Wie leider zu erwarten war, verlor Hertha BSC auch den Abstiegskrimi bei Borussia Mönchengladbach chancenlos mit 0:2. In der Tabelle steht die Mannschaft nun da, wo sie nach den desaströsen Leistungen der letzten Wochen und Monate hingehört, auf dem direkten Abstiegsplatz 17. Hertha BSC steht auf diesem Abstiegsplatz, weil Manager Fredi Bobic, gelinde gesagt, seit Sommer 2021 einfach viel zu viele unglückliche und/oder falsche Personalentscheidungen getroffen hat. Die Analyse des Spieler-Kaders sowie die Wahl des dazu passenden Trainers misslang auf ganzer Linie. Unter seiner Regie wurde eine Personalrotation in Gang gesetzt, die in ihrer Zielführung eher an Harakiri erinnerte als an solider Mannschaftsentwicklung für den Klassenerhalt. Als Fredi Bobic dann in der Winterpause auch noch Jordan Torunarigha, eine der wichtigsten Identifikationsfiguren des Vereins (gerade auch im Abstiegskampf) transferierte und zusätzlich den Topstürmer Krzysztof Piatek nach Italien abgab, ohne für adäquaten Ersatz zu sorgen – es war klar, dass der für Piatek verpflichtete Koreaner Dong-Jun Lee Zeit benötigen würde, sich an die Bundesliga zu gewöhnen – ahnten viele Hertha-Fans, dass es ab sofort richtig schwer werden würde im Abstiegskampf noch irgendwie zu bestehen. Und so kam was kommen musste, der Trainerkarussell-Wahnsinn.
Das war’s – Hertha Manager Fredi Bobic hat Trainer Tayfun Korkut gefeuert.
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Trainerkarussell-Wahnsinn
Der von Hertha-Manager Fredi Bobic nach dem 13. Spieltag gefeuerte Trainer Pal Dardai hatte bis dahin schlappe 14 Punkte eingesammelt. Ein Punkteschnitt mit dem man wahrscheinlich knapp die Klasse hält. Aber das war dem Manager Bobic damals viel zu wenig. Fachkundig hatte er nach der 0:2 Pleite gegen den Stadtrivalen Union öffentlich verlauten lassen, dass er nun genau wüsste, wo der Hebel anzusetzen sei. Was darauf folgte war die Entlassung des Trainers Pal Dardai, direkt nach der nächsten Partie gegen den FC Augsburg. Den Augsburgern war in diesem 6-Punkte-Abstiegsspiel das Wunder gelungen, in der 97. Spielminute doch noch den Ausgleich zum 1:1 zu erzwingen. Nach der Partie und dem Trainerwechsel sagte Fredi Bobic, dass er Pal Dardai auch bei einem Sieg gegen die Augsburger gefeuert hätte. Für den mäßig erfolgreichen Pal Dardai verpflichtete Fredi Bobic als Hoffnungsträger Tayfun Korkut, einen Trainer, den er aus der absoluten Versenkung holte, da dieser jahrelang als Trainer im Profigeschäft arbeitslos gewesen war. Der sympathische Tayfun Korkut scheiterte dann aber gnadenlos. Der unausgewogene Spieler-Kader, Verletzungspech und Corona-Infektionen machten Korkut schwer zu schaffen. Aber dass er mit der Mannschaft nur 9 Punkte aus 13 Spielen erbeuten würde, hätten auch die größten Pessimisten nicht für möglich gehalten. Tayfun Korkuts Bilanz ist grauenhaft: 13 Spiele – 13:33 Torverhältnis – 9 Punkte. Pal Dardais magere Bilanz war: 13 Spiele – 13:27 Torverhältnis – 14 Punkte. Und nun also mit Felix Magath als Trainer Nummer 3 in dieser Chaos-Saison.
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Der neue Hertha-Trainer Felix Magath mit Co-Trainer Mark Fotheringham.
