Schiedsrichtergespann

Hertha BSC Blog – Berlin Fußball Bundesliga

Tennisballgewitter und Turbo-Fußball-Kapitalismus

Hertha BSC verlor sein Heimspiel gegen den Hamburger SV verdient mit 1:2. Damit hat die Woche des Grauens endlich ihr Ende gefunden. Zum 2. Mal gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden verloren. Dann im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern ausgeschieden und nun zum 2. Mal gegen den HSV verloren. In der aktuellen Verfassung ist die Mannschaft leider nicht mal mehr Mittelmaß in der 2. Bundesliga. Wenn nicht schnell Ergebnisse erzielt werden, spielt Blau-Weiß ziemlich bald nur noch gegen den Abstieg. Und das bedeutet, dass im kommenden Sommer erneut ein größerer Umbruch des Kaders zu erwarten ist. Die besseren Spieler verlassen den Verein. Neue Spieler müssen sich erst einmal akklimatisieren. Und etliche Transfers gehen so spät über die Bühne, dass ein gemeinsames Einstudieren eines Spielsystems kaum möglich ist. In den zurückliegenden ca. 6 Monaten hat es das Trainerteam um Pal Dardai nicht geschafft, eine schlagkräftige Einheit zu formen, die um den Aufstieg mitspielen kann. Und ohne den Ausnahmekönner und Torschützen Fabian Reese scheint die Truppe spielerisch bestenfalls im hinteren Mittelfeld der Liga einzusortieren sein.
Hertha BSC – Hamburger SV – 1:2 (0:0) - Spielergebnis - Februar - 2024
Schiedsrichter Daniel Schlager ließ sich durch das Tennisballgewitter nicht aus dem Konzept bringen.
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Widerstand gegen den Turbo-Fußball-Kapitalismus

Passend zum sportlichen Absturz der Hertha in der gerade begonnenen Rückrunde ließen einige Zuschauer ihren Frust auf den Turbo-Fußball-Kapitalismus freien Lauf und torpedierten den Rasen des Olympiastadions ab der 53. Spielminute mit vielen, vielen Tennisbällen. So entstand eine rekordverdächtige Spielunterbrechung von über 30 Minuten. Fast führte dieses Tennisballgewitter sogar zum Spielabbruch. Wollten die Tennisballwerfer den Spielabbruch erzwingen? Jedenfalls muss der Verein Hertha BSC für diese Spielunterbrechung sicher eine teure Strafe bezahlen. Und wenn der im Turbo-Fußball-Kapitalismus heruntergewirtschaftete Verein irgendetwas nun gerade nicht im Übermaß zur Verfügung hat, dann sind es finanzielle Mittel.

Vielleicht ist Winter-Neuzugang Bradley Ibrahim genau der Spieler, der für Stabilität der Hintermannschaft sorgt und die dringend benötigten Ideen für das Aufbauspiel hat.
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Winter-Neuzugang Bradley Ibrahim

Unter der Woche sprach Hertha-Trainer Pal Dardai davon, dass der 19-jährige Winter-Neuzugang Bradley Ibrahim irgendwie viel zu gut ist. Für die Hertha-Mannschaft? Für die 2. Liga oder was auch immer meinte er damit? Sicher – an dieser Stelle mutet diese Kritik sehr zynisch an. Denn Pal Dardai hatte seine Aussage natürlich total positiv gemeint, indem er seiner Freude Ausdruck verlieh, dass ein neuer, hochtalentierter Spieler den steinigen Berliner Weg mitgehen wird. Aber in Zeiten des ausufernden Turbo-Fußball-Kapitalismus geht einem das Geschacher um Talente immer öfter auf den Keks. Zockerei mit Fußballspielern als Handelsware oder als Sympathie-Träger wie beim Greenwashing, ist ein unangenehmes Kapitel dem man sich als normaler Fußball-Fan kaum noch entziehen kann. Aber die Entwicklung im Fußball scheint da kaum Grenzen zu kennen. Aus „Millionen“ wurden „Milliarden“ und die erwirtschaftet man als Verein nicht mal so nebenbei. Mit einem Tennisballgewitter wird diese Entwicklung im Profi-Fußball allerdings nicht einmal abgebremst. Vielleicht sorgen derartige Zuschauer-Aktionen für ein beschleunigtes Aussterben alter Traditionsvereine, wie zum Beispiel dem Dinosaurier Hertha BSC.

Gibt man Hertha-Mittelstürmer Haris Tabakovic den Raum, ist er nicht zu stoppen. Bestens antizipiert und schöner Schuss zum zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich.
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Ausnahmespieler Fabian Reese

Auch den Fußballspieler Fabian Reese betrachtet man als Fan mit gemischten Gefühlen. Umso besser Reese spielt, umso wahrscheinlicher ist sein baldiger Abgang im kommenden Sommer. Die Fluktuation an Spielern im Profi-Fußball nimmt rasant zu. Kaum im Verein integriert wird ein Spieler trotz Vertrag wenn möglich gewinnbringend transferiert oder schnell wieder abgeschoben, wenn er nicht wie erwartet funktioniert. Bei diesem Poker mit Fußballspielern hat sich der Verein Hertha BSC ja leider enorm verhoben. Deshalb ist es absurderweise fast schon überlebenswichtig genau mit diesem Poker Transfererlöse zu erwirtschaften. Der lange an Corona kränkelnde Fabian Reese wurde nach der 30-minütigen Spielunterbrechung eingewechselt und sorgte mit seiner Präsenz sofort für Dynamik im Hertha-Angriff. Eine Aktion des Trainerteams war auch zwingend erforderlich, denn die Hamburger hatten kurz zuvor die 1:0 Führung erzielt. Und Fabian Reese lieferte fast sofort. Kaum 2 Minuten auf dem Rasen zog er mit Schwung von der linken Seite ins Zentrum des Gegners, bis er eine gute Schussposition fand und kraftvoll abschloss. Zum Glück für Hertha-Mittelstürmer Haris Tabakovic konnte der HSV-Keeper den Ball nur abklatschen lassen. Genau auf so eine Torchance hatte Tabakovic gelauert und den Ball leichtfüßig zum 1:1 Ausgleich im Tor der Hamburger versenkt. In den anschließenden Minuten bis zum Spielende zeigte sich dann, dass die Hamburger über viel mehr Möglichkeiten verfügten, die Partie zu gewinnen. Und so kam der Siegtreffer zum 2:1 für den HSV in der 83. Spielminute nicht ganz überraschend.

