Im Kampf um die Etablierung in der Bundesliga besiegte Hertha BSC Hannover 96 auswärts souverän mit 3:1. Hertha-Torjäger und Turbanträger Salomon Kalou versenkte die Hannoveraner mit einem geschichtsträchtigen Dreierpack dabei fast im Alleingang. Aber nicht nur mit diesem bärenstarken Auftritt bei den 96ern am Freitag verzauberte der Mann von der Elfenbeinküste die Hertha-Fans, sondern schon die ganze Saison über. Seit der Sommerpause wirkt Kalou enorm fit und richtig robust. Hatte er sich in der letzten Saison noch oft den Schneid von kantigen Abwehrrecken abkaufen lassen, so antizipiert er in dieser Spielzeit einfach großartig und gedankenschnell. Seine Gegenspieler kommen mit dem 2015/16er Kalou deshalb nur bedingt zurecht und können ihn einfach nicht ausschalten. In dieser Form ist Kalou für Hertha BSC unverzichtbar.
Nach einem perfekt gespielten Konter erhöhte Salomon Kalou zum 2:0 für Hertha BSC gegen Hannover 96.
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Turbanträger Salomon Kalou
Überhaupt nicht auszudenken, hätte Salomon Kalou die Reise nach Hannover wegen der im Gladbachspiel erlittenen Kopfwunde nicht antreten können. Aber Kalou biss auf die Zähne, ließ sich unter der Woche von der medizinischen Abteilung einen blau-weißen Turban maßschneidern und schien so ausgestattet eher hochmotiviert als irgendwie gehandicapt zu sein. Drei Tore schoss Salomon Kalou in Hannover, eines schöner als das andere. Beim Tor zum 1:0 setzte er sich gleich gegen zwei Verteidiger und den Klassetorwart Ron-Robert Zieler durch. Beim 2:0 war er beim Konter mit Ball am Fuß schneller als sein Gegenspieler und ließ beim Torschuss Zieler wiederum keine Abwehrchance. Beim Elfmetertor zum 3:1 zeigte er sich dann ebenfalls nervenstark und verwandelte den Ball sicher hoch durch die Mitte. Turbanträger Salomon Kalou steht nun in der aktuellen Bundeligatorjägerliste mit 7 Treffern auf Platz 4 zusammen mit Marco Reus. Und im DFB-Pokal hat Toptorjäger Kalou auch schon drei Tore erzielt.
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Hertha-Trainer Pal Dardai ließ sich hinreißen und küsste den Turban von Salomon Kalou.
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Pal Dardai überraschte mit Mannschaftsaufstellung
Vor dem Spiel rätselten die Fachleute, welche Aufstellung das Trainer-Duo Pal Dardai und Rainer Widmayer wohl für die wegweisende Partie in Hannover auswählen würden. Nach der herben Pleite gegen Mönchengladbach und dem schon als überwunden geglaubten puren Kampffußball-Stil in Ingolstadt und im Pokal beim FSV Frankfurt schien es Handlungs- bzw. Veränderungsbedarf zu geben. Und Pal Dardai hatte dann wirklich eine Überraschungsaufstellung in petto. Die eigentlich bislang so hervorragend funktionierende Vierer-Abwehrkette riss er auseinander, um dem Hertha-Spiel neue Impulse zu geben. Hinten rechts kam der 19jährige Yanni Regäsel zu seinem Startelfdebüt. Und John Anthony Brooks durfte nach langer Verletzungszeit wieder einmal in der Innenverteidigung ran. Und dieses gewagte Manöver ging voll auf. Regäsel und Brooks fügten sich nahtlos und mehr oder weniger fehlerlos ins System. Der noch ohne Profivertrag ausgestattete Yanni Regäsel konnte sich auf der rechten Verteidigerposition sogar häufig und effektiv an der Offensive beteiligen.
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Der 19-jährige Yanni Regäsel und der 21-jährige Mitchell Weiser hatten die rechte Hertha-Seite fest im Griff.
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Pressingmaschine mit Mitchell Weiser und Fabian Lustenberger
Den auf der rechten Verteidigerposition bislang so auftrumpfenden Mitchell Weiser schob Trainer Dardai dafür ins offensive Mittelfeld. Und auch Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger musste nicht auf die Ersatzbank wechseln, sondern durfte auf seiner eigentlich angestammten Position im defensiven Mittelfeld auflaufen. Plötzlich stand die perfekte Pressingmaschine auf dem Platz. Denn die lauffreudigen Offensivkräfte Mitchell Weiser, Genki Haraguchi und Vladimir Darida setzten die Hannoveraner bei jedem Aufbauspiel mächtig unter Druck. Und kaum war der Ball an Hertha verloren, wurde es dann auch gleich brandgefährlich. Pal Dardai hatte sich bei dieser Aufstellungsvariante gegen den Einsatz des formschwachen Valentin Stocker und den sich noch in der Aufbauphase nach langer Verletzungszeit befindenden Tolga Cigerci und Alexander Baumjohann entschieden.
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Von der 6er-Position kommend, hatte Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger nach vorn mehr Freiheiten als sonst.
