Schiedsrichtergespann

Hertha BSC Blog – Berlin Fußball Bundesliga

Herthas Heimklatsche gegen Mönchengladbach

Hertha BSC verlor im Kampf um die Europa-Pokal-Plätze gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:4 und kann sich ab sofort wieder ganz auf den gewohnten Abstiegskampf konzentrieren. Noch stehen die Blau-Weißen zwar mit 17 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz. Aber sollte Hertha am nächsten Freitag in Hannover wiederum verlieren, schmilzt der bislang so beruhigende Abstand auf die Abstiegszone schon merklich zusammen. Nicht nur das Ergebnis sondern insbesondere die Art und Weise, wie die Gladbacher die Berliner mit schnellem, präzisem Fußball auseinandernahmen, zeigte Grenzen auf. Der Hertha-Kader ist für die obere Tabellenregion nicht stark genug besetzt. Und irgendwann musste sich die durch Verletzungen so arg ausgedünnte Personaldecke ja mal ergebnistechnisch negativ auswirken. Spätestens als Hertha 0:2 zurücklag, sich Stürmer Salomon Kalou verletzte und Pal Dardai keinen Stürmer von der Auswechselbank für eine Aufholjagd aufs Feld schicken konnte, wurde die angespannte Personalsituation für alle Zuschauer überdeutlich sichtbar.

November 2015 - Spielergebnis - Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach - 1:4
Hertha-Trainer Pal Dardai hat zu viele verletzte Spieler im Kader. Insbesondere einsatzfähige Stürmer fehlen derzeit.
Foto: Getty Images

Hertha-Trainer Pal Dardai fehlen Stürmer

Trotz der herben Heimklatsche gegen Mönchengladbach bleibt Hertha-Trainer Pal Dardai seiner Linie treu und thematisiert die bedrückende Verletztenliste öffentlich weiterhin nicht. Wie schon nach den schwächeren, aber bemerkenswert erfolgreichen Partien gegen Ingolstadt und den FSV Frankfurt im Pokal spricht Dardai dieses Thema nur sehr indirekt an. Es sei die fehlende Frische der Spieler, körperlich wie mental die verhinderten, dass gegen Gladbach das wahre Gesicht seiner Mannschaft zu sehen war. Über kurz wird die Auswahl an einsatzfähigen Spielern aber leider kaum zunehmen. Zum Glück scheint die Verletzung von Salomon Kalou nicht so schwerwiegend zu sein. Sollte Hertha bei Hannover 96 allerdings ohne Mittelstürmer antreten müssen, hätte dieses schon einen arg experimentellen Charakter. Die Kompensation der langzeitverletzten Stürmer Julian Schieber und Sami Allagui fällt mit Fortdauer der Saison immer schwerer. Spätestens seit Vedad Ibisevic im Spiel gegen Schalke 04 die rote Karte sah und eine satte Sperre für 4 Bundesligaspiele aufgebrummt bekam, schwächelt das Team. Der Spieler im Kader, der die Lücke im Sturm noch am ehesten füllen könnte, ist der Schweizer Valentin Stocker. Aber Stocker steckt aus irgendeinem nicht ersichtlichen Grund im Dauerformtief.

Salomon Kalou musste mit einer üblen Platzwunde am Kopf zur Halbzeit ausgewechselt werden. Er soll für das nächste Spiel aber wieder fit sein.
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Doppelschlag – Herthas Verteidigung patzte

Die starke Hertha-Verteidigung, eigentlich das Prunkstück unter Trainer Pal Dardai, ließ sich von den handlungsschnellen Spielern von Borussia Mönchengladbach so oft düpieren und kirre spielen, dass man als Zuschauer während der Partie geradezu einen Klassenunterschied wahrnahm. Blau-Weiß schien keine Chance auf einen Punktgewinn zu haben. So ein Doppelschlag, wie er den Gladbachern früh im Spiel mit den Toren in der 26. bzw. 28. Minute gelang, ist allerdings von keiner Fußballmannschaft leicht zu verdauen. Bei beiden Treffern sah die Hertha-Defensive wahrlich schlecht aus. Vor dem 0:1 wurde ein Gladbacher Stürmer mit einem sehr langen, scharfen Ball flach aus dem Mittelfeld bedient. Ein Pass, wie er so niemals hätte funktionieren dürfen. Vor dem 0:2 schob Per Skjelbred einen desaströsen Fehlpass dem Ex-Herthaner Raffael so in den Lauf, dass dieser mit Tempo Herthas komplette Restverteidigung ausdribbelte und auf perfekter Höhe an der Strafraumgrenze mit seinem starken Rechten zum Torabschluss kam.

