktober 2009 – Niederlage – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 0:0
21. Februar 2009 – Unter die Räder – VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 2:1
13. September 2008 – Pantelic Elfmeter – Hertha BSC – VfL Wolfsburg – 2:2
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Hertha-Torwart Rune Jarstein war der Fels in der Brandung. Sehr viele Angriffsaktionen der Wolfsburger entschärfte der Norweger durch sein exzellentes Spiel.
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1. Bundesliga 19. Spieltag:
1. Bundesliga 19. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Jürgen Klinsmann und Oliver Glasner
VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 1:2 (0:0)
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VfL Wolfsburg – Hertha BSC – 1:2 (0:0)
27. Januar 2020 um 21:18
So kann’s weiter gehen. Hertha behält die Lufthohiet und macht 2 Kopfballtore. Hertha gewinnt die Zweikämpfe und das Spiel.