Hertha BSC verlor bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 0:2 und darüber hinaus den Kapitän durch Platzverweis. Eine ganz bittere Pleite war das am Freitagabend. 1899 Hoffenheim entwickelt sich für die Herthaner immer mehr zum Angstgegner. Dabei fing die Partie recht gut an für die Berliner. Der Ball zirkulierte und Marco Richter hatte in der 7. Spielminute eine hochwertige Torchance zur Führung. Aber dann kam der Bruch. Mittelfeldrenner Vladimir Darida wurde bei einem Zweikampf böse erwischt. In Folge dieses Foulspiels war das Team von Trainer Pal Dardai plötzlich völlig unsortiert und bekam sogleich die Quittung durch ein Flippertor von Kramaric in der 19. Spielminute. Ab diesem Moment war die Partie für die Berliner gelaufen. Nichts ging mehr. Spieler wie Krzysztof Piatek, Deyovaisio Zeefuik, Santiago Ascacibar und auch Kapitän Dedryck Boyata versagten auf der ganzen Linie.
Chaos durch Abwehr-Spieler-Rochade?
Hertha BSC entwickelt in dieser Saison bislang keine defensive Stabilität, weil die Abwehrreihe wegen vieler Verletzungen Woche für Woche neu ausgewürfelt werden muss. Die Aufstellung, die vor einer Woche gegen Borussia Mönchengladbach insbesondere defensiv noch so überzeugend funktionierte, musste erneut umgebaut werden. Innenverteidiger Marton Dardai und Linksverteidiger Marvin Plattenhardt standen nicht zur Verfügung. Bei dieser Personallage entschied sich Hertha-Trainer Pal Dardai risikofreudig zu einer Abwehr-Spieler-Rochade. Leider ging dieses Experiment krachend daneben. Der 35-jährige Super-Oldie Peter Pekarik, der auf seiner angestammten rechten Verteidigungsposition in den letzten Partien ein ums andere Mal brillierte, wurde auf die linke Seite verschoben. Dafür kam der junge Holländer Deyovaisio Zeefuik auf der rechten Seite zum Zug. Aber Zeefuik erlebte einen fürchterlichen Tag. Als steter Unsicherheitsfaktor destabilisierte er das ganze Rochade-Konstrukt derart, dass Pal Dardai nichts andere übrig blieb, als das gescheiterte Experiment schon zur Halbzeitpause einzudampfen. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings so gut wie verloren.
Mittelstürmer Krzysztof Piatek
Wann platzt beim hochbezahlten Mittelstürmer Krzysztof Piatek der Kragen? War das damalige Scouting vor der Verpflichtung des polnischen Nationalspielers wirklich so schlecht? Okay, Piatek kommt aus einer schweren Verletzung und kann noch nicht bei 100% Leistungsstärke sein. Aber ein Spieler, für den Ex-Manager Michael Preetz laut Medienberichten 24 Millionen Euro Ablösesumme bezahlt hat und der laut weiterer Medienberichte ein sagenhaftes Gehalt von bis zu 5 Millionen Euro jährlich ausbezahlt bekommen soll und der per Vertrag noch bis zum Sommer 2025 an den Verein Hertha BSC gebunden ist, erhofft man sich als Fan einfach viel mehr Wirkung auf dem Spielfeld. Anstatt Superstar kommt Krzysztof Piatek bei den Berlinern aber kaum über die Rolle eines Mitläufers hinaus, wenn überhaupt. Ca. 50 Millionen im Paket plus sicher weiterer zusätzlicher Kosten für den Spielervermittler lassen einen als Fan schon ziemlich ratlos werden. Es erklärt, wofür das viele Geld des Investors Lars Windhorst verwendet wurde – für äußerst riskante Spielertransfers. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Krzysztof Piatek ist ehrgeizig und gibt kämpferisch immer viel. Vielleicht zeigt seine Formkurve ja bald richtig nach oben.