Alexander Baumjohann wurde zur Halbzeit für den verletzten Kalou eingewechselt. Mit einem prächtig verwandelten Elfmeter erzielte er in der 82. Spielminute sein erstes Tor für Hertha BSC in der Bundesliga.
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Alexander Baumjohann verwandelt Strafstoß

Beim 0:3 patzte dann Innenverteidiger Sebastian Langkamp. Als Ibrahima Traore, Gladbachs zweiter Ex-Herthaner und absolutes Leichtgewicht, mit Dynamik in den Hertha-Strafraum zog, griff Langkamp unvorsichtiger Weise in dessen Trikot. Wie vorprogrammiert hob Traore sofort ab und Schiedsrichter Peter Sippel entschied kleinlich auf Strafstoß. Und auch der Treffer zum 1:4 hätte nicht so sein müssen. Anstatt die schon entschiedene Partie in der Nachspielzeit zu beruhigen und geschickt auszutrudeln, ließ sich Herthas Defensive erneut vorführen und die 1:4 Klatsche war perfekt. Nur in der Phase nach dem vorentscheidenden Treffer zum 0:3 ließen die Gladbacher die Partie ein wenig schleifen. Plötzlich hatten die Berliner mehr Ballbesitz und insbesondere über den gut aufgelegten Alexander Baumjohann kamen sie zu effektiven Aktionen. Und Baumjohann krönte seinen Einsatzwillen. Erst konnte ihn ein Verteidiger von Borussia Mönchengladbach nur per Foul im Strafraum aufhalten. Und nach dem Pfiff zum Strafstoß griff er sich den Ball so schnell, da konnte auch kein Herthaner ihn stoppen. So trat Alexander Baumjohann obwohl gefoult höchstselbst zum Elfmeter an und versenkte die Kugel sicher.

Ronny ist wieder da. Ein wuchtiger Schuss aufs Gladbacher Gehäuse und ein paar kleinere Aktionen gelangen ihm.
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Hertha-Trainer Pal Dardai Einwechselspieler

Ein weiteres Indiz für die Personalnot im Hertha-Kader waren die Spielerwechsel von Hertha-Trainer Pal Dardai. Als die Partie so gut wie entschieden schien, durfte Ronny zum ersten Mal in dieser Saison aufs Feld. Im Sommer noch sollte Ronny unbedingt transferiert werden. Die Hertha-Führung hatte klargemacht, dass er in Zukunft wohl nicht mehr für die Mannschaft zum Einsatz kommen würde. Aus unbekannten Gründen zerschlugen sich mögliche Wechsel und Ronny, mit einem Vertrag bis Sommer 2017 ausgestattet, blieb im Kader. Ob Ronny demnächst zu weiteren Einsätzen kommen wird, scheint eher unwahrscheinlich. Aber man wird sehen. In der 78. Spielminute ließ Pal Dardai dann den 19-jährigen Yanni Regäsel zu seinem ersten Bundesligaeinsatz kommen. Welche Perspektiven die Jungprofis Nico Beyer, Maximilian Mittelstädt, Florian Kohls, Yanni Regäsel und Torwart Nils-Jonathan Körber im Hertha-Kader haben, ist von außen derzeit schwer einzuschätzen.

Schiedsrichter Peter Sippel

Ticker. Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach – 1:4 (0:2). Vor großer Kulisse, 58.566 Zuschauer hatten sich im Berliner Olympiastadion eingefunden, konnte Hertha BSC den Siegeslauf von Borussia Mönchengladbach nicht stoppen. Die Berliner fanden keinen Zugriff aufs Spiel und mussten sich phasenweise richtig vorführen lassen. Die Gladbacher brillierten dabei mit einer sensationellen Torquote. Alle hochprozentigen Chancen wurden mit einem Torerfolg belohnt. Schiedsrichter Peter Sippel und sein Schiedsrichtergespann leiteten eine faire Partie. Den Herthanern Sebastian Langkamp und Valentin Stocker zeigte Sippel jeweils die Gelbe Karte. Das Tor für die Berliner erzielte Alexander Baumjohann in der 82. Spielminute per Foulelfmeter. Die Tore für Borussia Mönchengladbach erzielten Wendt und in der 26., Raffael in der 28., Xhaka in der 55. per Foulelfmeter und Nordtveit in der 91. Minute. Herthas Dauerläufer der Partie: Vladimir Darida mit 13,68 gemessenen Kilometern.

Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
November 2015 - Mannschaftsaufstellung - Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach

Hertha-Spiele Fußball-Historie

Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:

04. Mai 2015 – Matchball vergeben – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:2
09. Dezember 2014 – Vermauert – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 3:2
24. März 2014 – Unter die Räder – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 3:0
21. Oktober 2013 – Rasenschach – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:0
09. April 2012 – Punkten – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:0
10. Februar 2012 – Pokalaus nach Kopfstoß – DFB-Pokal – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:2
05. November 2011 – Marco Reus – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:2
23. Januar 2010 – Aufholjäger abgefangen – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:0
16. August 2009 – Alte Dame bittet zum Tanz – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 2:1
28. Februar 2009 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 2:1
20. September 2008 – Kacar Tor – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:1