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Schiedsrichter Christian Dingert
Ticker. Hannover 96 – Hertha BSC – 1:3 (0:1). Vor 40.200 Zuschauern in der Hannoveraner HDI Arena waren die Berliner inspirierter, handlungsschneller, einfach besser als die 96er. Wo Spieler wie Andreasen oder Sobiech sich mit übertrieben körperlichem Einsatz durchsetzen wollten, hielten die Herthaner gut dagegen. Bemerkenswerterweise kamen die Blau-Weißen dabei auf eine Quote von 60% gewonnenen Zweikämpfen. Selbst setzten die Berliner auf Ballbesitz und Spielkontrolle. Schiedsrichter Christian Dingert und sein Schiedsrichtergespann hatten keine leichte Aufgabe. Beide Elfmeterentscheidungen schienen geradeso vertretbar gewesen zu sein. Den Herthanern Skjelbred, Darida und Plattenhardt zeigte Christian Dingert die Gelbe Karte. Die Tore für Hertha BSC erzielte Salomon Kalou in der 33. und 60. sowie der 87. Spielminute per Elfmeter. Das Tor für Hannover 96 markierte Kiyotake in der 70. Minute ebenfalls per Elfmeter. Herthas Dauerläufer der Partie: Vladimir Darida mit 13,15 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen Hannover 96
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
13. April 2015 – Seitfallzieher-Traumtor – Hannover 96 – Hertha BSC – 1:1
10. November 2014 – Richtung Tabellenkeller – Hertha BSC – Hannover 96 – 0:2
17. März 2014 – Satte Klatsche – Hertha BSC – Hannover 96 – 0:3
08. Oktober 2013 – Ronny ballert – Hannover 96 – Hertha BSC – 1:1
06. Februar 2012 – Warten auf Raffael – Hertha BSC – Hannover 96 – 0:1
21. August 2011 – Im Glück – Hannover 96 – Hertha BSC – 1:1
16. Januar 2010 – Hey was geht ab – Hannover 96 – Hertha BSC – 0:3
08. August 2009 – In der Spur – Hertha BSC – Hannover 96 – 1:0
11. April 2009 – Vom Glück verlassen – Hannover 96 – Hertha BSC – 2:0
29. Oktober 2008 – Unter Flutlicht – Hertha BSC – Hannover 96 – 3:0
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Nach dem Schlusspfiff war die Freude riesengroß. Mitchell Weiser, Per Skjelbred, Salomon Kalou und Genki Haraguchi feierten ausgelassen ihren Auswärtssieg in Hannover.
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1. Bundesliga 12. Spieltag:

1. Bundesliga 12. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Michael Frontzeck
Hertha BSC – Hannover 96
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
9. November 2015 um 22:46
Wer ist der Spieler des 12. Spieltags?
Die Wahl zum Spieler des Spieltags läuft bis Mittwoch, 18 Uhr. ➡
Hier geht’s zum Wahllokal, möglichst im privaten Modus (ohne Cookies ? )
http://www.bundesliga.de/de/fanzone/spieler-des-spieltags/#/12
9. November 2015 um 22:53
Immer wieder nett der Blick hier in die Historie bspw. auf die Schlagzeilen
10. November 2014 – Richtung Tabellenkeller – Hertha BSC – Hannover 96 – 0:2
17. März 2014 – Satte Klatsche – Hertha BSC – Hannover 96 – 0:3
Diesmal hat Salomon Armand Kalou die Hannoveraner in Richtung Tabellenkeller geschossen. Wieviele Elfmeter hat Kalou mittlerweile bereits in den Pflichtspielen dieser Saison verwandelt.?
11. November 2015 um 10:09
So, schnell mal meine Stimme für Salomon Kalou abgegeben. Aktuell liegt Kalou mit 41% der Stimmen auf Platz 1 bei der Wahl zum Spieler des Spieltags. Da brennt wohl nix mehr an! Den Siegerkranz hat er sich auch redlich verdient.
Am 1. Spieltag gegen den FC Augsburg traf Kalou per Elfmeter ebenfalls durch die Mitte.
Im Pokal beim FSV Frankfurt versenkte Kalou – „Überraschung“ – einen Elfmeter durch die Mitte.
Beim nächsten Elfmeter den Kalou schießt, würde es mich nicht wundern, wenn der gegnerische Keeper einfach mal stehenbleibt. Naja, das sagt sich so einfach.
11. November 2015 um 16:52
Es spricht sich derzeit herum in der Bundesliga, wie Hertha spielt und wie Kalou seine Strafstöße schießt. Dardai und Widmayer müssen bald neue Spielformen kreieren Und Kalou auch in der andere Weise seine Strafstöße treten.
11. November 2015 um 17:03
Und Kalou auch in der andere Weise seine Strafstöße treten.Kalou sollte gelegentlich in anderer Weise seine Strafstöße treten
11. November 2015 um 18:15
Mich würde es nicht wundern, wenn Kalou auch den nächsten Strafstoß erfolgreich durch die Mitte schießt. Er hat die Ruhe, um den Keeper auszugucken. Und es gibt den Extra-Kick, wenn er auch den vierten und fünften Elfmeter auf dieselbe Weise ausführt. Hoffmann von Hoffenheim und Leno von Leverkusen haben sich Kalous Elfmeter mit Sicherheit angeschaut oder tun dieses vor der Partie gegen Hertha nochmal.