Verteidiger Deyovaisio Zeefuik
Beim aktuell 23-jährigen Holländer Deyovaisio Zeefuik ist die Lage ähnlich schwierig aber anders. Auch bei ihm wartet man als Fan darauf, dass die Formkurve endlich ansteigt. Für 4 Millionen Euro Transfersumme im Sommer 2020 zur Hertha gekommen, sollte er als Konkurrenz für Peter Pekarik und Lukas Klünter auf der rechten Abwehrseite für die Zukunft aufgebaut werden. Dass aber der mittlerweile 35-jährige Pekarik bei den Dreien immer noch die Nase vorn hat, zeigt, dass in der Ära von Michael Preetz die Planung und das Scouting für die rechte Abwehrseite leider wenig erfolgreich waren. Wäre Lukas Klünter nicht so schwer verletzt, würde Deyovaisio Zeefuik mit seinen aktuellen Leistungen vielleicht nicht einmal in den Spieltagskader berufen werden. Aber auch beim Holländer stirbt die Hoffnung zuletzt. Neu-Manager Fredi Bobic erklärt öffentlich immer wieder, dass er Spieler bevorzugt, die für den Verein alles geben. Und Deyovaisio Zeefuik ist wie auch Krzysztof Piatek so ein Spielertypus. Aber solch eine grottenschlechte Leistung wie in Hoffenheim darf man sich als Bundesligaspieler nicht mehrfach leisten, sonst ist man raus.
Rote Karte für Kapitän Dedryck Boyata
Wenn’s nicht läuft, kommt’s oft ganz dicke. An der Niederlage in Hoffenheim hat Hertha gleich mehrfach zu beißen. Die Punkte sind weg und man muss in der Tabelle wieder nach unten schauen. Das mühsam durch 3 Pflichtspielsiege am Stück aufgebaute Selbstvertrauen ist erstmal weg. Und Herthas Fels in der Brandung Kapitän Dedryck Boyata sah zurecht die rote Karte und wird der Mannschaft mindestens in den nächsten 2-3 Spielen fehlen. Ein weiterer Ausfall in der bislang so brüchigen Verteidigungsreihe. Mit Hertha-Trainer Pal Dardai hat man da fast schon Mitleid. Vielleicht ist ja sein Sohn Marton Dardai für das nächste Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen wieder eine Option für die Innenverteidigung.
Schiedsrichter Sven Jablonski
Ticker. TSG 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:0 (2:0). Nur 8.127 Zuschauer sahen in der Sinsheimer PreZero-Arena den ungefährdeten Heimsieg ihrer Mannschaft. Schiedsrichter Sven Jablonski und sein Schiedsrichtergespann hatten das Spiel gut im Griff. Jablonski zückte gegen Santiago Ascacibar die gelbe und gegen Dedryck Boyata die rote Karte. Die Tore für die TSG 1899 Hoffenheim erzielten Kramaric in der 19. und Rudy in der 36. Spielminute. Herthas Laufleitung insgesamt war mit 119,7 zu 121,6 Kilometern der Hoffenheimer erneut ganz zufriedenstellend. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Santiago Ascacibar mit 12,7 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen TSG 1899 Hoffenheim
Hertha-Mannschaftsaufstellung und Einwechselspieler:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
24. Mai 2021 – Fredi Bobic – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
21. Januar 2021 – Abgrund – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:3
18. Mai 2020 – Geisterspiel – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:3
28. Oktober 2019 – Lufthoheit – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 2:3
15. April 2019 – Notelf – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:0
27. November 2018 – Offener Schlagabtausch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:3
05. Februar 2018 – Tor Salomon Kalou – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
18. September 2017 – Rotation – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
03. April 2017 – Pechvogel Mittelstädt – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:3
01. November 2016 – Ohne Reservebank – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:0
18. April 2016 – Keine Punkte – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
24. November 2015 – Hawk-Eye im Schneegestöber – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
25. Mai 2015 – Um Haaresbreite – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:1
22. November 2014 – Rumpftruppe auf Zahnfleisch – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:5
07. April 2014 – Sami Allagui – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:1
11. November 2013 – Torjäger Adrian Ramos – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:3
07. Mai 2012 – Relegation geschafft – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 3:1
17. Dezember 2011 – Stochertor Hubnik – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 1:1
27. Februar 2010 – Heimpleite – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 0:2
27. September 2009 – Schießbude – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 5:1
24. April 2009 – Effizienz – 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 0:1
09. November 2008 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – 1899 Hoffenheim – 1:0
1. Bundesliga 10. Spieltag:
1. Bundesliga 10. Spieltag:
Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Sebastian Hoeneß.
TSG 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:0 (2:0)
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Sportschau, der offizielle YouTube-Kanal der ARD Sportschau.
TSG 1899 Hoffenheim – Hertha BSC – 2:0 (2:0)