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Neuer Hertha-Trainer Felix (Quälix) Magath
Nach Tayfun Korkut holt Hertha-Manager Fredi Bobic mit Felix Magath nun erneut einen Trainer aus der tiefsten Versenkung. Seinen letzten Trainerjob hatte Magath von 2016–2017 beim chinesischen Club Shandong Luneng Taishan. Davor war er 2014 erfolglos beim englischen FC Fulham tätig gewesen. Wird Felix (Quälix) Magath das schaffen, was seinen Vorgängern Dardai und Korkut nicht gelungen war? Der Mannschaft endlich eine starke Achse (einen Obelix, einen Asterix und einen Idefix) einzuzementieren? Die Vita von Felix Magath als Spieler sowie Trainer sucht jedenfalls seinesgleichen, sie ist extrem hochwertig. Als Hertha-Fan kann man deshalb nur hoffen, dass die Entscheidung zum Trainer Magath die richtige ist. Denn ein Abstieg in die 2. Liga könnte ein fürchterliches Beben mit finanziellem Totalabsturz bedeuten. Wer so viel Geld verbrennt wie Hertha BSC und damit nicht die Bundesliga halten kann, wird bei diesem Geldbedarf auch in der 2. Bundesliga gegen den Abstieg kämpfen müssen. Finanzieller Ruin und ein Absturz in die Bedeutungslosigkeit drohen.
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Herthas Marc Oliver Kempf verschuldete erneut einen Elfmeter.
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Schiedsrichter Florian Badstübner
Ticker. Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC – 2:0 (1:0). Vor 30.675 Zuschauern im Mönchengladbacher Borussia-Park zeigten die Herthaner eine läuferisch überzeugende Leistung, als sie mit 119,9 zu 113,1 knapp 7 Kilometer mehr zurücklegten als die Gladbacher. Aber die ganze Rennerei brachte wenig bis gar nichts Konstruktives zustande. Hertha verlor erneut völlig zurecht und taumelt dem Abstieg entgegen. Von den letzten 11 Partien verloren die Blau-Weißen 9 und errangen gerademal 2 Unentschieden. Warum nur zog Fredi Bobic nicht schon viel früher die Reißleine und trennte sich vom erfolglosen Trainer Tayfun Korkut? Schiedsrichter Florian Badstübner und sein Schiedsrichtergespann hätten sogar 2 Elfmeter gegen Hertha pfeifen können. Aber die eine Elfmeterentscheidung nach Foulspiel von Marc Oliver Kempf reichte den Gladbachern. Obwohl im tiefsten Abstiegskampf musste Badstübner keinem Herthaner eine Karte zeigen. Die Tore für Borussia Mönchengladbach erzielten Plea per Elfmeter in der 24. und Ginter per Kopfball in der 59. Spielminute. Herthas Dauerläufer der Partie: Lucas Tousart mit 12 gemessenen Kilometern.
Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach
Hertha-Mannschaftsaufstellung, Einwechselspieler und Reservebank:
Hertha-Spiele Fußball-Historie
Ältere Spielberichte, Informationen und Meinungen zu Begegnungen beider Mannschaften vom Schiedsrichtergespann:
25. Oktober 2021 – Läuferische Meisterleistung – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:0
12. April 2021 – Jhon Cordoba – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 2:2
14. Dezember 2020 – Achtungserfolg – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 1:1
11. Februar 2020 – Viel gerannt – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 2:1
23. Dezember 2019 – Mauerfußball – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:0
11. Februar 2019 – Davie Selke Konter-Gott – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:3
24. September 2018 – Zauberfußball – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 4:2
09. April 2018 – Trotz Führung verloren – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 2:1
20. November 2017 – Heimstärke ist Geschichte – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 2:4
06. April 2017 – Rumpftruppe vergeigt – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 1:0
07. November 2016 – Angstgegner demontiert – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 3:0
04. April 2016 – Eiskalte Dusche – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 5:0
02. November 2015 – Heimklatsche – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:4
04. Mai 2015 – Matchball vergeben – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:2
09. Dezember 2014 – Vermauert – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 3:2
24. März 2014 – Unter die Räder – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 3:0
21. Oktober 2013 – Rasenschach – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:0
09. April 2012 – Punkten – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:0
10. Februar 2012 – Pokalaus nach Kopfstoß – DFB-Pokal – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:2
05. November 2011 – Marco Reus – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 1:2
23. Januar 2010 – Aufholjäger abgefangen – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 0:0
16. August 2009 – Alte Dame bittet zum Tanz – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 2:1
28. Februar 2009 – Bundesliga-Spitzenreiter – Hertha BSC – Borussia M’gladbach – 2:1
20. September 2008 – Kacar Tor – Borussia M’gladbach – Hertha BSC – 0:1
1. Bundesliga 26. Spieltag:
1. Bundesliga 26. Spieltag:
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Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC – 2:0 (1:0)