11. November 2015 um 19:11
Ich bin da nicht regelfest LR.
Darf sich der Torwart bewegen, bevor der Schütze den Ball berührt hat?
Kalou wurde – auch mit unserer Hilfe 😉 – zum Spieler des Tages gewählt.
http://www.bundesliga.de/de/fanzone/spieler-des-spieltags/#/12
13. November 2015 um 18:47
Hurra, Kalou ist bei Bundesliga.de zum Spieler des Spieltags gewählt worden.
Regelheft vom DFB. Regel 14: Strafstoß
http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/34715-Regelheft_2014-15-DFB.pdf
Der Torwart des verteidigenden Teams bleibt mit Blick zum Schützen auf seiner Torlinie zwischen den Pfosten, bis der Ball getreten wurde.
Auf der Torlinie darf der Torwart sich aber vorher bewegen.
14. November 2015 um 11:23
Wieder was gelernt LR um 18:47
Fälschlicherweise nahm ich an, der Torwart dürfe sich erst bewegen, sobald der Schütze den Ball berührte.
Regel 14 lässt sowohl Torwart wie Schützen die Möglichkeit verschiedener Finten. Ich hoffe, dass Kalou immer die für ihn erfolgreiche Finte wählt.
14. November 2015 um 11:31
Leider bekam Hertha bis jetzt nur 3 Elfmeter zugesprochen in dieser Saison.
2 verwandelte Kalou und 1 Baumjohann.
http://fussballdaten.sport.de/bundesliga/2016/statistik/?Elfmeter
16. November 2015 um 16:16
Interessant fand ich, dass man in der Statistik von Sport1 schnell die Elfmeterschützen der letzten Jahre aufrufen kann.
Salomon Kalou hat saisonübergreifend in der Bundesliga 4 Elfmeter verwandelt und noch keinen verschossen. Plus den Elfmeter im Pokal macht das zusammen 5 Elfmeter am Stück ohne Fehlschuss. Wenn man sich die Elfmeter-Statistik der letzten Jahre so anschaut, dann sind 5 Elfmetertore hintereinander ohne Fehlschuss schon eine ziemlich stark Serie.
Nach der Elfmeter-Statistik für Bundesliga-Spiele hatte Hertha-Held Marko Pantelic zum Beispiel eine richtig miese Elfmeterquote. Fünf geschossen und nur ein Tor.
Hertha-Held Marcelinho dagegen hatte eine enorm gute Torquote. 17 Mal ist er zum Elfmeterpunkt geschritten. Dabei hat er 15 Elfmetertore erzielt und nur zwei Fehlschüsse auf dem Konto.
Adrian Ramos hat in der Saison 2013/14 4 Elfmeter für Hertha BSC geschossen. Drei hat er versenkt und einen verschossen.
Vladimir Darida hat in der Saison 2014/15 6 Elfmeter für den SC Freiburg geschossen. Fünf hat er versenkt und einen verschossen.
Vedad Ibisevic hat in der Saison 2012/13 7 Elfmeter für den VfB Stuttgart geschossen. Fünf hat er versenkt und zwei verschossen.
Sandro Wagner hat in der Saison 2010/11 3 Elfmeter für Werder Bremen geschossen. Zwei hat er versenkt und einen verschossen.
Sofian Chahed Elfmeterbilanz für Hertha BSC in der Bundesliga:
Saison 2007/08 – 4 Elfmeter – 4 Tore
Marko Pantelic Elfmeterbilanz für Hertha BSC in der Bundesliga:
Saison 2008/09 1 Elfmeter – 0 Tore
Saison 2007/08 1 Elfmeter – 0 Tore
Saison 2006/07 3 Elfmeter – 1 Tor
Marcelinho Elfmeterbilanz für Hertha BSC in der Bundesliga:
Saison 2005/06 – 4 Elfmeter – 4 Tore
Saison 2004/05 – 5 Elfmeter – 4 Tore
Saison 2003/04 – 2 Elfmeter – 2 Tore
Saison 2002/03 – 3 Elfmeter – 3 Tore
Saison 2001/02 – 3 Elfmeter – 2 Tore
16. November 2015 um 18:41
Das soll ich dir glauben Linienrichter
16. November 2015 um 16:16 Uhr ?
Dass du mal eben auf die Schnelle die ganzen Daten bei Sport1 (hieß das nicht früher DSF?) aus der Datenbank gepumpt hast?
Bemerkenswert finde ich, dass vor 10 Jahren Hertha 4 Elfmeter in der gesamten Saison erhielt. In der laufenden Saison erhielt Hertha bereits 3 Elfmeter.
Der FC Augsburg bekam 5 Elfmeter zugesprochen, München 6, Dortmund 5. Alle anderen Vereine stehen in der Liste bei Sport1 mit 3 oder weniger Elfmetern bis dato.