Hertha BSC Borussia Mönchengladbach Ergebnisse 1. Bundesliga
1. Bundesliga 11. Spieltag:

Elfmetertor Alexander Baumjohann Hertha BSC Borussia Mönchengladbach

Hertha BSC Borussia Mönchengladbach Tabelle 1. Bundesliga
1. Bundesliga 11. Spieltag:

Salomon Kalou üble Platzwunde Hertha BSC Borussia Mönchengladbach

Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Andre Schubert
Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach – 1:4
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC

7 Kommentare

  1. „Herthas Verteidigung patzte“
    Das ist in meinen Augen die korrekte Subline, eventuell sogar die Headline zu diesem Heimspiel. Selbst mit Allagui, Ibi, Kalou oder Schieberwäre Hertha nicht in der Lage gewesen dieses Spiel zu gewinnen. Leider wieder eine Niederlage gegen ein Topteam der Bundesliga. Weder gegen Schalke noch BMG, WOB oder BVB war Dardais Truppe in der Lage einen Punkt zu erkämpfen. Die Spiele gegen LEV und FCB stehen in dieser Hinrunde noch bevor.

  2. Gegen Leverkusen und insbesondere Bayern sieht es nicht rosig aus. Ein Punkt im Heimspiel gegen Leverkusen wäre ok. Ich denke, wichtiger sind die Partien gegen Hannover, Hoffenheim, Darmstadt und Mainz. 5-7 Punkte sollten die Vorgabe sein. Ein Dreier muss unbedingt her. Zwei Dreier wären stark. Und im Pokal gegen Nürnberg muss sowieso gewonnen werden.

  3. Hatte Dardai nicht irgendwann in dieser Saison gesagt, er wolle in 4 Ligaspielen jeweils 5 Punkte holen? Ich finde das Zitat nicht mehr. Egal.

    Auf der heutigen Pressekonferenz hieß es, Kalou wäre wieder voll im Training und kann nach Hannover mitreisen. ✌

  4. Im Schnitt 5 Punkte in 4 Spielen zu holen, wäre schlüssig. Nach 34 Spieltagen hätte Hertha dann 42,5 Punkte. Das passt zum Saisonziel – 40 Punkte + x – welches Pal Dardai öffentlich formulierte.

    Nach meiner Erinnerung sprach Dardai davon, dass er seine Planung gern/immer auf vier Spiele anlegt. Desweiteren kann ich mich erinnern, dass er irgendwann zufrieden erwähnte, dass die Mannschaft einen dieser Viererblöcke mit mehr Punkten abschloss, als er erwartet oder eingeplant hatte.

    Wenn Kalou am Freitag spielt, hat Hertha die Chance zu punkten 😉

  5. So habe ich es auch in Erinnerung LR.
    Hier einmal der bisherige Saisonverlauf dargestellt in Viererblöcken
    1. Spieltag FC Augsburg – Hertha BSC 0:1 (0:0)
    2. Spieltag Hertha BSC – SV Werder Bremen 1:1 (1:1)
    3. Spieltag Borussia Dortmund – Hertha BSC 3:1 (1:0)
    4. Spieltag Hertha BSC – VfB Stuttgart 2:1 (2:1)
    In Summe 7 Punkte

    5. Spieltag VfL Wolfsburg – Hertha BSC 2:0 (0:0)
    6. Spieltag Hertha BSC – 1. FC Köln 2:0 (1:0)
    7. Spieltag Eintracht Frankfurt – Hertha BSC 1:1 (1:0)
    8. Spieltag Hertha BSC – Hamburger SV 3:0 (1:0)
    In Summe 7 Punkte

    9. Spieltag FC Schalke 04 – Hertha BSC 2:1 (1:0)
    10. Spieltag FC Ingolstadt 04 – Hertha BSC 0:1 (0:1)
    11. Spieltag Hertha BSC – Borussia Mönchengladbach 1:4 (0:2)
    12. Spieltag Hannover 96 – Hertha BSC

    Alle Angaben bei http://fussballdaten.de/vereine/herthabscberlin/2016/

  6. Vierer-Blöcke, so einfach, so übersichtlich, so gut. Die Erläuterungen von Trainer Pal Dardai bei Pressekonferenzen und Interviews erfreuen sich nicht umsonst so großer Beliebtheit bei den Fans. Man bekommt tiefere Einsichten und andere Blickwinkel vermittelt. Für viele mögen Dardais Infos ja ein alter Hut sein. Für mich sind seine Statements zumeist sehr interessant und oft richtig unterhaltsam. Mit Grausen denke ich da an die trockene Art von Trainer Jos Luhukay, Fußball zu erklären.

  7. Bei den PKs hat zumindest der Zuschauer bei HerthaTV den Eindruck, als verstehe Dardai die Fragen der Reporter und beantwortet diese mit verständlichen Worten. Hoffentlich bleibt das so bis zum 125 Jahre Jubiläum der Hertha.

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