Das 1. Tor der Hamburger war wohl haltbar. Auch dem zumeist sehr guten Hertha-Keeper Tjark Ernst unterläuft mal ein Fehler.
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Schiedsrichter Daniel Schlager

Ticker. Hertha BSC – Hamburger SV – 1:2 (0:0). 58.013 Zuschauer sahen im Berliner Olympiastadion eine Partie, die von Zuschauern für ein Tennisballgewitter missbraucht wurde. Schiedsrichter Daniel Schlager und sein Schiedsrichtergespann nahmen die Herausforderung mit Humor und managten die völlig ausufernd lange Spielunterbrechung souverän. Den Herthanern Marc Oliver Kempf, Andreas Bouchalakis, Toni Leistner, Florian Niederlechner und Derry Scherhant zeigte Schlager die gelbe Karte. Das Tor für Hertha BSC erzielte Mittelstürmer Haris Tabakovic nach sehenswerter Vorarbeit von Fabian Reese in der 62. Spielminute. Die Tore für den Hamburger SV erzielten Muheim in der 57. und Reis in der 83. Minute. Herthas Spieler mit der größten Laufdistanz: Dauerläufer Aymen Barkok mit satten 14 gemessenen Kilometern. Schnellster Hertha-Spieler war Michal Karbownik mit 35,11 km/h. Haris Tabakovic gewann 11 Zweikämpfe. Und alle Herthaner zusammen liefen insgesamt sensationelle 134,1 zu 127 Kilometern der Spieler vom Hamburger SV.

Hertha BSC gegen Hamburger SV
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:

Hertha BSC – Hamburger SV – 1:2 (0:0) - Mannschaftsaufstellung - Februar - 2024

Hertha-Spiele Fußball-Historie

Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
07. Dezember 2023 – Triumph im DFB-Pokal – Hertha BSC – Hamburger SV – 5:3 n.E.
22. August 2023 – Lichtblick Abwehrchef – Hamburger SV – Hertha BSC – 3:0
24. Mai 2022 – Marvin Plattenhardt – Hamburger SV – Hertha BSC – 0:2
02. Mai 2022 – Am Schlimmsten – Hertha BSC – Hamburger SV – 0:1
19. März 2018 – Durststrecke – Hamburger SV – Hertha BSC – 1:2
30. Oktober 2017 – Schippe – Hertha BSC – Hamburger SV – 2:1
07. März 2017 – Königstransfer Duda – Hamburger SV – Hertha BSC – 1:0
03. Oktober 2016 – Zuckerstart – Hertha BSC – Hamburger SV – 2:0
07. März 2016 – Schlappe beim Dino – Hamburger SV – Hertha BSC – 2:0
05. Oktober 2015 – Ibisevic Doppelschlag – Hertha BSC – Hamburger SV – 3:0
23. März 2015 – Knüppelharter Abstiegskampf – Hamburger SV – Hertha BSC – 0:1
27. Oktober 2014 – Befreiungsschlag – Hertha BSC – Hamburger SV – 3:0
10. Februar 2014 – Adrian Ramos weltklasse – Hamburger SV – Hertha BSC – 0:3
26. August 2013 – Nico Schulz – Hertha BSC – Hamburger SV – 1:0
28. Januar 2012 – Abstiegsstrudel – Hertha BSC – Hamburger SV – 1:2
15. August 2011 – megawichtiger Punkt – Hamburger SV – Hertha BSC – 2:2
06. März 2010 – Am Abgrund – Hamburger SV – Hertha BSC – 1:0
04. Oktober 2009 – Tauchfahrt des Grauens – Hertha BSC – Hamburger SV – 1:3
03. Mai 2009 – Im Rennen – Hamburger SV – Hertha BSC – 1:1
15. November 2008 – Zwei Gesichter – Hertha BSC – Hamburger SV – 2:1

Hertha BSC Hamburger SV Ergebnisse 2. Bundesliga
2. Bundesliga 20. Spieltag:

Turbo-Fußball-Kapitalismus Hertha BSC Hamburger SV 1:2

Hertha BSC Hamburger SV Tabelle 2. Bundesliga
2. Bundesliga 20. Spieltag:

Tennisballgewitter Hertha BSC Hamburger SV 1:2

Pressekonferenz mit den Trainern Pal Dardai und Tim Walter.
HerthaTV, der offizielle YouTube-Kanal von Hertha BSC
Hertha BSC – Hamburger SV – 1:2 (0:0)

Sportschau, der offizielle YouTube-Kanal der ARD Sportschau. Die kommentierte Spielzusammenfassung.
Hertha BSC – Hamburger SV – 1:2 (0:0)

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